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Die Gartenkunst — 3.1901

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Nr. 7
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Schoch, Gottlieb: Das Gehölzmaterial des Gartenkünstlers, 2
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Scharnke, G.: Das Gehölz-Herbar
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0156

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142

DIE GARTENKUNST

IU, 7

2. Mit roter und rotgrüner Belaubung.

a) Hochwachsende Pormen. Pagus silvat. purpurea,
Acer platanoides Schwedleri und Reitenbachii
u. a. m.

b) Mittelhohe Formen. Prunus cerasifera fol. purp.;
Amygdalus persica fol. purp., Quercus ped. f. p.,
Betula alba f. p. u. s. w.

c) Sträucher. Pormen von Berberis vulgaris, Corylus
Avellana u. s. w.

3. Mit gelbem und gelbgeflecktem Laube.

a) Hochwachsende Bäume. Populus canadensis aurea,
Quercus ped. Concordia u. a. m.

|b) Mäfsighohe Pormen. Acer Pseudoplat. lutescens,
Catalpa bignonioides aurea, Ulmus montana Wredei
u. a. m.

c) Hohe Sträucher. Sambucus nigra fol. lut,, Ptelea
trifol. aurea u. a.

d) Mittelhohe Sträucher. Corylus Avell. aurea, Spiraea
opulif. aurea u. a.

e) Niedrige Sträucher. Symphoricarp. orbicul. fol. var.,
Cornus alba Spaethii u. a.

4. Mit buntem, meist weifsgeflecktem Laube.

a) Hochwachsende Bäume. Ulmus campestr. fol.
var. u. a.

b) Mäfsighohe Bäume. Acer Negundo fol. var. u. a. m.

c) Sträucher. Sambucus nigra fol. arg. marg, Philadel-
phus coronarius fol. var., Ligustrum vulg. f. v. u. a.

H. Laubgehölze mit aufi’allenden und seltsamen Blatt-
formen.

1. Yon den Arten durch stärkere Teilung der
Blätter abweichend.

a) Bäume. Quercus ped, pectinata, Acer. dasycarp.
Wieri, Pagus silvat. asplenifolia u. a. m.

b) Sträucher. Juglans regia laciniata, Rhus glabra
laciniata u. a. m.

2. VonderArtdurchgeringereTeilungderBlätter
abweichen d.

Quercus sessilifl. Louettei, Praxinus excelsior mono-
phylla u. a. m.

3. Mit seltsamen Blattformen.

Aesculus Hippocastanum Iaciniatum, Quercus ped.
cochleata, comptorrifolia u. a. m.

Nadelhölzer.

I. Hadelhölzer — Naturformen.

1. Pichten. Picea.

2. Tannen. Abies, Pseudotsuga.

3. Hemlockstannen. Tsuga.

4. Eiben. Taxus, Cep’nalotaxus.

5. Sumpfcypresse. Taxodium.

6. Lärchen. Larix, Pseudolarix.

7. Kiefern. Pinus.

8. Cypressen, Lebensbaum, Wacholder.

a) Thuja, Biota, Libocedrus, Chamaecyparis sphae-
roidea.

b) Juniperus virginiana u. a.

c) Juniperus Sabina u. a.

d) Juniperus communis u. a.

e) Chamaecyparis Lawsoniana u. a.

f) Cryptomeria.

9. Ginkgo biloba.

K. Nadelhölzer — Kulturformen.

1. Mit eigenartigem Wuchse.

a) Mit säulenförmigem Wuchse. Taxus baccata
erecta u. a.

b) Mit hängendem Wuchse. Picea excelsa inverta u. a.

c) Mit niedrig-kugeligem Wuchse. Abies balsamea
hudsonica u. a.

d) Mit niedrig-flachem Wuchse. Juniperus Sabina
prostrata u. a.

2. Mit abweichender Blattbildung.

Thuja occid. ericoides, Taxus baccata adpressa
u. a. m.

3. Mit farbiger Belaubung.

a) Mit gelber Belaubung. Thuja occidentalis aurea u. a.

b) Mit weifsbunter Belaubung. Juniperus Sabina
variegata u. a.

c) Mit grau- und blau-grüner Belaubung. Juniperus
virginiana glauca, Picea pungens glauca u. a.

Das Gehölz-Herbar.

Sein Wert zur Aneignung und Vervollkommnung dendrologisch-
botanischer Kenntnisse für den Landschaftsgärtner.

Von G. Seharnke, Dahlem.

Pür jeden Landschaftsgärtner ist es, wie schon oft
in dieser geschätzten Zeitschrift hervorgehoben worden ist,
von hohem Werte, ja ich möchte sogar sagen ein Ding
der Notwendigkeit, neben den gartentechnischen Pähig-
keiten auch umfangreiche dendrologische Kenntnisse zu
besitzen, oder mit anderen Worten, die dem Landschafts-
gärtner zur Verfügung stehenden Gehölze zur Ausftihrung
von Gartenanlagen zu kennen. Allerdings kann ein Herbar
nicht den Habitus der Gehölze zeigen und mufs man sich
dabei mit Abbildungen begnügen, aber die Blattform und
Pärbung sowie die Blüten können im Herbar festgelegt
werden. Bei der grofsen Menge von Gartenformen, die
zumeist durch ihre Belaubung wirken, ist die Kenntnis
derselben zur Erzielung guter Effekte in der Gartenanlage
nicht zu unterschätzen.

Inwiefern nun das Gehölz - Herbar das Kennenlernen
der im Garten zur Verwendung kommenden Gehölze er-
möglicht, will ich im nachstehenden versuchen klarzulegen.
Grundbedingung ist, dafs der angehende Dendrologe sich
das Herbar selbst anlegt, das Material selbst sammelt
und nicht von einem Dritten käuflich erwirbt. Das er-
erscheint auf den ersten Blick sehr schwierig, und doch
ist es ein leichtes. Bei jeder privaten oder gemeinsamen
Exkursion, in vielen Sitzungen der Gartenbau-Vereine u. s. w.
hat man Gelegenheit, nicht gerade immer neue, so doch
unbekannte, selten benutzte, dennoch aber wertvolle Ge-
hölze zu sehen, resp. sich zu notieren. Kurze Zeit darauf
entsinnt man sich meist noch des Gesehenen an Hand der
gemachten Notizen, doch später, oder ger?,de dann, wenn
man das Gesehene verwerten möchte, findet man im Notiz-
buche Namen nebst einigen eilig gemachten Bemerkungen,
 
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