Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/1911
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Vermischter Nachrichtenteil
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heft 17.
Die Werkstatt der Kunst.
235
lichen Entwürfe wurde, ihrem werte entsprechend,
eine bestimmte Reihenfolge fest gelegt. — Durch Be-
schluß der Gemeindevertretung vom t8. November t9lO
wurden die Verfasser der Entwürfe „Schulhaus" und „Im
Villenviertel" von der Preisverteilung ausge-
schlossen, weil dieselben zur Zeit der Ausschreibung des
Wettbewerbes ihren Wohnsitz nicht in Zehlendorf hatten
und somit nicht als ortsansässige Architekten angesehen
werden konnten. Dem Vorschläge des Preisgerichts ent-
sprechend, wurden die — in der fest gelegten Reihen-
folge nächsten — Entwürfe „Donnerwetter-tadellos"
und „Altes und neues" zur Preisverteilung zugelassen und
je mit einem Preise von ^500 Nk. bedacht. Als Verfasser
dieser beiden Entwürfe ergaben sich: v „Donnerwetter-tadel-
los": Architekt Paul Sydow, Lessingstraße 22; 2. „Altes
und neues": Regierungsbaumeister a. D. Paul Mebes und
Regierungsbaumeister p. Emmerich. — Als die Verfasser
der nichtpreisgekrönten und infolgedessen anonym ausgestellt
gewesenen Entwürfe diese abholen wollten, wurden ihnen
die Motto-Kuverts in erbrochenem Zustande über-
reicht. wozu war die Geffnung der Kuverts not-
wendig? Lange vor der Veröffentlichung des Preisrichter-
spruches waren Namen von später nichtpreisgekrönten, in
Zehlendorf ansässigen Bewerbern bekannt, die überhaupt
nicht hätten bekannt werden dürfen. KI
Berlin. (Die Tischkarten der Stadt Berlin.) Das
städtische Preisgericht für künstlerische Tischkarten, für die
von der Stadt Berlin ein Wettbewerb mit Preisen in pöhe
von 2500 Mk. veranstaltet worden war, trat unter dem
Vorsitz des Stadtbaurats voffmann zusammen und verteilte
folgende Preise für Tischkarten: Für große Einladungs-
karten erhielt den t. Preis (475 Mk.) Artur Lehmann-
Ajax-Groß-Lichterfelde, den 2. Preis (200 Mk.) der Kunst-
maler Pans Ebert-Eurasburg, für kleine Einladungs-
karten verteilte das Preisgericht auf einstimmigen Beschluß
keinen Preis, den 2. Preis erhielt Pans Koberstein-
Dahlem, für große Menükarten erhielt den t. Preis (^75 Mk.)
Gertrud Bümke-Braunschweig. Die f. und 2. Preise
für kleine Menükarten wurden zusammengeworfen, sie
wurden zu gleichen Teilen Karl Sterry-Berlin und
Adolf Beckhardt zuerkannt. Kl
Karlsruhe i. B. In der Angelegenheit des Großherzog-
Friedrich-Denkmals für Karlsruhe hat jetzt der Stadt-
rat von der Ausführung des ersten preisgekrönten
Entwurfs abgesehen und die Perstellung eines zweiten
Entwurfes beschlossen. Der Bildhauer Permann Binz-
Karlsruhe, der beim Wettbewerb eine nach Ansicht des
Stadtrats ausgezeichnete Reiterstatue des verstorbenen Groß-
herzogs geliefert und dafür den 2. und z. Preis erhalten
hatte, sowie die Karlsruher Architekten Pfeifer und Groß-
mann, von denen die architektonische Gestaltung des mit
dem 2. Preise gekrönten Wettbewerbsentwurfs herrührte,
sollen aufgefordert werden, zum v April d. I. einen neuen
Entwurf auszuarbeiten. Ueber dessen Ausführung ist die
Entscheidung jedoch noch vorbehalten. KI
Weißenfels. Im Wettbewerb für den Zierbrunnen er-
hielten Preise: t- Karl Pimmelstoß-Berlin, 2. Paul Mauschke-
Schöneberg - Berlin , z. Leipziger Kunstwerkstätten (Paul
würzler, Klopfch und vr. Max Kuhn). Ehrende An-
erkennung: der von dem hiesigen Kunstschüler pase außer
Wettbewerb ausgestellte Entwurf, ferner ein Märchen-
brunnen von Arno Zauche-Weimar. Der 2. Preis erhält
die Ausführung. KI
— Zlaallicke und Zlädtiscke Aunslpflege —
Zürich. Im waffenfaal des Landesmuseums von Zürich
soll nun eine zweite wand der monumentalen Fresken-
kunst Ferdinand podlers eingeräumt werden. Nun
wird podlers großes Wandbild des Rückzuges der Schweizer
nach der Schlacht von Marignano, das sich auf der einen
Seite des Waffensaales im Züricher Landesmusenm be-
findet, ein Gegenbild erhalten. KI
— Aus Akademien und Aunsjsckulen —
München. An der Kgl. Kunstgewerbeschule München ist die
Stelle eines Professors für Ornament- und Natur-
zeichnen sowie ornamentales kunstgewerbliches Entwerfen
neu zu besetzen. Mit derselben ist nach Gehaltsklasse 9
ein Anfangsgehalt von q-800 Mk. mit einer stufenweisen
Steigerung bis zu 7200 Mk. verbunden. Bewerber haben
ihre Befähigung für genanntes Lehrfach durch Vorlage von
Studien und Arbeiten, zumal auf dem Gebiete des orna-
mentalen und kunstgewerblichen Zeichnens, nachzuweisen,
außerdem ihrem Gesuche einen Bericht über den bisherigen
Lebenslauf, sowie Zeugnisse über Vorbildung und mehr-
jährige praktische Tätigkeit beizulegen. Die Gesuche sind
an das Kgl. Staatsministerium des Innern für Kirchen-
und Schulangelegenheiten zu richten und bis längstens
25. Januar bei der unterfertigten Direktion einzu-
reichen. Direktion der Kgl. Kunstgewerbeschule: v. Lange. Kl
-- Vorträge-
Berlin. Am 5 t-Januar, abends 8ffy blhr, wird perr Kunst-
maler Ernst L. Gstermey er-München einen Vortrag Halter:
über: Zwecke und Ziele der „Renten- und Pensions-
anstalt für deutsche bildende Künstler in Weimar" in der
Klause des „Vereins Berliner Künstler". KI
Berlin. (Vortrag über Indien.) Der Mrtsverband
Berlin der Renten- und Pensionsanstalt für deut-
sche bildende Künstler veranstaltet am v Februar d. I.,
8 Uhr abends, im pörsaal des König!. Kunstgewerbemuseums,
Prinz-Albrechtstraße 7u, einen Vortragsabend mit farbigen
Lichtbildern, nach eigenen interessanten Aufnahmen des Vor-
tragenden, des Münchener Kunstmalers Ernst L. Dstermeyer.
Eintrittskarten zum Preise von 2, 2 und t Mk. sind zu
beziehen in der Geschäftsstelle des Vereins Berliner Künstler,
Bellevuestraße 2, wie auch im Künstlermagazin F. Picknes,
Kochstraße t9-
Berlin. Der „Verein Deutscher Reklamefachleute"
veranstaltete am t". Januar einen öffentlichen Vortrags-
abend im Papierhaus, Dessauerstraße 2, mit dem Thema:
„Außenreklame und unlauterer Wettbewerb". Vortragender
war Rechtsanwalt Or. Franz poeniger. Kl
- Personalien -
Berlin-Grunewald. Architekt Arnold Parimann erhielt
vom Kaiser den Roten Adlerorden Klaffe. KI
Dresden. Geh. Pofrat Paul Kießling, Ehrenmitglied
der Dresdner Akademie der Künste, vollendete sein 75. Lebens-
jahr. In Breslau geboren, hat Kießling von ^852—55
an der Dresdner Akademie unter Schnorr v. Earolsfeld
studiert und diese Zeit war auf Kießlings anmutige und
liebenswürdige Kunst von bestimmendem Einstuß. Er be-
suchte dann drei Jahre lang Italien, ging nach Antwerpen,
Paris und Berlin und nahm als Zeichner an dem franzö-
sischen Kriege Teil. Seit t87O ist er dann in Dresden an-
sässig. t89l erhielt Prof. Kießling auf der großen Berliner
Kunstausstellung die goldene Medaille. Kl
Neu-Lübstorf bei wittgrad i. M. Der Maler Pans Martin
Lemme erhielt auf der Brüsseler Weltausstellung für feine
Gemälde aus dem Kongo die Bronzene Staatsmedaille.
Zwei feiner Werke, „Kindundu, Dorf am Kwilu" und die
„porträtfignr eines sitzenden Negers" wurden vom Mini-
sterium für die Verlosung angekauft. Kl
Todesfälle
Gestorben sind: In Berlin der Bildhauer Prof.
Uphues. — In Düsseldorf der Bildhauer Leo Muesch. —
In Wien der Bildhauer Franz Christoph Erl er. — In
Stuttgart der Maler Permaun pleuer im Alter vou
H7 Jahren. — In Düsseldorf der Kommerzienrat Or.. Schön-
Die Werkstatt der Kunst.
235
lichen Entwürfe wurde, ihrem werte entsprechend,
eine bestimmte Reihenfolge fest gelegt. — Durch Be-
schluß der Gemeindevertretung vom t8. November t9lO
wurden die Verfasser der Entwürfe „Schulhaus" und „Im
Villenviertel" von der Preisverteilung ausge-
schlossen, weil dieselben zur Zeit der Ausschreibung des
Wettbewerbes ihren Wohnsitz nicht in Zehlendorf hatten
und somit nicht als ortsansässige Architekten angesehen
werden konnten. Dem Vorschläge des Preisgerichts ent-
sprechend, wurden die — in der fest gelegten Reihen-
folge nächsten — Entwürfe „Donnerwetter-tadellos"
und „Altes und neues" zur Preisverteilung zugelassen und
je mit einem Preise von ^500 Nk. bedacht. Als Verfasser
dieser beiden Entwürfe ergaben sich: v „Donnerwetter-tadel-
los": Architekt Paul Sydow, Lessingstraße 22; 2. „Altes
und neues": Regierungsbaumeister a. D. Paul Mebes und
Regierungsbaumeister p. Emmerich. — Als die Verfasser
der nichtpreisgekrönten und infolgedessen anonym ausgestellt
gewesenen Entwürfe diese abholen wollten, wurden ihnen
die Motto-Kuverts in erbrochenem Zustande über-
reicht. wozu war die Geffnung der Kuverts not-
wendig? Lange vor der Veröffentlichung des Preisrichter-
spruches waren Namen von später nichtpreisgekrönten, in
Zehlendorf ansässigen Bewerbern bekannt, die überhaupt
nicht hätten bekannt werden dürfen. KI
Berlin. (Die Tischkarten der Stadt Berlin.) Das
städtische Preisgericht für künstlerische Tischkarten, für die
von der Stadt Berlin ein Wettbewerb mit Preisen in pöhe
von 2500 Mk. veranstaltet worden war, trat unter dem
Vorsitz des Stadtbaurats voffmann zusammen und verteilte
folgende Preise für Tischkarten: Für große Einladungs-
karten erhielt den t. Preis (475 Mk.) Artur Lehmann-
Ajax-Groß-Lichterfelde, den 2. Preis (200 Mk.) der Kunst-
maler Pans Ebert-Eurasburg, für kleine Einladungs-
karten verteilte das Preisgericht auf einstimmigen Beschluß
keinen Preis, den 2. Preis erhielt Pans Koberstein-
Dahlem, für große Menükarten erhielt den t. Preis (^75 Mk.)
Gertrud Bümke-Braunschweig. Die f. und 2. Preise
für kleine Menükarten wurden zusammengeworfen, sie
wurden zu gleichen Teilen Karl Sterry-Berlin und
Adolf Beckhardt zuerkannt. Kl
Karlsruhe i. B. In der Angelegenheit des Großherzog-
Friedrich-Denkmals für Karlsruhe hat jetzt der Stadt-
rat von der Ausführung des ersten preisgekrönten
Entwurfs abgesehen und die Perstellung eines zweiten
Entwurfes beschlossen. Der Bildhauer Permann Binz-
Karlsruhe, der beim Wettbewerb eine nach Ansicht des
Stadtrats ausgezeichnete Reiterstatue des verstorbenen Groß-
herzogs geliefert und dafür den 2. und z. Preis erhalten
hatte, sowie die Karlsruher Architekten Pfeifer und Groß-
mann, von denen die architektonische Gestaltung des mit
dem 2. Preise gekrönten Wettbewerbsentwurfs herrührte,
sollen aufgefordert werden, zum v April d. I. einen neuen
Entwurf auszuarbeiten. Ueber dessen Ausführung ist die
Entscheidung jedoch noch vorbehalten. KI
Weißenfels. Im Wettbewerb für den Zierbrunnen er-
hielten Preise: t- Karl Pimmelstoß-Berlin, 2. Paul Mauschke-
Schöneberg - Berlin , z. Leipziger Kunstwerkstätten (Paul
würzler, Klopfch und vr. Max Kuhn). Ehrende An-
erkennung: der von dem hiesigen Kunstschüler pase außer
Wettbewerb ausgestellte Entwurf, ferner ein Märchen-
brunnen von Arno Zauche-Weimar. Der 2. Preis erhält
die Ausführung. KI
— Zlaallicke und Zlädtiscke Aunslpflege —
Zürich. Im waffenfaal des Landesmuseums von Zürich
soll nun eine zweite wand der monumentalen Fresken-
kunst Ferdinand podlers eingeräumt werden. Nun
wird podlers großes Wandbild des Rückzuges der Schweizer
nach der Schlacht von Marignano, das sich auf der einen
Seite des Waffensaales im Züricher Landesmusenm be-
findet, ein Gegenbild erhalten. KI
— Aus Akademien und Aunsjsckulen —
München. An der Kgl. Kunstgewerbeschule München ist die
Stelle eines Professors für Ornament- und Natur-
zeichnen sowie ornamentales kunstgewerbliches Entwerfen
neu zu besetzen. Mit derselben ist nach Gehaltsklasse 9
ein Anfangsgehalt von q-800 Mk. mit einer stufenweisen
Steigerung bis zu 7200 Mk. verbunden. Bewerber haben
ihre Befähigung für genanntes Lehrfach durch Vorlage von
Studien und Arbeiten, zumal auf dem Gebiete des orna-
mentalen und kunstgewerblichen Zeichnens, nachzuweisen,
außerdem ihrem Gesuche einen Bericht über den bisherigen
Lebenslauf, sowie Zeugnisse über Vorbildung und mehr-
jährige praktische Tätigkeit beizulegen. Die Gesuche sind
an das Kgl. Staatsministerium des Innern für Kirchen-
und Schulangelegenheiten zu richten und bis längstens
25. Januar bei der unterfertigten Direktion einzu-
reichen. Direktion der Kgl. Kunstgewerbeschule: v. Lange. Kl
-- Vorträge-
Berlin. Am 5 t-Januar, abends 8ffy blhr, wird perr Kunst-
maler Ernst L. Gstermey er-München einen Vortrag Halter:
über: Zwecke und Ziele der „Renten- und Pensions-
anstalt für deutsche bildende Künstler in Weimar" in der
Klause des „Vereins Berliner Künstler". KI
Berlin. (Vortrag über Indien.) Der Mrtsverband
Berlin der Renten- und Pensionsanstalt für deut-
sche bildende Künstler veranstaltet am v Februar d. I.,
8 Uhr abends, im pörsaal des König!. Kunstgewerbemuseums,
Prinz-Albrechtstraße 7u, einen Vortragsabend mit farbigen
Lichtbildern, nach eigenen interessanten Aufnahmen des Vor-
tragenden, des Münchener Kunstmalers Ernst L. Dstermeyer.
Eintrittskarten zum Preise von 2, 2 und t Mk. sind zu
beziehen in der Geschäftsstelle des Vereins Berliner Künstler,
Bellevuestraße 2, wie auch im Künstlermagazin F. Picknes,
Kochstraße t9-
Berlin. Der „Verein Deutscher Reklamefachleute"
veranstaltete am t". Januar einen öffentlichen Vortrags-
abend im Papierhaus, Dessauerstraße 2, mit dem Thema:
„Außenreklame und unlauterer Wettbewerb". Vortragender
war Rechtsanwalt Or. Franz poeniger. Kl
- Personalien -
Berlin-Grunewald. Architekt Arnold Parimann erhielt
vom Kaiser den Roten Adlerorden Klaffe. KI
Dresden. Geh. Pofrat Paul Kießling, Ehrenmitglied
der Dresdner Akademie der Künste, vollendete sein 75. Lebens-
jahr. In Breslau geboren, hat Kießling von ^852—55
an der Dresdner Akademie unter Schnorr v. Earolsfeld
studiert und diese Zeit war auf Kießlings anmutige und
liebenswürdige Kunst von bestimmendem Einstuß. Er be-
suchte dann drei Jahre lang Italien, ging nach Antwerpen,
Paris und Berlin und nahm als Zeichner an dem franzö-
sischen Kriege Teil. Seit t87O ist er dann in Dresden an-
sässig. t89l erhielt Prof. Kießling auf der großen Berliner
Kunstausstellung die goldene Medaille. Kl
Neu-Lübstorf bei wittgrad i. M. Der Maler Pans Martin
Lemme erhielt auf der Brüsseler Weltausstellung für feine
Gemälde aus dem Kongo die Bronzene Staatsmedaille.
Zwei feiner Werke, „Kindundu, Dorf am Kwilu" und die
„porträtfignr eines sitzenden Negers" wurden vom Mini-
sterium für die Verlosung angekauft. Kl
Todesfälle
Gestorben sind: In Berlin der Bildhauer Prof.
Uphues. — In Düsseldorf der Bildhauer Leo Muesch. —
In Wien der Bildhauer Franz Christoph Erl er. — In
Stuttgart der Maler Permaun pleuer im Alter vou
H7 Jahren. — In Düsseldorf der Kommerzienrat Or.. Schön-