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Bezirk Schwetzingen [Hrsg.]; Amtsbezirk Philippsburg [Hrsg.]
Schwetzinger Wochenblatt: Amts-Verkündigungsblatt für den Bezirk Schwetzingen ; badische Hopfenzeitung — 1874

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September (No. 103 - 115)
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https://doi.org/10.11588/diglit.33305#0425

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fit find von Insekten und jeder Krankheit verschont geblie- ' andern Jahr, allein da! ist sicher, daß die Ernte in

den. Der von Hr. F. Wirth in Kaltenberg ausgesprochen
nen Wunsch, daß die Berichterstatter ihre Berichte unterzeich-
nen sollen, verdient gewiß alle Anerkennung, und entspreche
diesem Wunsche gerne. v. Gültlingen.
8 Nürnberg, 5. Sept, Vorm. 10 Uhr. (Telegramm
von Hrn. Leopold Held, Commissionär.) In neuer Waare
flaues Geschäft. Badische 105 bis 120 fl. Württemberger
125 bis 130 fl. Viel unverkauft.
Aidtlingen, 30. Aug. Seit vergangenen Freitag
haben wir mildes Wetter und auch einige Gewitterregen
gingen inzwischen nieder, welche dem Späthopfen zur voll-
ständigen Ausbildung nützlich waren. Ich habe heute einen
Umgang in den Plantagen gemacht und mich überzeugt, daß
die Kälte in vergangener Woche keinen wesentlichen Schaden
gethan hat. Mit der Pflücke der Frühhopfen wurde heute
vereinzelt begonnen. Für Frühhopfen wurden fl. 100 ver-
gebens geboten. Produzenten sind sehr zurückhaltend.
Altdorf, 2. Sept. Unsere Gärten haben sich seit
8—10 Tagen sehr gebessert, überhaupt wird die vor 4—5
Wochen aufgestellte Schätzung durch das Ernteresultat über-
troffen, was von mehreren Landgemeinden der Umgegend
nicht gesagt werden kann. Auf neue Waare sind noch keine
Abschlüsse bekannt, dagegen wurden in den letzten Tagen
mehrere Käufe in 73ern und älteren Sorten gemacht.
Spalt, 2. Sept. Während in anderen, namentlich
ausländischen Produktionsortcn, mehrfache Abschlüsse zu stei-
genden Preisen gemacht wurden, gibt eS bei uns noch keinen
Preis zu melden. Heute und morgen beginnt das Blatten,
die Waare ist so schön und gehaltreich wie wohl noch selten
in einem der vorigen Erntejahre und diese Witterung wird
uns viel nützen, wenn sie während der ganzen Ernte gleich
günstig fortdauert.
Neufelden, 30. Aug. Die Ernte hat begonnen, von
14 Tagen sind jedoch trockene Hopfe» schwer zu bekommen.
Verkäufe wurden bereis zu fl. 100—105 gemacht. 1873er
aufgekauft.
Vom Lauser Land, 31. August. Soweit das
Pflücken von Frühhopfen begonnen, zeigt sich der Ertrag
als ein sehr geringer; trockene Waare wird erst Ausgangs
dieser Woche in kleinen Resten zu haben sein, welche auch
schon mehrfach von 110—125 fl. vorgekauft werden. Der
Kupferdrand macht immer mehr Fortschritte und trägt zur
Beschleunigung der Ernte jedenfalls hei und erhalten wir
ziemlich viel unausgebildete, farbige Waare. Hiegegen ver-
sprechen die weitaus größere Mehrzahl gesunder Gärten
eine sehr gute Qualität. Im Verhältniß zum Vorjahr haben
wir nicht die Hälfte jenes Quantums. Mit dem Verkauf
wird man sich nicht beeilen, da die Produzenten auf hohe
Preist halten.
Hohenstadt bei HerSbruck, 1. Sept. Die bisherige
kühle Temperatur hat zwar der Blüihe noch keinen Schaden
gebracht. allein die Entwicklung geht so langsam, daß unsre
Gegend erst Mitte und Ende oer nächsten Woche zur Ernte
kommen wird: erhalten wir sonnige Tage, wird die Waare
sehe schön werden. Hinsichtlich der Schätzung wird das
Richtige sein, wenn man Bayern im Allgemeinen nach der
vorjährigen Ernte auf eine gute Drittels-Ernte schätzt. Be-
züglich der Preisfrage schweigt der Verstand, wie zu jedem

Amerika den Export in Deutschland ziemlich schwächen wird.
Auscha, 4. Sept. (Tel. Dep.) Nach Schluß der
Sonnstags-Nummer eingetroffen. Seit 2 Tagen PreiS-
! ersteigerung von 130—160 fl. — Händler überbieten sich
zum Vortheil der Produzenten, wenig faßbare Waare vor-
handen.
Wolnzach, 4. Sept. Es find schon viele Händler
hier und es herrscht lebhafte Nachfrage nach Waare, bis
heute ist jedoch wenig faßbar. Gekauft wurde in diesen
Tagen einige Säcke Landhopfen zu fl. 130—140 und Leih-
kauf, kupferbrandiger Wolnzacher wurde zu fl. 130 gekauf.
Antwerpen, 28. Aug. Unser Hopfenmarkt war
sehr ruhig während des ganzen Laufes dieser Woche, kein
einziges Geschäft ist mir zu Ohren gekommen. Während
der ersten Hälfte der Woche war die Hausse durch die aus-
ländischen Berichte hervorgerufen, vorherrschend, und wenn
unsere Eigner sich alsdann etwas geneigter zum Verkauf
gezeigt hätten, würden dieselben ohne Zweifel ziemlich starke
Quantitäten verkauft haben können. Da sie jedoch fest auf
150 Fr. für Aloster 1873er Hopfen und auf 170—175
Fr., für 74er auf Lieferung kommenden Oktober und No-
vember hielten, haben sich Käufer zurückgehalten und zu die-
sen hohen Preisen Nichts kaufen wollen. In den letzten
§ Tagen haben die Berichte aus England eine bemerkmswer-
the Besserung in dem Stand der Pflanzungen gemeldet und
unsere Verkäufer sind in Folge dessen mit ihren Forderun-
gen sofort bis auf 135 Fr. für Aloster 1873er Hopfen
und bis auf 160 Fr. für jeden 1874er herabgegangen.
Die Käufer ihrerseits hatten sich alsdann sämmtlich vom
Markte zurückgezogen, die Woche endigt ebenso ruhig als
sie begonnen hat, obgleich in ganz verschiedener Tendenz.
Pamel, (Belgien), 29. August. Die Hopfenpflanze
verlangt unbedingt Regen zur Ausbildung der Dolden, welche
außerdem klein bleiben. Wir zählen auf einen halben Ertrag
einer gewöhnlichen Ernte. Der Kupferbrand, welcher in meh-
reren Anlagen ist, kann noch viel Unheil anrichten, wenn es
nicht bald regnet. Die Ernte wird am 10 Sept. beginnen
und iir Poperinghe kommenden Montag 1874er sind Frs.
170 notirt mit wenig Geschäft, 1873er Frs. 140.
Poperinghe, 28. Aug. Wahrend der ganzen Woche,
durch ausgezeichnete Witterung und heitern Himmel begünstigt
hat der Hopfen rasch seine volle Reife erreicht. Dank dieser
Witterung, wird die Pflücke keinen Aufschub erleiden. Kom-
menden Montag wird dieselbe allgemein beginnen. Man
wird gewiß stolz sein können über die Güte und Schönheit
deS Produktes unserer Pflanzungen und gut thun, dasselbe
bald auf den ausländischen Märkten auszustellen, welche in
Folge Krankheit oder anderer Ursache nur schlechte Waare
ernten können.
Woreester, 29. Aug. Innerhalb drei Wochen wird
unser alljährlicher Hopfenmarkt beginnen. Wir haben nur
sehr wenig zu pflücken, in manchen Gärten wird nicht ein
Korb voll geerntet werden. Der heutige Wind und Regen
wird den noch an Stangen hängenden Dolden wohl sehr
geschadet haben. Unter solchen Umständen sind die Preise
sehr fest und alte Hopfen verkäuflicher.
New-Uorik, 21. Aug. (Bericht des Hrn. Emmct
Wells.) Wir haben seit unserem Letztem keine Veränderung

zu berichten. Die Abschlüsse waren rtwaS beschränkter, in
Folge des bedeutenden Vorraths von 73ern, der von eini-
Parteien noch gehalten wird; die Ansichten der Eigner
stehen noch denen der Käufer vollständig gegenüber. —Dir
Berichte aus allen unseren Produktionsbezirken melden, daß
die Ernte schöne Fortschritte macht._
Aus Stadt und Land.
* Schwetzingen, 5. Sept. Soeben vernehmen wir,
daß die Kreisschulvisitatur Mosbach in einem Rundschrei-
an die Ortsschulräthe und Lehrer ausgesprochen hat, sie
gestatte gerne, daß am 2. Sept. dem Sedanstage, der ge-
wöhnliche Schulunterricht ausgesetzt werde. Die Schulvifita-
tur macht aber hiebei den Lehrer die Aufgabe: „Die Schul-
kinder auf die Wichtigkeit der Ereignisse in den Jahren 1870/71
aufmerksam zu machen, ihnen aus der Geschichte der letzten
drei Jahrhunderte vorzufahren, wie das französische Volk
fortwährend unser Vaterland gebrandschatzt und dadurch haupt-
sächlich seinen großen Reichthum gegründet, wie aber mit
Gottes Hilfe durch den Sieg von Sedan und seine Folgen
das deutsche Kaiserthum wieder erstanden, welches der erste
französische Kaiser einst vernichtet hatte." Auch bestimmt
die genanute Schulvisitatur noch fürsorglich, daß die betref-
fende Verfügung „für die Festzeit der künftigen Jahre" Gel-
tung haben solle.
Mannheim, 2. Sept. (RekurSkammer.) 1) Das
Urtheil, welches Philipp Probst, Peter Mohr und Georg
Maaß von Friedrichsfeld wegen einfachen Diebstahls jeden
zu 3 Tagen Gefängniß verurtheilt, wurde bestätigt, ebenso
2) das gegen Karl Hofherr von Waibstadt wegen Dieb-
stahls 12 Tagen Gefängniß. 3) Gemildert wurde daS Ur-
theil gegen den Schreiber Anton Egger von hier wegen
Ruhestörung und groben Unfugs von 8 Tagen Gefängniß
auf 8 Thlr. Geldbuße, sowie 4) daS gegen Georg LampertS-
dörfer, genannt Weidner, von Steinfurt wegen Hausfriedens-
bruchs von 10 Tagen auf 5 Tage Gefängniß. 5) Die
Strafe deS Johann Schweikert von Altlußheim weg-n Be-
leidigung wurde von 2 Thlr. auf 10 Thaler erhöht. 6)
Das Urtheil gegen Johann Löhr von Weinheim. Georg
Krämer von Alzey, Johann Höhrer von Mundenheim und
Karl Ott von Mudau, welches dieselben wegen Hausfrie-
densbruchs freisprach, wurde aufgehoben und jeder Ange-
klagte, wie bereits gemeldet zu 14 Tagen Gefängniß ver-
urthcilt.

Äerloosungen.
Augsburger 7-fl Loose. Ziehung am 1.
Sept. Gezogene Serien: 284 438 651 737 1035 1302
1730 1932 1948 1993. Hauptpreise: Serie 1302 Nr.
98 » 4000 fl Serie 1993 Nr. 92 » 350 fl. S. 1302
Nr. 83. S. 1932 Nr 61, S. 284 Nr. 50. S. 438 Nr.
80. S.xi730 Nr 46. S. 737 Nr. 7. S. 1035 Nr. 19,
S. 651 Nr. 21, S. 284 Nr. 93. S. 651 Nr. 92 »100 fl.
Anleihe der Stadt Brüssel vom Jahr
1862. Ziehung am 1. Sept. Hauptpreise: Nr. 45926
a 40000 Fr. Nr. 9378 s 5000 Fr Nr. 72102 85145
» 1000 Fr. Nr. 54l2 39216 41958 58189 78189
112411 206765237006 »500 Fr. Nr 80756 »235Fr.

Verantwortlicher Redakteur: L. W. Moriell in Schwetzingen.

Amtliche Bekanntmachungen «nv Privatanzergen.
Nro. 9578. Im Besitze deS dahier wegen Morgen 36 Rth. kirchenärarischer Wiesen^

Diebstahls in Untersuchung stehenden Dienst- auf den Gemarkungen Hockenheim, Ketsch
knechts Jakob Ott von Plankstadt fanden,und Oftersheiyr wird am

sich. bezw. wurde von demselben an Adam
Gattung in Friedrichsfeld verkauft:
Ein Paar braune noch ziemlich neue Bukskiu-
hosen mit braunen Gallons und ein
blaues Drillichhemd,
welche Kleidungsstücke entwendet sein dürften.
Die etwaigen Eigenthümer werden aufgefordert
ihre Ansprüche anher anzuzeigen.
Schwetzingen, den 3. September 1874.
Gr. Amtsgericht:
Kiefer.
Gekündete Leiche
Heute wurde dahier im Rheine die Leiche
einer bis jetzt unbekannten Frauensperson
geländet, die etwa 3 Wochen im Wasser ge-
legen haben mochte. Größe 1,55m., Körper-
bau kräftig und muskulös, Alter Ende der
zwanziger Jahre, Haare schwarz und dicht,
Zähne vollkommen und ohne Lücke. Kleidung:
Jake von Kattun, blauweißen Baumwollschurz,
graublaues Wollkleid, grauer Unterrock mit
rothen Streifen, baumwollenes Hemd ohne
Zeichen, Stiefeletten mit Glanzleder besetzt,
Strümpfe fehlen.
Zeichen äußerer Gewalt oder geleisteten
Widerstandes waren nicht vorhanden und ist
anzunehmen, daß die Verlebte durch unglück-
lichen Zufall oder Selbstmord den Tod des
Ertrinkens gefunden habe.
Sachdienlichen Mittheilungen wird entgegen
gesehen.
Speyer, den 31. August 1874.
Das Polizei-Commiffanat:
Beringer.
Das Oehmdgras
von 272 Hekt. 91 Ar 25 Qu.-M. — 758

Donnerstag unv Freitag de» 10,
UNd II. d. M., jeweils Morgens 8 Uhr
und am Samstag den 12. September,
Nachmittags 2 Uhr,
im Gasthaus zur „Kanne" in Hocken-
heim in der bisherigen Reihenfolge öffent-
lich versteigert. Nähere Auskunft ertheilt
Wiesenaufseher Junger in Ketsch.
Mannheim, den 2. Sept. 1874.
Evangel. Collectur. Sanier.


Todes-Anzeige.
Den vielen Freunden,
Bekannten und Schülerinnen
zur Nachricht, daß Sonntag
Abend 9 Uhr, Fräulein
Luise Heimbach.
Lehrerin,
verschieden ist.
Die Beerdigung findet statt
Dienstag Mittag halb 3 Uhr.
Im Auftarg.
Schwetzingen, den 7. Sep. 1874.
Karoline Ihm.


Brühl.
Bierbrauerei z. Karpfen.
Zur Vorfeier deS GcburtS-
festes Sr. König!. Hoheit
ides Großherzogs Dienstag
! Nachmittags findet gutbesetzte
Tanzmusik
statt. Für ausgezeichnetes Lagerbier ist bestens
gesorgt.
Hiezu ladet freimdlichst ein
E-org Noch.


Freiwillige Feuerwehr Schwetzingen
Die Mitglieder werden hiemit eingeladen, sich an dem am
Mittwoch den 9. d. Mts.,
Vormittags 9 Uhr,
stattfindenden feierlichen Kirchgang zur Feier des Geburtsfestes Sr.
Kgl. Hoheit des Großherzogs zahlreich zu betheiligen.
Punkt halb 9 Uhr wird am städtischen Feuerhaus angetreten.
Am Vorabend halb 9 Zapfenstreich.
Am Festtage selbst, Morgens halb 6 Uhr, Tagreveille.
Die 2. Companie hat den Dienst am Vorabend, die 1. Compagnie am
Festtage Morgens, je mit der zugetheilten Steigermannschaft.
Die Ersatzhauptleute übernehmen die Führung der Compagnien.
Schwetzingen, den 2. September 1874.
Das Commando.
_,__Pitfch.__
Farren-Versteigerung.
Donnerstag den 10. d. Mts.,
Vormittags 8 Uhr,
auf hiesigem Gemeindehaus läßt die Gemeinde einen fetten Farren meist-
bietend versteigern.
Brühl, den 2. September 1874.
Bürgermeisteramt.
Eder. Weitzel. Rathschreiber.
Jagd-Verpachtung.
Die Ausübung der Jagd auf hiesiger, ungefähr 1300 Morgen
enthaltender Gemarkung, versteigern wir am
Donnerstag den 1t». d. Mt-.,
Nachmittags 2 Uhr,
im Gemeindehaus vom 1. Februar 1875 ab in sechsjährigen Pacht, wozu Liebha-
ber eingeladen werden.
Rohrhof. de» 2. September 1874.
Stabhalterei.
Stauffer. Weitzel, Kathschreiber.



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