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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1869

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No. 147
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https://doi.org/10.11588/diglit.29848#0595

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Verlust hinein kommt! Bei den ausuahmsweisem
höheren Preisuonruugeu wäre überbaupt gut, auch
stets die besonderen Bedingungen zu erwäh-
nen oder offen zu halten, die solchen Käufen ofi
nachhüngen.
Die Eröffnung des Buezknnals.
(Fortsetzung.)
Im Jahre 1863 und 64 aber traten politische
Schwierigkeiten in den Weg, die, wie man sagt,
und wie es wohl glaublich ist, von dem auf die
Erfolge Frankreichs in Egypten eifersüchtigen Eng-
land ansgingen.
Kurz nach Eröffnung des Frischwasserkauals
erschien kraft türkischer Oberhoheit ein großvezir-
licher Erlaß, wornach sümmtliche zwischen dem
Khedive und der Kompagnie abgeschlossenen Ver-
träge für ungültig erklärt und alle und jewe ge-
zwungene Arbeit der Fellahs verboten wurde.
Die Neutralität des Kanals aber sollte dadurch
am besten gesichert werden, daß er nur eine Tiefe
für Handelsschiffe, nicht aber für Kriegsschiffe er-
halten sollte. Einige Zeit wurden in Folge dieser
Einsprache die Arbeiten flauer betrieben, aber
Frankreich ließ sich das Heft so lcicht nicht ans
der Hand drehen, Napoleon machte die Angelegen-
heit der Kompagnie gewissermaßen zu der eigeneil
Sache'und leitete durch schiedsrichterlichen Entscheid
die Sache so,' daß im Jahre 1865 der Stand
der Kompagnie günstiger als je sich gestaltete.
Mit aller Energie ging es jetzt an den Meeres-
kanal. Vom Timsahsee ans oder von Jsmaila,
als dem Mittelpunkt und dem Centralpnnkt der
Direktion, griff man gleichzeitig die Nächstliegenden
Terrainschwierigkeiten an, nördlich die Schwelle el
Girsch, südlich die von Toussum. Durch die erstere
wurde anfangs nur eine Rinne von 15 Meter,
also von der Breite des Frischwasserkanals gebro
chen. Man mußte hier auf 3—4 Kilometer Ent-
fernung bis zu 10 und 12 Meter Tiefe ausheben,
und erhielt somit eine gebrochene Böschung von
beiläufig 70 Fuß; man kann diese Strecke als
den Engpaß des Kanals bezeichnen, der auch zur
heutigen Stunde noch nicht die ganze projektirte
Breite erreicht hat.
Zwar sind wie bei den Pferdebahnen Aus-
weichestellen für die Schiffe angebracht, die in die-
sem Engpaß sich begegnen, aber trotzdem wird es
Manchem der Jndiadampfer nicht recht wohl zu
Muthe werden, wenn sein Bord die Ufer fast
streift und sein Kiel den Boden berührt. Bei
Ferdone hat man die Engen passirt und hat der
Kanal die normale Breite von 58 Meter erreicht.
Von hrer an find die Ufer des Kanals kaum noch
einige Fuß über die Erdfläche erhaben, dem seit-
lich Stehenden ist die Täuschung vollkommen, als
ob das Segelboot oder der Dampfer durch die
Wüste ziehe. Bald schwinden selbst noch die paar
Fuß und wird der See Ballah erreicht, der vom
östlichen Nilarm noch etwas Süßwasfer erhält,
daher Brackisch ist und dessen Umgebungen mit
dichtem Gebüsch der Salicornien (Sodapflanzen)
Lewachsen find.
Unterhalb des Ballahsee's führt über dessen
Abfluß zum Menzalehsee eine Brücke und man
gelangt zum Dorfe Kautara, d. h. Brücke. Hier
führt der vielbesuchte Weg von Aegypten nach
Syrien durch und passiren zur Zeit der Feste
ganze Karawanen. Eine Reihe von Cafehäusern
und Tänzerinnen verschönern hier das Leben der
Arbeiter.
Das Dorf liegt ungefähr in der Mitte zwi-
schen Jsmaila und Port-Said, auf welch letzteren
Ort der Kanal nunmehr in schnurgerader rein
nördlicher Richtung zuläuft. Gleich unterhalb be-
ginnt die Niederung des Menzalehsee'Z, dessen
südliche Hälfte nur in der Herbstzeit in Folge der
andauernden Nordwinde unter Wasser steht, im
Uebrigeu die größere Hälfte des Jahres eine glatte,
trockene Schlaminflüche bietet, die in Folge der
Austrocknung von breiten Rissen durchfurcht, in
ihrer meilenweiten Ausdehnung einen höchst merk-
würdigen Eindruck macht.

Bald ist der brackische, untiefe See Menzaleh
erreicht, aus dem einzelne Inseln hervorragen und
durch den nun 2 Reihen Dämme hindurchgehen,
auf deren westlichem Damm die Wasserleitung und
die Telegraphenleitung gelegt ist. Der Anfang
der Dämme ward mit Pfählen und Dielen ge-
macht, hinter welche die Baggermaschinen den auf-
gewühlten Schlamm werfen. Als der See nicht
tiefer als 1 Meter war, ging das nach, aber mit
zunehmender Tiefe war das Ausbaggern des
Schlammes eine wahre Danaidenarbeit, die dein
englischen Ingenieur Mr. Highton zugefallen war.
Innerhalb 4 Jahren sollte er die 25 Kilom. lange
Strecke in einer Breite von 50 Meter und einer
Tiefe von 6 Meter um die Summe von 20 Mil.
Fr. ausbaggern.
(Fortsetzung folgt.)

Bekanntmachung.
Nr. 9188. Chirurg Anton H u ck e l e von
Plaukstadt beabsichtigt, mit seiner Frau und drei
minderjährigen Kindern nach Amerika ausznwandern.
Dies bringen wir mit dem Anfügen zur
Kenntniß etwaiger Gläubiger, daß nach Verlauf
von 14 Tagen der Reisepaß ausgefolgt werden wird.
Schwetzingen, den 10. Dezember 1869.
Gr. Bezirksamt.
Richard.

Wolldecken-
Versteigerung.
Donnerstag den 16. d M.,
Worrrnttags 9 Uhr
werden im unteren Stock der Zeughauskaserne
565 Stück Wolldecken
welche sich vorzugsweise als Pferds- und Bügel-
teppiche eignen, gegen Baarzahlung öffentlich ver-
steigert.
Mannheim, 11. Dezember 1869.
Gr. Garnisonsverwaltung.

6LI.-8

österreichische, werden stets im
Cafe Häßler
für Volt angenommen.


2 Schoppen Bier für einen


im rothen Haus.

661,

österreichische, 'werden bei
dem Unterzeichneten bis
nächsten Montag
für voll angenommen und
bittet um zahlreichen Be-
such.
Plaukstadt, im Dez.
Peter Gaa II.,
Zur Rose.

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P Wir gratuliren unserer werthen Lehrerin
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zu ihrem heutigen Geburtstage mit einem
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