Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

DOI Artikel:
Vermischter Nachrichtenteil
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0326

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
3s8

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 23-.

Stuttgart, (Württem bergisch er Kunstverein.) Neu
ausgestellt am Z8. Februar: Alex Eckener (58), M. Bienz
(qch F. Böcklen (0, Sally Wiest (0, Sammlung des „Mün-
chener Ausstellerverbandes" usw. — Neu ausgestellt am
25. Februar: Eugene Burnand, Hedwig Stotz (P, Ausstel-
lung des Verbandes Deutscher Kunstvereine (Samm-
lung Karlsruhe) usw.
Weimar. (Großherzogliches Museum f ü r K u n st und
Kunstgewerbe.) Neu ausgestellt: Gemälde, Zeichnungen,
Radierungen und Lithographien von w. Gallhof-Paris.
Ferner sind noch ausgestellt: Radierungen von Prof. Max
Klinger.
Wiesbaden. (Galerie Ban ger.) Neu ausgestellt: Clemens
Fränkel (20), Thomas Malsch (5), Rich. Biringer (s), Karl
Menike, Frl. Ninck. — Jur Menzel-Ausstellung sind über
too Vriginalarbeiten eingetroffen.

-j brlecligle Vreisaussck>reiben -
Aachen-Düffeldorf. Das Protokoll des Wettbewerbes für
das Bismarck-Nationaldenkmal wird voraussichtlich
ungefähr am tO. März erscheinen. Es konnte bisher noch
nicht ausgegeben werden, weil die Preisrichter sich noch über
den Wortlaut einigen mußten. Dagegen sind im Ausstellungs-
verzeichnis der Entwürfe in einer „Führung durch die Aus-
stellung" hier und da Anhaltspunkte gegeben, die Rück-
schlüsse auf die Urteile der Preisrichter zulassen. Es sind
uns schon Beschwerden darüber ausgesprochen worden, weil
mit diesen kleinen Kritiken eine Beinflussung der Beschauer
und eine Bevorzugung einzelner Künstler verbunden sei.
wir vermögen diese Bedenken aber nicht zu teilen; alle
Besucher der Ausstellung werden uns recht geben, daß die
Laien eines Hinweises auf die verschiedenartigen
Möglichkeiten für die Lösung der schweren Aufgabe
bedürfen, da sie sonst der ungeheuren Menge der aus-
gestellten Entwürfe ratlos gegenüberstehen und sich in
Einzelheiten und Äußerlichkeiten verlieren müßten, ohne
zu irgendeinem Urteil gelangen zu können. Die Kritiken
des „Führers" sind aber in solcher Form gehalten, daß sie
eine selbständige Form jenes Urteils nicht verhindern.
- Stipendien uncl Stiftungen —-—

Berlin. Die Berliner Akademie der Künste schreibt
soeben einen Wettbewerb um das von Hugo Reisinger
gestiftete Stipendium aus. Es beträgt ;ooo Mk. und
ist in diesem Jahre für Bildhauer bestimmt. Der Wett-
bewerb ist auf die gegenwärtigen und früheren Studieren-
den der mit der Akademie der Künste verbundener aka-
demischen Meisterateliers beschränkt. Die Wettbewerber
müssen deutscher Nationalität sein und dürfen das 32. Jahr
nicht überschritten haben. Drei Werke werden zugelassen,
gleichgültig, ob diese im Meisteratelier entstanden oder
später vom Bewerber selbständig gefertigt sind, sowohl
Skizzen wie Entwürfe und fertige Arbeiten. Die Wahl
des Gegenstandes der Darstellungen ist freigestellt. Für
die Erteilung des Preises ist lediglich der Nach-
weis der Begabung maßgebend. Bewerbungen sind
bis zum 2H. Juni d. I. an die Akademie der Künste zu
richten.
Düsseldorf. Der Verband der Kunstfreunde in den
Ländern am Rhein überwies folgenden jungen Künstlern
Ehrengehälter auf ein Jahr: Maler Artur Grimm-
Karlsruhe; Bildhauer Hans Gsell-Straßburg; Maler G.
Molfenter-Stuttgart; Bildhauer Emil Nub-Frankfurt a. M.;
Maler E. M. May-Düsseldorf.

— Staatliche uncl Städtische Runstpflege —
Berlin. Der Kaiser hat den Tiermaler Prof. Richard
Friese beauftragt, für Rominten das große Standbild
eines Hirsches zu modellieren.

München. Prof. Franz v. Stucks großes Gemälde „Die
Familie des Künstlers", ist vom belgischen Staate für die
Kgl. Staatsgalerie in Brüssel erworben worden. Der
Preis, den Belgien bezahlte, beträgt S0 000 Mk.
Zoppot. Hermann Frobenius hat in dem Kurhause
des Gstseebades Zoppot einen der Haupträume mit großen
figürlichen Darstellungen geschmückt. Es handelt sich um
ein 5 x 7 m großes Mittelbild und zwei Supraporten.
Das Nittelbild stellt in einem Zug von sieben überlebens-
großen Gestalten vor einer Strandlandschaft den Triumph
der Musik dar, die Supraporten in Einzelfiguren Frühling
und Herbst.

Personalien

Amsterdam. Hendrik Willem Mesdag, einer der Alt-
meister europäischer Malerei, der Maler der Nordsee, voll-
endete sein 80. Lebensjahr.
Düsseldorf. Der Düsseldorfer Landschaftsmaler und Akademie-
professor Lugen Dücker feierte seinen ?o. Geburtstag.
Er wurde t8§ck in Arensburg in Livland geboren und
studierte auf der Petersburger Akademie.
Leipzig. Der in Leipzig (t87fi—t900) als Stadtbaudirektor
ansässige Geh. Baurat Prof. Vr. Hugo Licht, Mitglied
der Akademie der bildenden Künste zu Dresden, beging
am 2 t. Februar feinen 70. Geburtstag. ^2
München. Prof. Josefv. Brandt, der bekannte Schlachten-
maler, feierte seinen 70. Geburtstag. Er ist bereits seit
3H Jahren Mitglied der Berliner Akademie der Künste. —
Dem Direktor der Münchener „Modernen Kunsthandlung",
Herrn Franz Joseph Brakl, der sich in Koburg wiederholt-
künstlerisch betätigte, wurde von: Herzog Karl Eduard das
Ritterkreuz des Sachsen-Lrnestinischen Hausordens ver-
liehen.
Paris. Henry Roujon, der ständige Sekretär der Aka-
demie der schönen Künste, wurde zum Mitglieds der
clemie Krun^uise gewählt.
Paris. Pierre Auguste Renoir, der Führer des fran-
zösischen Impressionismus, vollendete sein 70. Lebensjahr,

^oäesfälle

Berlin. Der Senat der Berliner Akademie der Künste
verliert in dem verstorbenen Direktor der Kgl. Kunstschule,
Prof. Viktor Paul Mohn, ein langjähriges Mitglied.
Die letzte größere Arbeit des Künstlers waren die im Auf-
trage der preußischen Landeskunstkommission geschaffenen
Wandgemälde für die Kirche in Bornim.
Düffeldorf. Der norwegische Landschaftsmaler Morten-
Müller, der seit sechzig Jahren in Düsseldorf ansässig
war, ist, 85 Jahre alt, gestorben.
München. Fritz v. Uhde, Ehrenmitglied der Akademie
München, geb. zu Wolkenburg i. Sa. am 22. Mai t8H8,
ist am 25. Februar nach längeren: Leiden gestorben. Er
war Offizier bis ^877 und studierte dann in München und
Paris bei Munkaezy. Von seinen Hauptwerken sind zu
nennen: „Lasset die Kindlein zu mir kommen" (I88H, Mu-
seum, Leipzig); „Komm, Herr Jesu, sei unser Gast" ft886,
Nationalgalerie, Berlin); „Die Jünger von Emmaus"
(t885, Galerie, Frankfurt a. M.); „Tischgebet" ft887, Galerie,
Luxembourg, Paris); „Die heilige Nacht" (t889, Galerie,
Dresden); „Der schwere Gang", „Himmelfahrt", „ldloli mo
tun^ere" (sämtlich: Pinakothek, München); „Abendmahl"
(^898, Galerie, Stuttgart); „Die Weisen aus dem Morgen-
land" (t895, Kaiser-Friedrich-Museum, Magdeburg); „Ab-
schied des Tobias" ft89Z, Liechtenstein-Galerie, Wien).
Ueber den verstorbenen existiert eine reiche Literatur, z. B.
Herm. Meißner, „Fritz v. Uhde" (Künstlerbuch, Schuster äe
Löffler, Berlin); K.'Bierbaum, „Fritz v. Uhde"; Rich.
Graul-Wien, „Fritz v. Uhde"; F. v. Ostini, „Fritz v. Uhde"
(Künstlermonographien). Uhde war Mitglied der Akademien
Dresden und Antwerpen.
 
Annotationen