Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen
— 2.1920/21
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https://doi.org/10.11588/diglit.27814#0234
DOI Heft:
1. Februarheft
DOI Artikel:Schumann, Paul: Friedrich Wasmann und Genossen
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fciedeteb Lüastnann und Qcnoffcn
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Paul Schumann
Tn der Galerie Arnold zu Dresden findet jetzt ohne ein Wort der Freude und Anerkennung zurück“.
* eine umfängliche Ausstellung statt, die uns lebhaft Und weiter: als Grönvold im Jahre 1896 Wasmanns
die große deutsche Jahrhundert-Ausstellung Berlin 1906 Selbstbiographie bei Bruckmann in München in 500
ins Gedächtnis ruft. Sie war, wie bekannt, die Aus- numerierten Exemplaren veröffentlichte, da wurden in
Stellung der Entdeckungen, der Wiederentdeckung deut- neun Jahren ganze 70 Stück davon verkauft, sodaß
scher Maler, die bis dahin in der Kunstgeschichte keine Grönvold den Rest aus dem Buchhandel zurückzog.
Friedrich Wasmann, 1825—1886
Rolle gespielt, die die schreibenden und sammelnden
Kunsthistoriker übersehen hatten. Die Psychologie dieser
Wiederentdeckungen ist bis jetzt noch nicht geschrieben.
Wie kommt es, so fragt man sich, daß im Jahre 1894
der nordische Maler Bernt Grönvold die Selbstbiographie
Friedrich Wasmanns und seine Studien ganz ver-
geblich an „zwei Männer sandte, deren öffentliche
Stellung zu Kunst und Kunstangelegenheiten in Deutsch-
land ihn berechtigte, Interesse und Verständnis für seinen
Fall zu erwarten?“ „Ich ließ es nicht fehlen — so er-
zählt Grönvold weiter — an liebevollem Hinweis auf den
künstlerischen Wert der Arbeiten; allein nach einem
Zeitlaufe von fast anderthalb Jahren bekam ich alles
Dann aber der Gegenpol hierzu: als im Jahre 1906 in
der Berliner Jahrhundert-Ausstellung von Friedrich Was-
mann nicht weniger als 32 Werke gezeigt wurden, da
war sein Ruf gemacht. Er gehört seitdem zu den Künst-
lern, die man als Kunstgebildeter kennen muß, dessen
Werke gesammelt werden. Woher kam der so völlig
entgegengesetzte Erfolg? Weil Alfred Lichtwark in-
zwischen Wasmann galeriefähig gemacht und ihn, der
ihm vorher auch unbekannt gewesen war, unter seine
Flügel genommen hatte. Entdeckt hatte ihn aber der
Maler Bernt Grönvold. Dieser hatte ganz zufällig einige
unscheinbare Zeichnungen Wasmanns bei einem Trödler
in Meran gefunden und ihren Wert erkannt, war ihm
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oon
Paul Schumann
Tn der Galerie Arnold zu Dresden findet jetzt ohne ein Wort der Freude und Anerkennung zurück“.
* eine umfängliche Ausstellung statt, die uns lebhaft Und weiter: als Grönvold im Jahre 1896 Wasmanns
die große deutsche Jahrhundert-Ausstellung Berlin 1906 Selbstbiographie bei Bruckmann in München in 500
ins Gedächtnis ruft. Sie war, wie bekannt, die Aus- numerierten Exemplaren veröffentlichte, da wurden in
Stellung der Entdeckungen, der Wiederentdeckung deut- neun Jahren ganze 70 Stück davon verkauft, sodaß
scher Maler, die bis dahin in der Kunstgeschichte keine Grönvold den Rest aus dem Buchhandel zurückzog.
Friedrich Wasmann, 1825—1886
Rolle gespielt, die die schreibenden und sammelnden
Kunsthistoriker übersehen hatten. Die Psychologie dieser
Wiederentdeckungen ist bis jetzt noch nicht geschrieben.
Wie kommt es, so fragt man sich, daß im Jahre 1894
der nordische Maler Bernt Grönvold die Selbstbiographie
Friedrich Wasmanns und seine Studien ganz ver-
geblich an „zwei Männer sandte, deren öffentliche
Stellung zu Kunst und Kunstangelegenheiten in Deutsch-
land ihn berechtigte, Interesse und Verständnis für seinen
Fall zu erwarten?“ „Ich ließ es nicht fehlen — so er-
zählt Grönvold weiter — an liebevollem Hinweis auf den
künstlerischen Wert der Arbeiten; allein nach einem
Zeitlaufe von fast anderthalb Jahren bekam ich alles
Dann aber der Gegenpol hierzu: als im Jahre 1906 in
der Berliner Jahrhundert-Ausstellung von Friedrich Was-
mann nicht weniger als 32 Werke gezeigt wurden, da
war sein Ruf gemacht. Er gehört seitdem zu den Künst-
lern, die man als Kunstgebildeter kennen muß, dessen
Werke gesammelt werden. Woher kam der so völlig
entgegengesetzte Erfolg? Weil Alfred Lichtwark in-
zwischen Wasmann galeriefähig gemacht und ihn, der
ihm vorher auch unbekannt gewesen war, unter seine
Flügel genommen hatte. Entdeckt hatte ihn aber der
Maler Bernt Grönvold. Dieser hatte ganz zufällig einige
unscheinbare Zeichnungen Wasmanns bei einem Trödler
in Meran gefunden und ihren Wert erkannt, war ihm
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