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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0521

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heft 37.

Die Werkstatt -er Kunst.

5f3

werden die Preise ausbezahlt. Typographisch ist der Satz
des Inserates so angeordnet, daß wohl die hohen Preise
ins Auge fallen, aber die kleinen so schwerwiegenden
Bedingungen beinahe verschwinden. Rechnet man, daß
500 Plakate eingeliefert werden, die bedingungslos
(mit Urheberrecht natürlich) in den Besitz der Firma für
insgesamt 2000 Akk. übergehen sollen, so kommt auf
^eües Plakat 4 Alk. (vier Mark!). Der Rechtsanwalt,
der dieses Preisausschreiben erläßt, ist als großer Kunst-
liebhaber bekannt. Allerdings sammelt er nur alte Kunst,
für die man den Kunsthändlern ruhig die höchsten Preise
bezahlen kann. Aber, daß die lebenden Künstler für
eine künstlerische Leistung, die ihnen selbst mindestens je
20 Mk. Selbstkosten verursacht, mehr haben müssen, als den
fünften Teil davon, daran scheint niemand gedacht zu
haben. KI

Erledigte Areisaussckreiben -

Hannover. Nach dem Protokoll über die Prämiierung in
dem von der Firma Günther Wagner, Hannover,
ausgeschriebenen Wettbewerbe für Künstler waren 705
Bilder eingegangen, die in den Sälen des Kunstvereins,
Hannover, Sophienstraße 2, bis 22. Juni zum Aushang
gelangten. Tine Ausscheidung hat nicht statt-
gefunden. Als Preisrichter wirkten die Herren: Or.
Wilh. Behncke-hannover, Or. A. Brinckmann-Hannover,
L. Graf v. Kalckreuth-Lddelsen-hannover, Max Liebermann-
Berlin, Or. Gustav Pauli-Bremen, Senator Beruh. Roß-
hannover. Die in der Ausschreibung genannten Herren
Hugo Frhr. v. Habermann-München, Or. Lichtwark-Ham-
burg, vr. h. v. Tschudi-München waren verhindert. An
Stelle des Herrn Prof. Lichtwark trat Herr Or. A. Brink-
mann-Hannover der Jury bei. Die Jury beschloß ein-
stimmig, von der Verteilung des Preises abzusehen
und den dafür ausgesetzten Betrag zur Erhöhung der
anderen Preise nach folgender Staffel zu verwenden:
i. Preis zu 3000 Mk., i Preis zu 2000 Mk., t Preis zu
1500 Mk., 1 Preis zu 1250 Mk., 3 Preise zu 1000 Mk.
3000 Mk., 9 Preise zu 750 Mk. 6750 Mk., io Preise
zu qoo Mk. qooo Mk., io Preise zu 350 Mk. 3500 Mk.,
zusammen 25 000 Mk. Nachstehend das Verzeichnis der
am 23. Mai 191 1 preisgekrönten Gemälde. Mark:
3000, Motto: „Lyra", Name: Paul Vahrenhorst-
Paris; 2000, „ho-vo", Wilhelm Tlaus-Dresden-Niederl.;
1500, „Verkehr", Ulrich Hübner-Travemünde; 1250,
„Am Spiegel", Fritz Stotz-Dresden-A.; je 1000: „Baum-
gartenbrück", Theo v. Brockhusen-Lharlottenburg, „Traute-
nau", Moriz Melzer-Berlin-Wilmersdorf und „Schlummernde
Bachantin", Larl Laspar-München; je 750: „Gelfarbe 99",
Johann Autengruber-München, „Alb", Maria Laspar-Filser-
München, „Rathaus", Seiffert-Wattenberg-Hannover, „Haus
Hans Freese-Friedenau-Lerlin, „Pelikan", ErnstKolbe-
Steglitz, „Käte", Rudolf Weber-Hannover, „palmström",
Gtto Möller-Steglitz, „Limplicite", Gscar Eolbrandt-Gand
und „Ruhe", Ulrich Hübner-Travemünde; je 400: „Früh-
inig", Julie Wolfthorn-Berlin, „Grün-Gelb", Th. Kule-
mann-haesner-Berlin, „Lol luoet omnibus", Rassenfosse-
Tjöge, „Zeisig", Hannah Lgger-Bern, „hecht", Alfred
Marxer-München, „Regenwetter", Jacques Hablützel-Metz,
„Tudor", hugues de Beaumont-Paris, „Trio", Prof. E.
R. Weiß-Berlin, „Landschaft mit weißem Baus", Gscar
Schlemmer-Stuttgart und „Johannistag", Else Winterfeld-
München; je 350: „Barra", Piet Serton-Utrecht, „Der
-üöen", Mathäus Sternen-Duino, „Konrad", v. Kardorff-
Lerlin, „Volkskraft", Harald Tillberg-München, „Midi",
Lugen Hamm-Leipzig, „Kilou", Paul Knauerhase-Paris,
„Rölele", Hans Brühlmann-Stuttgart, „Motiv aus Schöne-
berg", Gtto Freytag-Berlin, „Da schaugst her", Engelbert
Gminska-Paris und „Sommer", PH. Elisabeth Richter-
Berlin. K
Stuttgart. Auf das Preisausschreiben um künstlerische
Entwürfe für die Schauseite des Umschlags der „Archi-

tektonischen Rundschau" (Paul Neff Verlag sMar
Schreiber) in Eßlingen a. N.) sind 33 t Arbeiten einge-
gangen. Das Preisgericht, bestehend aus Prof. I. V. Tissarz
und Architekt M. LIsäßer in Stuttgart, Prof. L. högg-
Bremen, Hofrat M. Schreiber-Eßlingen und Architekt L.
Zetzsche-Berlin, hat den 1. Preis (500 Mk.) dem Entwürfe
„K. UI. ;886", den 2. Preis (300 Ulk.) dem Entwürfe „Hahn",
den 3. Preis (200 Mk.) dem Entwürfe „Lero^" zuer-
kannt und die Entwürfe „MIus", „Rund" und „Tempel"
zum Ankauf empfohlen. Als Verfasser ergaben sich:
1. Preis („K. Ul. 1886") F. Heubner-München, 2. Preis
(„Hahn") Gtto Gttler-München, 3. Preis („Lero^")
Ernst Böhm-Berlin; zum Ankauf einpfohlen: „MIus"
(Gust. Weikert-Lhemnitz), „Rund" und „Tempel" (Gust.
Rall-Stuttgart). Sämtliche Entwürfe werden im Vortrags-
saale des Landesgewerbe museums in Stuttgart
vom 7.—16. Juni d. I. ausgestellt. Die Verfasser
werden gebeten, bis zum 10. Juni ihre Adresse
unter Beifügung des Kennwortes anzugeben. Kl
Uerdingen. Franz Brantzky hat zu einem Bismarck-
Denkmal für Uerdingen a. Rh. in dem engeren Wett-
bewerb soeben den 1. Preis erhalten. Lingeladen waren
außerdem: Prof. Billing-Karlsruhe, Architekt Breuhaus-
Düsseldorf, Architekt Brurein-Berlin, Prof. Dr.-Ing. Theod.
Fischer-München, Architekt Schaudt-Berlin, Pros. Kreis-
Düsseldorf und Stadtbaudirektor Prof. Schumacher-Hamburg.
Das Denkmal wird in interessanter Lage anstelle des alten
Rheintores auf dem Rheindamm, umgeben von altem
Baumbestand, errichtet. Kl

Kus Kiraäemien unci Runslsckulen

München. (Die Schule für graphische Künste —
I. Brockhoff) bleibt dieses Jahr für die graphische Ab-
teilung in den Ferienmonaten Juli bis September für
Reflektanten geöffnet. Die Studien im Freien finden in
der Dachauer Gegend ab 1. Juli statt. Anmeldungen und
Anfragen sind zu richten: München, Theresienstraße 75,
Gartengebäude III. Kl
München. Die „Lehr- und Versuchsan st altfürphoto-
graphie, Ehemigraphie, Lichtdruck und Gravüre
zu München" hält ihre diesjährige Iahresausstellung
Ende Juli im Bildhauersaal des Kunstvereins in München
ab; die wertvollsten der Arbeiten kommen alsdann auf der
diesjährigen, in Dessau statthabenden Ausstellung des
„Deutschen Photographen-Vereins" zur Darstellung. Die
Anstalt schließt am 3s. Juli 1911 ihr 11. Unterrichtsjahr
und beginnt am 11. September das neue H2.) Unter-
richtsjahr. Interessenten erhalten das Anstaltsstatut
kostenlos vom Sekretariat der Schule, München, Elemens-
straße 33. Kl
Wien. Ueber das Projekt einer Künstlerschule auf dem
Lobenzl machte der Anreger dieser Idee, Prof. Delug,
folgende Mitteilungen: „Ich muß gleich bemerken, daß es
sich nicht um eine Art .Künstlerkolonie' handelt, wie sie
schon in mehreren Städten Deutschlands und auch anders-
wo geschaffen sind, und die mit meinem Projekt, wie ich
es realisieren will, kaum Aehnlichkeit haben. Ich kann
heute noch nicht in die Einzelheiten des Unternehmens
eingehen, ich kann nur soviel sagen, daß ich die Absicht
habe, nahe am Fuße des Tobenzl, etwa sechs Minuten von
der Endstation Grinzing, in einem stillen, versteckten Winkel,
eine abgeschlossene Heimstätte meiner jun gen Künstler-
schar zu gründen, wo die Schüler nicht nur ihre künstle-
rische Arbeit verrichten, sondern auch wohnen können,
wo sie Frieden und künstlerische Sammlung finden, und
wo sie an der Natur selbst, als an der großen Lehrmeisterin,
anstatt an Modellen lernen können. Die Ateliers, die ich
gemeinsam mit Prof. GH mann entworfen habe, werden
Licht und Luft in: reichsten Ausmaß bieten. Auch ein
Musiksaal soll geschaffen werden. An etwas Aehnliches
denke ich, wie es Fiesole seinerzeit in San Marso ge-
 
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