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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0566

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558 Die Werkstatt der Kunst.

Heft HO.

Zürich. In den Tagen vom (0.— (2. Juni hielt der „ver-
band der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein"
hier sein Frühjahrssest ab. KI

- Stipendien und Stiftungen -
Erfurt, 23. Juni. Die Erben des Geh. Kommerzienrats
Stürcke schenkte,! der Stadt Erfurt (ooooo Mk. für
Kunstzwecke. Kl

- Personalien

Berlin. Der (Ordinarius der Kunstgeschichte an der Uni-
versität Berlin, Pros. Or. Heinrich wölsflin, hat einen
Ruf an die Universität München als Nachfolger von Prof.
B. Riehl erhalten. Kl
Berlin. Marinemaler Prof. Kar! Saltz mann hat jetzt
sein Lehramt an der Hochschule sür die bildenden Künste
wieder ausgenommen. KI
Dresden. Zum Nachfolger Wallots an der Königlichen
Kunstakademie in Dresden ist Prof. German Bestel-
meyer von der Dresdener Technischen Hochschule, früher
in München, bestimmt worden. Kl
Dresden, 26. Juni. Der Bund Deutscher Architekten
hat sein bisheriges Mitglied, Herrn Kaiser!. Geh. Baurat,
Geh. Hofrat, Prof. Or. pllil. Dr.-Ing. ll. c. Paul Wallot,
zum Ehrenmitglied ernannt. (Wallot beging am
26. Juni seinen 70. Geburtstag. Seine ehemaligen
Schüler veranstalten zu seinen Ehren in der Galerie Arnold
in Dresden eine Baukunstausstellung in der Zeit vom (. bis
9> Juli-) KI
Damburg. (Lhrensold für Prof. Lichtwark.) Anläß-
lich des am (. Gktober zu begehenden 25jährigen Jubi-
läums des Prof. Lichtwark als Direktor der Harnburger
Kunsthalle beantragt der Senat der Bürgerschaft eine per-
sönliche Iahreszulage von 6000 Mk. für ihn. Kl
Karlsruhe. Der Direktor der Kunstakademie, Prof. Hans
Thoma, ist auf sein Ersuchen vom Nebenamt als
Lehrer an der Akademie der bildenden Künste enthoben
worden. KI
Königsberg i. pr. Der Lehrer sür Raumkunst an der
Königlichen Kunstakademie, Reg.-Baumeister Friedrich
Lahrs, wurde zum Professor ernannt. Kl
Stuttgart. Prof. Christian Land en berg er-Stuttgart
teilt mit, daß die Nachricht, er habe einen Rus an die
Münchener Akademie der bildenden Künste erhalten, irr-
tümlich sei. KI
Wien. Dem Mitglied des Künstlerbundes „Hagen", Kupfer-
stecher Ferdinand Schirnböck, wurde vom König von
Schweden sür das sür die neuen schwedischen Postwert-
zeichen ausgesührte Porträt des Königs das Ritterkreuz
des Nordsternordens verliehen. KI

Auszeichnungen

Barcelona, von der „Ständigen Ausstellnngskom-
mission sür die Deutsche Industrie" erhielten wir
solgende Nachricht vom 22. Juni: „Der Kaiser!. Deutsche
Generalkonsul sür Spanien schreibt uns soeben, daß
nach den an zuständiger Stelle in Barcelona eingezogenen
Erkundigungen eine Liste der aus Anlaß der derzeitigen
dortigen .Internationalen Kunstausstellung' ver-
liehenen Prämien nicht veröffentlicht wird, daß indes die
seinerzeit übermittelten Prämiierungsvorschläge in-
zwischen endgültig angenommen worden sind. .Die
Deutsche Abteilung hat damit einen sehr schönen Erfolg
erzielt/ so fährt der Kaiser!. Generalkonsul fort, und er
verbindet damit den Ausdruck seines herzlichen Dankes sür
die seitens des Präsidenten der .Ständigen Ausstellungs-
kommission sür die Deutsche Industrie', Geh. Kommerzien-

rat Goldberger, den spanischen Delegierten der Ausstel-
lung bei deren Anwesenheit in Berlin gewährte Unter-
stützung." KI
Wien. Der Preis der Stadt Wien sür bildende Künstler
wurde Heuer dem Maler Johann Nepomuk Geller sür
das Gelgemälde „Markt am Werd in Wien" zuerkannt. Kl
- Vermischtes-
Aus der Kindheit der Kunstausstellungen. In der Zeit-
schrift „Graecia" plaudert Anatole France über die
Entstehung unseres modernen Ausstellungswesens und über
die ersten regelmäßigen Kunstausstellungen. Es war Tol-
bert, der den Gedanken faßte, die Vorführungen von Bildern,
die man schon gelegentlich veranstaltet hatte, zu einer festen,
periodisch wiederkehrenden Einrichtung zu machen. Er er-
wirkte im Jahre (663 die Erlaubnis dazu von Ludwig XIV.,
aber die Verwirklichung des Plans vollzog sich erst vier
Jahre später, vom 9. bis zum 23. April (667 öffnete die
erste öffentliche Gemäldeausstellung dem Publikum ihre
Pforten. Die Mitglieder der Kgl. Akademie der Künste
waren verpflichtet, diese Ausstellung zu beschicken. Aber
es fehlte noch ein Bilderkatalog; der ist zum ersten Male
(673 erschienen. Ls war ein kleines, unansehnliches, schlecht
gedrucktes Heft. Aber sür Sammler ist er heute eine kost-
bare Seltenheit. „Man findet ihn nicht mehr wie wohl
früher in den Kästen der Bücherhändler an den Kais. Man
hat ihn zwar neugedruckt, aber selbst der getreueste Neu-
druck ist sür einen Bibliophilen reizlos." Die Gemälde-
ausstellungen sanden zunächst nur alle zwei Jahre statt;
ja man veranstaltete sie überhaupt nur, wenn die Akademie
genug Geld hatte, um die Kosten zu tragen, was nicht
immer der Fall war. Unter Ludwig XV. wurden dann
zuerst die Bilder in dem großen viereckigen Saal des Louvre
ausgestellt, jenem berühmten Lalon curre, der heute die
Meisterwerke des Louvre-Museums vereinigt. Von diesem
Vrt erhielt die Gemäldeausstellung den Namen „Salon",
den sie sich auch in den viel weitläufigeren Räumlichkeiten,
die sie seitdem inne hat, bewahrte. „Der Lulon curre
braucht sich nicht zu beklagen, daß er heute nicht mehr der
jungen Malerei dient. Er hat jetzt einen beständigeren
und besser ausgewählten Schmuck erhalten. Uebrigens
wäre er auch etwas klein, wollte er die Erzeugnisse unserer
Kunst in sich aufnehmen. Wir haben seit dem (8. Jahr-
hundert große Fortschritte in der Malerei gemacht, ich
meine nicht, in ihrem Wert, sondern ich spreche nur von
ihrer Menge." Kl
Sind Plakatangaben rechtsverbindliche Erklärungen? Das
Landgericht Leipzig hat in einer Straskammerentscheidung,
bei der es sich darum handelte, sestzustcllen, wer der ver-
antwortliche Veranstalter einer Ausstellung gewesen
sei, in der Begründung u. a. ausgeführt: „Aus den: Aus-
stellungsplakate kann nichts wesentliches entnommen werden.
Nach den Gepflogenheiten des Verkehrs dienen in der Tat
derartige Plakate und die daraus befindlichen Angaben
Reklamezwecken. Die daraus enthaltenen Erklärungen über
die Veranstalter sollen nicht maßgebend und rechtsverbind-
lich sein." Diese Entscheidung muß in mehrfachem Betracht
befremden. Es würde zu einer bedenklichen Rechts-
verwirrung führen, könnten aus derartigen Plakaten
womöglich irreführende Angaben gemacht sein, die mit
den Tatsachen direkt in Widerspruch stehen. Jedenfalls ist
die Entscheidung ein erneuter Beweis sür die Berechtigung
und Zweckmäßigkeit der von der „Ständigen Ausstellungs-
kommission sür die Deutsche Industrie" erhobenen Forderung,
bei jeder Ausstellung unzweideutig sestzu st eilen und
bei allen Ankündigungen mit bekanntzugeben, wer der
verantwortliche Veranstalter ist. Kl

De/- /reut/Fe/r Vu/nme/- ez'/r öe-
/czr/z/rte/r, Rz>mzz 6. Fll/r. zcr
Z/rrn/roDe/' unV IVr'e/r /zcz, azz/ z/e/z zzoz/z
zrzz/me/'^zrm mzzc/ze/z zzzöz/ztezr.
 
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