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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 10.1910/​1911

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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.52067#0622

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft qq.


je eine goldene Staatsmedaille den Malern Walter
Thor-München nnd Richard Fehdmer-Antwerxen; je
eine silberne Staatsmedaille dem Bildhauer Adolf
Pohl-Wien, den Malern Alfons Purtscher-Klagenfurt-
München, Ferdinand Pamberger-Graz und Walter
Klemm-Dachau; je eine silberne Medaille der Stadt
Klagenfurt dem Bildhauer Michael Mörtl-Klagenfurt-
Znaim und dem Maler Dominik Loisel-Klagenfurt. Kl

Todesfälle
Daag. Der berühmte holländische Maler Josef Israels,
Ehrenmitglied der Berliner Secession, ist am 12. August
im Alter von 87 Jahren hier gestorben. X
Vermisstes

Konferenz über den Zeichenunterricht. Auf Veranlassung
der Technischen Hochschule in Hannover sind kürz-
lich Männer aus verschiedenen Berufskreisen zu-
sammengetreten, um den wert des Zeichenunterrichts an
höheren Schulen zu betonen und dessen bessere Bewertung
zu erreichen. Das Ergebnis der Beratungen wird in einer
Druckschrift zusammengefaßt, die der Geffentlichkeit über-
geben und den Stadtbehörden überreicht werden soll, X!

Literatur

Das Vater Unser im Geiste der ältesten Kirchenväter in Bild
und Wort dargestellt von Ludwig Glötzle, Historien-
maler in München, und Or. Alois Knöpfler, Erzbisch.
Geistl. Rat und Professor der Kirchengeschichte an der
Universität München. Z. Aust, y Heliogravüren. Folio.
(VI u. H6 S. Text.) Freiburg 1911, Herdersche Verlags-
handlung. In Prachtband Mk.
Knöpfler hat hier den versuch gemacht, die an Hand
einer Auswahl aus den ältesten Kirchenschriftstellern von
H50 erläuterten Sprüche des „Vater Unser" durch bildliche
Darstellungen eines Künstlers, Ludwig Glötzle, dem inneren
Erfassen noch näher zu bringen. Das Werk erscheint in
dritter Auflage und in beinahe unveränderter Gestalt, ein
Beweis von seiner Gangbarkeit und Beliebtheit. Als
kleines Kuriosum sei erwähnt, daß der Künstler in der
dritten Auflage bei der sechsten Bitte in die bildliche Dar-
stellung der Versucher neben Häckel, der die „Welträtsel",
und Nietzsche, der den „Zarathustra" in der Hand hält,
nun auch ein Mädchen mit einer Gesichtsmaske als die
Verkörperung der verwilderten, karnevalistischen Vrgien
ausgenommen hat. Die großen Illustrationen sind in Helio-
gravüre ausgeführt, wie überhaupt die ganze Ausstattung
des Werkes eine vornehme und würdige ist. X
Dekorative Vorbilder. XXII. Jahrgang mit eo farbigen
Tafeln, t2 Hefte 12 Mk. Verlag von Julius Hoff-
mann, Stuttgart.
Unter diesem Titel verbirgt sich eine farbenprächtige
und künstlerisch hochstehende Publikation. Unsere besten
Künstler auf dekorativem Gebiete sind mit wertvollen Bei-
trägen vertreten, die mit allen Hilfsmitteln modernster
Technik wiedergegeben sind. Dem Architekten, Dekorations-
maler, Lithographen usw. wollen diese Blätter brauchbare
Vorbilder liefern. Der vielseitige Inhalt der Hefte ist eine
Fundgrube für Dekorationen aller Art, die sich für viele
Zwecke verwenden lassen. Auch in dem XXII. Jahrgang
der „Dekorativen Vorbilder", der nun vollständig vorliegt,
sind wieder erste Künstler an der Arbeit gewesen und
haben darin ihre Reichtümer an Ideen zusammengetragen,
so daß man diesen Band unbedenklich dem Schönsten bei-
zählen darf, was je in dieser Art erschienen ist. Unter
den vielen Beiträgen seien genannt: „Nixe und Triton"
von Prof. Josef Goller, „Mars, die Spiele der Jugend
leitend" von Prof. Max Seliger, „Holländische Landschaft"

von H. Lassiers, „Hafenbild" von Prof. Rudolf Hellwag,
„Hirschjagd" von Georg Lebrecht, „Blumenstück" von Prof.
Paul Lang, „Flächenmuster" von Prof. G. prutscher,
„Wandfriese" von Prof. Paul Haustein usw. Der Preis
von 1 Mk. für das Heft ist ungewöhnlich billig. XI
Münchener Jahrbuch der bildenden Künste. Bd. 1/2 je
10 Mk. brofch. München, Verlag von G. D. w. Lallwey.
Der erste Halbband enthält einen großen Aufsatz von
Alois Grünwald: „Ueber einige unechte Werke Michel-
angelos". Es betrifft die Ergänzung des „Bacchus-
torfos" der Ufficien und den „Sterbenden Adonis".
Auch hier wird wieder versucht, Bode Irrtümer nachzu-
weisen, die allerdings schon 30 Jahre zurückliegen, bei denen
er aber noch beharrt; wieder sind es geschickte Restauratoren,
wenn auch diesmal wirklich aus der Spätrenaissance, nämlich
Laccini und Rossi, deren Einwirkung auf die, angeblich von
der Hand Michelangelos stammenden Stücke durch zahlreiche
Abbildungen ihrer Werke bewiesen werden soll. Ferner geht es
der von Bode nach Hervorrufung eines Majoritätsbeschlusses
im Jahre 1876 dem Michelangelo zugeschriebenen und im
Jahre ;880 für das Kaiser-Friedrich-Museum in Berlin
erworbenen „Johannes-Statue" zuleibe, die als nicht
aus dem Vuatrocento, sondern zirka aus dem Jahre 1620
und von der Hand des Domenico Pieratti stammend erklärt
wird, wofür wieder zahlreiche Beweise und bildliche stilistische
vergleiche geboten werden. Ueber die Beweisführung, die
allerdings recht drastisch geführt wird, ein Urteil zu fällen,
ist sehr schwer; es fei erwähnt, daß schon vor so Jahren
wölfflin in beiden Fällen schwere Bedenken erhoben hatte.
— Ueber Gemälde in der Michaels-Hofkirche in München
berichtet L. Zottmann, über Gemälde der v. Bissingfchen
Sammlung Hermann Nasse. — Der zweite Halbband ent-
hält viel altes Kunstgewerbe und Plastik, überhaupt sind
es vorwiegend Werke der Bildhauerkunst, die in diesen
Jahrbüchern kritisch untersucht werden. Bulle bespricht das
kunstgeschichtliche Museum der Universität Würzburg, Leon-
hardt einen Grabmalsentwurf von Multfcher im Bayrischen
Nationalmuseum, Klaiber einen Kirchenbau-Entwurf von
Böblinger in Eßlingen, E. w. Braun die Sammlung Tücher,
Kühnel die mohammedanische Ausstellung in München und
Uhde-Bernays das Verhältnis von Philipp Otto Runge
zu Klopstock. Ein Epigramm Klopstocks, das den Kern
seiner persönlichen Aestthetik enthält, sei hier wiedergegeben,
es lautet:
„Grübelt der Künste Gesetzen nicht nach. Sehr
wenigen Augen
„wurde der Blick, sie zu sehen. Zeigten die Satzungen
nicht,
„Daß auch Denker nicht kannten den weisen Rat,
dem der wahren
„Künstler Begeisterung folgt? Grübelt nicht, aber
genießt!
Referate aus allen Münchener Museen und sehr zahl-
reiche und gute Illustrationen erhöhen den wert der an
dieser Stelle schon öfters warm empfohlenen Münchener
Jahrbücher. K. N. Kl

deder bildende Künstler, der sieb über den
Lcbutr: seiner Werke orientieren will, lese:
Va8 neue Kun8t8ckut^§e8el2
(kteieksgeset? betr. das blrbsberrscbt an Werken
der bildenden Künste und der ?kotograpbis vorn
9. dunuur 1907, in Krukt getreten um 1. duli 1907.)
ktit KrILutsrungen ?urn Oebruucbe kür Künstler: -Vrckitsk-
ten, Kluler, Lildbuuer, ?kotogrupben und Kunstgewerbler
VON ?rit2 HeIIxv3§
kledakteur der „Werkstatt der Kunst"
?rsis lVl. 2.30
VON dlIl.ID8 »OKklv^NN, 8rvr^oakrr
.'. .'. 2u belieben durck jede Nuekkundlung .'. .'.
 
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