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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1874

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September (No. 103 - 115)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33305#0424

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Letzter Thai beleidig! Und gereizt. Spanien wird so bald
nicht vergessen, in welch' schamloser Weise den Karlisten Vor-
schub geleistet wurde; ist es doch die allgemeine Ansicht, daß
der Karlistcnaufstand schon längst unterdrückt wäre ohne die
Nahrung, die er von Frankreich her erhielt. Die zahllosen
Opfer an Menschen und Gut dankt Spanien der lateinischen
Schwester Frankreich. — Und nach ähnlichen Prinzipien
wurde gegen Italien verfahren. Die fortwährenden Drohungen
mit der Wiederherstellung des Kirchenstaates, das Verbleiben
eines französischen Kriegsschiffes in einem italienischen Hafen
gegen den Willen der Regierung, das Auftreten der Franzosen
in Savoyen und Nizza gegen die italienische Bewegung —
all' das muß das patriotische Gefühl der Italiener auf's
Tiefste verletzen und ihre frühern Sympathien für Frankreich
in das Gegentheil verkehren. Wie weit entfernt ist doch die
Polink des Versailler Kabinets von derjenigen, die dem tief
gebeugten Lande vorgezeichnet wäre, wie tief die Schmach
für die Franzosen, unter solchen elenden Zuständen zu leben
und wie eindringlich die Warnung für jedes Volk, seine
Geschicke nicht Händen anzuvertrauen, denen Rom über das
eigene Vaterland geht !
* Schwetzingen, 5. Aus allen Theilen des badi-
schen Unter- und Oberlandes kommen erfreuliche Berichte
über die Begehung der Sedansfeier. In vielen Städten
und Ortschaften wurde Dank-Gottesdienst von allen Konfes-
sionen abgehalten und die Schulkinder mit ihren Lehrern
wohnten denselben nebst zahlreichen Andächtigen bei. Es
steht nun fest, das deutsche Volk hat sich den 2. September
als der Tag seiner nationalen Wiedergeburt, zum Festtag
gewählt für uns und unsere Generationen. Alljährlich wird
uns dieses Fest in jene großen Tage von 1870 und 71
versetzen und das dankbare Gefühl in uns erwecken für
die großen Männer und für die braven Söhne unseres
Vaterlandes, welche als Werkzeuge der Vorsehung Gottes
die große Gefahr von uns abgewendet.
Karlsruhe, 3. September. Ihre Königlichen Ho-
heiten de- Großherzog, die Großherzogin, der Erbgroßherzog,
die Prinzessin Vikioria und Prinz Ludwig Wilhelm haben
am 1. September St.-Moritz-Bad verlassen und einen Aus-
flug an die italienischen Seen unternommen, von welchem
Höchstdiesclben in 10 bis 12 Tagen auf Schloß Mainau
eintreffen werden. Dort werden Ihre Königlichen Hoheiten
den ganzen Siptember verweilen und dann nach Schloß
Bade» übersiedeln.
Karlsruhe, 4. Sept. Das Geburtsfest S. K. H.
des Großherzogs wird am 9. d. M sehr festlich begangen
werden. Das Programm steht morgen zu erwarten. Wie
wir hören, werden Kanonendonner, Zapfenstreich, Tagwache,
Glockengeläute, Choralmustk auf dem Rarhhausthurm, Fest-
gotiesdienst, Musik auf dem Schloßplatze, Festessen im Mu-
seum und anderen Lokalen, Festschießen mit Musik auf dem
Schützenplatze, Abends Beleuchtung des Rathhauses und
des städtischen VierordtSbades, Festoper „Der König hat's
gesagt" die Hauptpunkte des Programmes bilden.
— Des Ungehorsams gegen die Staatsgewalt
ist eine ohne abgelegte Staatsprüfung geistliche Verrichtungen
ausübender Neupriester beim Großh. Amtsgerichte in
Wertheim angeklagt. Derselbe ist auf ergangene Ladung
nicht vor Gericht erschienen und sieht nun seiner zwangs-
weisen Vorführung entgegen.
— In Schriesheim, A. Mannheim, wird am 6.
Sept. eine Nachfeier des Sedantages, verbunden mit der
Enthüllung des Kriegerdenkmals stattfinden.
Die Strahlenburg wird dabei bengalisch beleuchtet werden.
— Als sich in Pforzheim am Sedantage der Fest-
zug Vormittags 10 Uhr in Bewegung setzte, ertönten die
Feuersignale. Es war in Göbrichen einBrand auS-
gebrochen, der mehrere Scheunen und ein Wohnhaus ver-
zehrte. Ein Theil der Pforzheimer Feuerwehr ging sofort
dahin ab und traf Abends 5 Uhr wieder in Pforzheim ein.
Heidelberg, 4. Sept. Dem hiesigen Privatdozenten,
dem Licentiaten der Theologie Serin, ist, wie der Schw.
M. meldet, für Abfassung einer Schrift über die Verwerthung
des deutschen Sagenstoffes im Volksschulunterricht seitens der
pädagogischen Gesellschaft zu Leipzig der am Sedantag
zu vergebende Preis zuerkannt worden.
Freiburg i. B-, 5. Sept. Altkatholikencongreß
scheint sehr zahlreich besucht zu werden. Von hervorragen-
den Mitgliedern sind bereits eingetroffen Bischof Reinkens,
die Professoren Schulte, Reusch und Friedrich und der
Reichstagsabgeordnete Mlk. Heute Abend findet eine ge-
sellige Vereinigung der eingetroffenen Mitglieder statt.
Heilbronn, 3. Sept. Der Kronprinz des deutschen
Reichs ist heute Nachmittag 3*/i Uhr mit Gefolge Hier ein-
getrossen, von dem Prinzen Hermann von Sachsen-Weimar
als Vertreter des Königs, dem Fürsten Hohenlohe Langen-
burg und dem preußischen Gesandten v. Magnus von der
Landesgrenze ab hieher begleitet. Am Bahnhof hatte sich
die Generalität zum Empfang eingefunden. Der Prinz fuhr
durch die reich beflaggte und bekränzte Stadt unter unun-
terbrochenen enthusiastischen Zurufen der sehr zahlreichen
Menschenmenge nach seinem Absteigequartier bei dem StaatS-
rath Goppelt. Heute Abend findet eine Serenade statt.
Heilbronn, 3. Sept. Nach Anbruch der Dunkel-
heit fand vor dem Absteigequartier des Kronprinzen eine
große Serenade statt, ausgeführt durch die anwesenden Mi-
litärmusikkapellen und den Heilbronner Gesangverein. Die
benachbarten Gebäude hatten illuminirt. Das äußerst zahl-
reich versammelte Publikum brachte wiederholte stürmische
Hochrufe aus, so oft der Kronprinz am Fenster erschien.
Morgen begibt sich der Kronprinz znm Manöver bei Lauf-
fen. Nachmittags 1 Uhr trifft die Königin von Württem-
berg hier ein.

Heilbronn, 4. Sept. Der König von Württemberg
ist mittelst Extrazuges heute Nachmittag 1 */, Uhr hier ein-
getroffen. Derselbe wurde am Bahnhof vom Kronprinzen
des deutschen Reiches, dem Herzoge Eugen von Würrttem-
berg, dem Prinzen von Weimar, dem preußischen Gesandten,
der Generalität und den städtischen Behörden empfangen.
Der König und der Kronprinz begrüßten sich sehr herzlich
und fuhren in offenem Wagen nach dem Absteigquartier des
Königs bei dem Direktor des Gerichtshofes Huber, von dem
sehr zahlreich versammelten Publikum enthusiastisch begrüßt.
Um 3 Uhr findet ein von der Stadt gegebenes Bankett in
dem festlich geschmückten Rathhause statt.
Heilbronn, 4. Sept. Bei dem heutigen Festdiner
im Rathhause brachte der König von Württemberg folgen-
den Toast aus: „Ich lade die Festgäste ein, auf das Wohl
unseres Kaisers und das Wohl seines Sohnes, des deutschen
Kronprinzen, zu trinken " Die Versammlung stimmte begei-
stert ein. Der Kronprinz erwiderte den Toast und sprach:
„Ich toastire und trinke auf das Wohl Sr. Majestät des
Königs, welche ein Land regieren, daS die deutsche Treue
in seiner ganzen Geschichte erprobt hat. Mit aufrichtiger
Freude habe ich bewährt gefunden, daß mit dem Worte:
„Hie gut Württemberg allweg" zugleich mit dem geeinigten
Deutschland eine Stätte bereitet ist, in welcher nach dem er-
habenen Beispiele des Königs dem Reiche Treue gehalten
wird." Die Versammlung stimmte abermals begeistert ein.
Stadlschultheis Wüst betonte die Ehre, welche der Stadt
Heilbronn durch die Zusammenkunft des Königs und des
Kronprinzen widerfahren, sei. Die Zusammenkunft werde
dem Vaterlande Segen bringen. Er toastirte auf den Kö-
nig und den Kronprinzen. — Um 5 Uhr erschienen die
hohen Herrschaften, bei der Herbstfeier, zu der mehrere Tau-
send Thcilnehmer erschienen waren. Bei dem Kronprinz
erfolgten Vorstellungen. Der König war sehr befriedigt
über den ihm und dem Prinzen gewordenen Empfang der
Bevölkerung. Stadtschultheis Wüst wurde zum Oberbürger-
meister ernannt. Ein glänzendes Feuerwerk beendigte um
8 Uhr die Feier. Morgen früh findet der Schluß deS
Manövers vor dem Könige und dem Kronprinzen statt.
Heilbronn. 5. Sept. Nach der heule erfolgten
Beendigung der Manöver, über deren Verlauf der deutsche
Kronprinz seine Zufriedenheit aussprach, fuhr der König
mit den gestern ebenfalls aus Stuttgart eingetroffenen sämmt-
lichen Ministern mittelst Separatzuges um, 12*/i Uhr von
der Station Nordheim ab, nachdem er sich vom Kronprinzen
herzlich verabschiedet hatte. Der Kronprinz fuhr 12*/» Uhr
mittelst ExtrazugcS nach Fürth ab, woselbst er dem Fürsten
Hohenlohe-Langenburg einen Besuch abstattet. Morgen reist
der Kronprinz über Heidelberg nach der Rheinpfalz, woselbst
er gleichfalls den Truppenmanövern beiwohnen wird.
Dresden, 2. Sept. In der katholischen Hoskirche
zelebrirte Bischof Forwerk am Seoan-Tage ein feierliches
Hochamt. Abends um 0 Uhr besuchte König Albe« das
Festconzert auf der Brühl'schen Terrasse.
Bremen, 4. Sept. Die österreichische Polar-Expe-
dition ist gerettet. Dieselbe langte in Norwegen an. Lieu-
tenant Payer meldet aus Vardoe, 3. Sept.: Land entdeckt
200 Meilen nördlich von Nowaja Semolja. Sachen für
mich nach Christiania schicken.
Berlin, 4. Sept. Die spanischen Gesandten in
London und Brüssel haben den respectiven Ministern der
auswärtigen Angelegenheiten ihre Creditive überreicht.
Posen, 4. September. Die Polizei-Direktion eröff-
nete heute der Vorsteherin des hiesigen Carmeliterinnenklo-
sters, daß alle ausländischen Carmeliterinnen binnen drei-
tägiger Frist das Land zu verlassen hätten. Die Vorstehe-
rin wendete den Recurs an den Minister ein und erhielt
in Folge dessen einen Aufschub bewilligt.
Ausland.
Wien, 4. September. Zufolge von Telegrammen der
Nordpolfahrer Weyprecht und Payer aus Vadoe vom 3. war
das Schiff im Herbste 1872 im Packeise eingeschlossen, so-
dann nordwärts getrieben. 1873 wurde ein ausgedehntes
Gebirgsland 200 Meilen nördlich von Nowaja-Semlja ent-
deckt, im Oktober daselbst festgetrieben. Ueberwiniert wurde
79 Grad 51 Minuten nördlicher Breite und 59 Grad öst-
licher Länge und das Land bis über den 82 Grad hinaus
erforscht. Die Hauptausdehnung deS Landes erstreckt vom
Winterhafen sich nach Norden und Westen. Im Mai 1874
wuxde das unhaltbare Schiff verlassen und nach einer 96tä-
gigen Reise zu Schlitten und Boot der russische Schooner
„Grenseland" bei Nowaja-Semlja getroffen. Das Mitglied
der Expedition Krisch ist an Tuberculose gestorben, die an-
deren sind gesund. Es ist die Genehmigung des Kaisers
erbeten worden, das entdeckte Land Franz-Josephs-Land zu
nennen.
Bern, 2. Sept. Die Gräfin von Civry, Tochter des
verstorbenen Herzogs Carl von Braunschweig, hat in einem
Schreiben an den Staatsrath und Verwaltungsrath von
Genf, gestützt auf dem Code Napoleon, welcher die vollstän-
dige Enterbung der Kinder nicht zuläßt, Ansprüche auf die
väterliche Erbschaft erhoben. Den kindlichen Gefühlen Rech-
nung tragend, sagt sie in ihrem Schreiben, Hab: sie erst
das Trauerjahr vorübergehen lassen wollen. Jetzt aber er-
fülle sie die Pflicht als Mutter; wenn die Stadt Genf sich
nicht zu einem gütlichen Vergleiche Herbeilaffen werde, würde
sie sich zu ihrem tiefsten Schmerze genöthigt sehen, an die
Gerichte zu appeliren. Kann die Gräfin von Civry wirk-
lich sich als Tochter des Herzogs Carl ausweisen, wird
Genf von der reichen Erbschaft nachträglich doch noch etwas
abgeben müssen. (K. Ztg.)
Genf, 5 Sept. Die Genfer Regierung hat 19 ka-

tholische Geistliche, welche die Ablegung deS verfaffungsmö»
ßigen Eides verweigerten, des Amtes entsetzt und den Kir-
chenrath beauftragt, für die Verwaltung der vacanten Stel-
len Sorge zu tragen.
Paris, 3. Sept. Permanenzcommission. Mahy
und Picard von der Linken interpelliren über die Maaß-
regelung der Presse. Der Minister des Innern erwidert,
daß er von seinen Befugnissen Gebrauch gemacht habe, um
die Regierung zu vertheidigen. Der Justizmimister macht
die Mittheilung, daß der Prozeß der der Mitschuld an der
Entweichung Bazaines Verdächtigen am 14. September vor
dem Gerichtshöfe in Grosse beginnen werde. Labonillerie
(Legitimist) fragt an, ob cs wahr, sei. daß ein französi-
sches Kriegsschiff in die Gewässer der Bidaffoa geschickt wer-
den soll. In Abwesenheit des Ministers des Aeutzern er-
widert der Minister des Innern : Frankreich habe sich bezüg-
lich der Anerkennung Spaniens der Uebereinkunft Europa's
angeschloffcn. Daß ein französisches Kriegsschiff in die Ge-
wässer der Bidaffoa gesandt werden soll, sei ihm nicht be-
kannt. Truppen seien nach Bourg-Madame geschickt worden,
um die Grenze zu beschützen. Aboville (Legitimist) fragt
an, ob die spanische Regierung verlangt habe, daß die an
die Pyrenäen grenzenden Departements in Belagerungszu-
stand versetzt würden. Der Minister antwortet verneinend.
Der Kriegsminister General v. Ciffey ist letzten Dien-
stag in Belfort eingetroffen. Er hatte seinen Besuch nicht
offiziell angemeldet, wurde aber doch, sowie er das Gebiet
dieser Festung betrat, von den militärischen Autoritäten und
dem Abgeordneten Keller empfangen. Am Mittwoch beab-
sichtigte er in Begleitung des Herzogs von Aumale, Befehls-
haber des 7. Armeecorps, die Befestigungsarbeiten in und
um Belfort, sowie die Kasernen und Hospitäler. Heute
früh hat der Minister Belfort verlassen, um nach Paris zü--
rünzukehren.
Madrid, 4. Sept. Das Cabinet Zabala hat
seine Demission gegeben und ist das neue Ministerium
wie folgt zusammengesetzt: Sagasta Ministerpräsident und
Inneres, Ulloa Aeußeres. EolmenarS Justiz. Serrano Be-
doyao Krieg, Camacho Finanzen. Arias Marine. Navarro
Rodrigo Handel und Römers Ortiz Colonien.
Perpigyan, 3. Sept. Die Carlisten haben die
Belagerung von Puycerda aufgegeben und sind durch daS
Pyrenäenihal von Dalp abgezogen. Vor Puycerda sind
keine carlistishen Abtbeilungen mehr sichtlbar. Die Thore
von Puycerda sind geöffnet, viele Einwohner sind in Bourg-
Madame eingetroffen.
Santander, 4. Sept. Die Kriegsschiffe „Albatros"
„Nautilus" haben die Rhede von Bilbao wieder verlassen.
— Die Karlisten haben in der Nähe von Bilbao Verschan-
zungen errichtet. Die Bergwerksarbeiten sind eingestellt und
die Bergarbeiter entlassen.
Christiania, 4. Sept. Eine heute hier eingelangte
Nachricht meldet die Ankunft der österreichische Nordpolexpe-
dition in Vardoe (östlich vom Nordcap gelegen). Das Schiff
„Tegetthoff" ist zu Grunde gegangen. Die Mitglieder der
Expedition wurden nach langen Schlittenreisen von russischen
Schiffen aufgefunden.
New-Udrtk, 3. Sept. Die republikanische Conven-
tion in Ohio hat sich für das republikanische Programm
ausgesprochen, welches den Freihandel und die Wiederauf-
nahme der Baarzahlungen befürwortet.
Rio de Janerio, 2. Sept. Der ultramontane
Deputirte Roma hat beantragt den Ministerpräsidenten Rio
Branco und zwei andere Minister wegen HochverrathS und
Verschwörung gegen die Religion und den Staat unter An»
klage zu stellen. Der Antrag wurde einer Specialcommis-
sion überwiesen.
Neueste Kopfen-Aerichte.
* Schwetzingen, 5. Sept. Wir sind nun in der
angenehmen Lage unfern verehrten Lesern und Hopfeninteres-
senten Telegraphische Berichte vom Hopfenmarkt in
Nürnberg (eingesendet von Hrn. Commisfionär Leopold
Held) zu bringen. — Von hier können wir für diese Woche
einen sehr flauen Geschäftsgang melden und dies besonders
von den letzten 2—3 Tagen, der anfänglich rasche Geschäfs-
gang schraubte die Preise ungeheuer in die Höhe, was viel-
leicht gerade von der jetzigen Lauheit die Ursache ist. Un-
terdessen geht die Ernte ihren regelmäßigen Gang und ist
die Waare mit wenig Ausnahme eine sehr gute zu nennen.
Die Preise stehen auf fl. 100 —130. — Plankstadt fl.
100.—120. — Hockenheim fl. 96.—115. — Oftersheim
fl. 100.-120. — Walldorf fl. 100.-I30.
Bruchsal, 5. Sept. Heute wurde auf dem Lande
weniger verkauft, da Eigner auf höhere Preise halten; da-
gegen wurde in der Stadt viel umgcsetzt und war Vormit-
tags lebhafte Frage, fremde Käufer ziemlich anwesend, sind
aber sehr dificil, da immerhin die Klage noch, die Hopfen
halten den Transport nicht aus. Stimmung fest; Preise
imverändert.
Tübingen, 2. Sept Seit meinem letzten Bericht
hatten wir hier feuchte und warme Witterung, die der Aus-
bildung der Dolden nur förderlich war, diese sind nun schön
entwickelt und brauchen noch 8—10 Tage zu gänzlicher Reife.
Unsere Pflanzungen stehen beinahe vollständig gesund und
wird sich unsere Ernte auf einen guten halben Ertrag heben.
Ein Sturm letzten Samstag hat für unsere Pflanzungen
neue Arbeit, aber wenig Schaden gebracht.
Die Ernte wird vor Ausgang der nächsten Woche nicht
allgemein beginnen, die wenigen Frühhopfen, die seit gestern
abgenommen werden, kommen nicht in Betracht.
Berneck im württemb. Schwarzwald, 1. Sept. Bei
uns stehen namentlich auf den Höhen, die Hopfen sehr schön,
 
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