Die Gartenkunst — 3.1901
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0053
DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:Koopmann, Karl: Das Denkmal des Fürsten Otto im Lustgarten zu Wernigerode
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III, 3
DIE GARTENKUNST
41
Denkmäler in Parkanlagen.
Das Denkinal (les Fiirsten Otto im Lustgarten zu
Wernigerode.
(Mit Abbilclungen.)
D e v L u s t g a r t e n z u W e r n i g e r o d e hat in
seiner jetzigen Gestaltung einen Denkmals-Schmuck nicht
aufzuweisen gehabt. Zwar war es nic.ht immer so; im
im allgemeinen nur gröfsere Kunstwerke und architek-
tonische Schöpfungen zur Wirkung; diese können dber und
miissen event. in ihrem weiteren Ausbau auf sehr ver-
schiedenen Gebieten der Kunst ausgebeutet werden.
Bin solches architektonisches Werk, geziert mit wohl-
■getroffener Biiste (von Professor Schott-Berlin) und Wappen
U ■
l
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Entliüllungsfeier des Denlunals cles Fürsten Ötto im Lustgarten zu Werniger'ode.
Für „Die Gartenkitnst“ aufgenommen von Karl Koopmann,
18. Jahrhundert zierte mancherlei Figürliches in Grün und
Stein die heckenbegrenzten Quartiere. Alles das ist ver-
schwunden; andere GeschmacksricHtung aber auch offen-
bar rohe Gewalt haben ihren Binflufs geltend gemacht, wie
noch jetzt die Trümmer mancher zieiiichen Bildhauerkurist,
welche hier und da ans Tageslicht gefördert werden, be-
kunden. Die Anlage hat inzwischen ein anderes Gesicht
bekommen; mit den regelmäfsigen Plätzchen, Nischen und
Lauben früherer Zeit ist aber die Gelegenheit, mancherlei
kleines Bildwerk und niedliche Überraschung anzubringen,
geschwunden. Im modernen öffentlichen Park kommen
Die Gartonkunst
des im November 1896 verewigten Fürsten Ot-to ist
jetzt auf der Höhe des Lustgartens, dem Hause der Garten-
.Verwaltung gegenüber, entstanden. Inmitten seiner und
seiner Vorfahren grofs-artigen Schöpfungen erhebt sich des
Fürsten Denkmal, flankiert von einer halbelliptischen Ruhe-
und Aussichtsbank, welche beiderseitig in zierlich-lorbeer-
bekränzten Kugel-Pfeilern ausläuft. Der Fiirst schaut herab
vom Lustgarten auf seine eigensten Schöpfungen, die
reichen Pflanzen-Sammlungen des sogenannten Küchen-
gartens, iiber die Stadt Wernigerode hinaus auf den Brocken,
den Mittelpunkt seines Besitzes und Reichtums; ein dauern-
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DIE GARTENKUNST
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Denkmäler in Parkanlagen.
Das Denkinal (les Fiirsten Otto im Lustgarten zu
Wernigerode.
(Mit Abbilclungen.)
D e v L u s t g a r t e n z u W e r n i g e r o d e hat in
seiner jetzigen Gestaltung einen Denkmals-Schmuck nicht
aufzuweisen gehabt. Zwar war es nic.ht immer so; im
im allgemeinen nur gröfsere Kunstwerke und architek-
tonische Schöpfungen zur Wirkung; diese können dber und
miissen event. in ihrem weiteren Ausbau auf sehr ver-
schiedenen Gebieten der Kunst ausgebeutet werden.
Bin solches architektonisches Werk, geziert mit wohl-
■getroffener Biiste (von Professor Schott-Berlin) und Wappen
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Entliüllungsfeier des Denlunals cles Fürsten Ötto im Lustgarten zu Werniger'ode.
Für „Die Gartenkitnst“ aufgenommen von Karl Koopmann,
18. Jahrhundert zierte mancherlei Figürliches in Grün und
Stein die heckenbegrenzten Quartiere. Alles das ist ver-
schwunden; andere GeschmacksricHtung aber auch offen-
bar rohe Gewalt haben ihren Binflufs geltend gemacht, wie
noch jetzt die Trümmer mancher zieiiichen Bildhauerkurist,
welche hier und da ans Tageslicht gefördert werden, be-
kunden. Die Anlage hat inzwischen ein anderes Gesicht
bekommen; mit den regelmäfsigen Plätzchen, Nischen und
Lauben früherer Zeit ist aber die Gelegenheit, mancherlei
kleines Bildwerk und niedliche Überraschung anzubringen,
geschwunden. Im modernen öffentlichen Park kommen
Die Gartonkunst
des im November 1896 verewigten Fürsten Ot-to ist
jetzt auf der Höhe des Lustgartens, dem Hause der Garten-
.Verwaltung gegenüber, entstanden. Inmitten seiner und
seiner Vorfahren grofs-artigen Schöpfungen erhebt sich des
Fürsten Denkmal, flankiert von einer halbelliptischen Ruhe-
und Aussichtsbank, welche beiderseitig in zierlich-lorbeer-
bekränzten Kugel-Pfeilern ausläuft. Der Fiirst schaut herab
vom Lustgarten auf seine eigensten Schöpfungen, die
reichen Pflanzen-Sammlungen des sogenannten Küchen-
gartens, iiber die Stadt Wernigerode hinaus auf den Brocken,
den Mittelpunkt seines Besitzes und Reichtums; ein dauern-
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