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Donath, Adolph [Hrsg.]
Der Kunstwanderer: Zeitschrift für alte und neue Kunst, für Kunstmarkt und Sammelwesen — 10./​11.1928/​29

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1./2. Septemberheft
DOI Artikel:
Bogeng, Gustav A. E.: Betrachtungen aus der Bibliophilenperspektive, [2]
DOI Artikel:
Fries, C.: Die Zollbauweise
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https://doi.org/10.11588/diglit.25877#0026

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Literaturwissenschaft (G e h a 11 u n d G e s t a 11) ein
hier auch praktisch brauchbares Schlüsselwerk gibt. Die
Betrachtung der Dichtung als Kunstschaffen aus dem
Kunstwillen ihrer Umwelt und Zeit wird da am deut-
lichsten, wo man die Paraflele zwischen den anderen
gleichzeitigen Kunstwerken und denen der Poesie zieht.
Nicht nur die Uebergänge von Ton- und Wortkunst sind
so stilist'isch verbunden. Auch die bildenden Künste
sind mit den redenden zusammengehörig. Das ist bei
der reichhaltigen Illustration des „Handbuches“ wohl
bedacht worden. Die bier von W a 1 z e 1 in seiner
Deutschen Dichtung von Gottsched bis
z u r Gegenwart durchgefiihrten Hinweise ver-
dienen auch den Dank der Kunstsammler. In großen
Gruppen (von denen im Erscheinen oder schon erschie-
nen sind die Geschichten der Babylonisch-
assyrischen Literatur von M e i s s n e r , der
Aegyptischen Literatur von P i e p e r , der
Chinesischen D i c h t u n g von W i I h e 1 m , der
Indischen Literaturen von v. G l a scna p p

Geiger, Rosen, Schomerus, der R ö m i -
schen Literatur von Kappelmacher, der
GrLechischen Dichtung von Bethe, der
Altgermanischen Dichtung von H e u s -
ler, der Romanischen L i t e r a t u r v o n d e r
Renaissance bis zur französischen
Revolution von Klemperer, Hatzfeld,
Neubert, der Romanischen Literatur
des 19./20. jahrhunderts von Heiss, der
Englischen Literatur im Mittelalter von
H e c h t - S c h ü c k i n g , der Englischen Lite-
ratur von der Renaissance bis zur Auf-
k 1 ä r u n g von Keller-Fehr, der Engiischen
Literatur des 19./20. Jahrhunderts von
F e h r , der Deutschen Dichtung von der
Renaissance bis zum Ausgang des
B a r o c k von M ü 11 e r) schließen sich die Teile die-
ser modernen Auswertung des Weltliteraturideals zu-
sammen. Zu einem Kulturwerke, das den babylomschen
Turm besteigbar macht.

Dte Bollbautüetfe

oon

C frtes

I Jie nach ihrem Erfinder, dem Diplomingenieur F’ritz
^ Zollinger in Merseburg benannte Zollbauweise er-
freut sich immer noch nicht der ihr gebührenden allge-
me'inen Anerkennung, obwohl ihre Vorzüge in tech-
niseher, wirtschaftlicher und rein künstlerischer
Beziehung unverkennbar sind. Es gibt in Merseburg
und Halle schon über 2000 Bauten dieser Art und auch
sonst fand die neue Methode Eingang, wie wir sehen
werden, aber gerade die bei uns herrschende Woh-
nungsnot solltc eine viel ausgiebigere Verwertung der
bei ihrer Gediegenheit doch so sparsamen Bauart

empfehlen. Besonders für Hallenbauten, aber auch für
jeden Privatwohnraum ist der Zollbau geeignet. Er
besteht aus Holzmaterial, das eigentlich im Sinne der
Eisenkonstruktion bearbeitet wird. Man möchte an eine
Uebernahme der bei Metall üblichen Methoden auf das
Holz denken, und zwar eine in. E. sehr glückliche Ueber-
nahme, wie die Praxis lehrt. Das „Lamelltendach“, wie
es genannt wird, ist ein netzartiges, biegungsfestes
Stabwerk für hölzerne gekrümmte, freitragende Dach-
konstruktionen. Es besteht aus gleiehen Einzelteilen,
deri Lamellen aus Brettern oder Bohlen von 1,70 bis

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