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Die Gartenkunst — 3.1901

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Nr. 7
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Bücherschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0161

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DIE GARTENKÜNST

147

III, 7

Stupe und der Kellereien der Aktien-Brauerei, und abends 8 Uhr
eine Versammlung auf der Veste geplant. Der 1. Juli wird
um 11 Uhr vormittags die Vereinsmitglieder zu einem Früh-
schoppen in der Aktienbierhalle vereinigen, um 1 Uhr ist
gemeinschaftliches Mittagessen. (Das Lokal lst noch mcht
bestimmt.) Abends 8 Uhr Versammlung auf der Kapelle. Die
Sitzung des Vereins deutscher Rosenfreunde findet im Vereins-
lokal des Koburger Gartenbauvereins, im Logengebäude, statt
und wird wahrscheinlich am Sonnabend früh 8 Uhr eröffnet.

Vom 28. September bis einschliesslich 2. Oktober d. J. findet
im Ostflügel des Kgl. Orangerie-Gebäudes zu Sanssouei bei
Potsdam eine Provinzial-Obst-Ausstellung statt. Dieselbe
erstreckt sich auf Obst, Obsterzeugnisse und die dazu in Be-
ziehung stehenden Geräte, Werkzeuge und kleineren Maschinen,
sowie auf Obsthandel und Obstbau bezügliche Gegenstände
einschlifeslich der Litteratur. Ebenso können hervorragende
Erzeugnisse auf dem Gebiete des Gemüsebaues zugelassen
werden. In dem Programm, das von dem Geschäftsführer
Herrn Kgl. Gartenbaudirektor Echtermeyer, Wildpai'k-
Potsdam, zu beziehen ist, sind auch verschiedene Preise für
Entwürfe von Obstgärten mit Bepflanzungsplan und Kosten-
berechnung vorgesehen.

Bücherschau.

Gartenbeete und Gruppen. 333 Entwürfe für einfache
und reiche Ausführung mit mehrfachen und erprobten Be-
pflanzungen in verschiedenen Jahreszeiten, nebst ziffernmäfsiger
Angabe des Pflanzenbedarfs. Von Karl Hampel, Garten-
direktor der Stadt Leipzig. Ein starker Band in Grofs-Quart.
Heue Ausgabe 1901. Verlag von Paul Parey, Berlin. Ge-
bunden Preis 7 Mk. 50 Pf.

Durch die Herabsetzung des Preises des vor einigen Jahren
von unserem verehrten Freunde Karl Hampel mit einem wahren
Bienenfleifse und hohem künstlerischemVerständnisbearbeiteten
und herausgegebenen Werkes hat sich die Verlagsbuchhand-
lung ein grofses Verdienst um die Förderung und Verall-
gemeinerung der wahren, echten Gartenkunst erworben und
wir möchten fast mit Bestimmtheit der Meinung Ausdruck
geben, dafs trotzdem der pekuniäre Erfolg ein gröfserer sein
wird. Das Werk ist das beste und reichhaltigste seiner Art,
das wir kennen, und jedem Gartenkünstler wird der Besitz
desselben sowohl Freude und Anregung zur mannigfaltigsten
Ausübung unserer schönen Gartenkunst in Hülle und Fülle
gewähren, als. auch ihn vor den Geschmacklosigkeiten, die
auf diesem Gebiete der Gartenkunst so häufig zu Tage treten,
bewahren. Emil Clemen.

Jahresbericht der Gartenbau - Gesellschaft zu Frank-
furt a. M. über deren Thätigkeit im Jahre 1900.

'Der Verein zählte am 1. Januar 1901 9 Ehrenmitglieder
(darunter auch den Staatsminister Dr. v. Miquel), 12 korrespon-
dierende, 2 lebenslänghche und 383 aktive Mitglieder. Von
den gehaltenen Vorträgen sind besonders hervorzuheben: C.
Rimann über „Gärtnerisehe Reiseskizzen“ (Breslauer Südpark,
Dresden, Leipzig, Köstritz); August Siebert über „Plaude-
reien über meine jüngste Reise“ (Brüssel, Brüges, Paris); H
Müchler über den Platanenpilz. Als Gegenmittel gegen
diesen in den letzten Jahren wieder stark hervorgetretenenJPilz
(Gloeosporium nervisequum) empfiehlt Herr Müchler eine*'sorg-
fältige Auswahl bei der Vermehrung, da nur gesunde, kräftig
wachsende Exemplare, die widerstandsfähiger seien, hierzu
geeignet wären.

Personal-Nachrichten,

Herr Fritz Hillebrecht, der, wie in der vorigen Nummer
d. Zeitschr. mitgeteilt wurde, am 1. Juni sein 26jähriges Dienst-
jubiläum als Stadtgärtner der schönen Kunst- und Gartenstadt
Düsseldorf feierte, wurde im Jahre 1846 zu Wilkenburg bei
Hannover geboren. In der Handelsgärtnerei von Wolf in
Hannover erlernte der junge Hillebrecht seinen Beruf und trat
nach bestandener Lehrzeit in die sich damals schon mächtig
entwickelnde Privatgärtnerei des Herrn Alfred Krupp in Essen
a. d. R., allwo er 2 Jahre in der Stellung eines Gehilfen ver-
blieb. Das Ausland übte auf ihn wie auf die meisten seiner

Fritz Hillebreclit,

Stadtgärtner von Düsseldorf.

Berufsgenossen eine grofse Anziehungskraft aus, und so sehen
wir ihn im Jahre 1866 nach Paris gehen, wo er in den städt.
Anlagen (Muette-Passy-Paris) Anstellung fand. Nach lOMonaten
wechselte er diese Stellung gegen eine gleiche in den kaiser-
lichen Gärten am Palais de l’Elysie, wo er 4 Monate verblieb.
Sein Streben nach vielseitiger, gründlicher Ausbildung liefs
ihn den Wanderstab dann weiter setzen; er ging jetzt nach
England, wo er 8 Monate in einer gröfseren Baumschule konditio-
nierte, gleichzeitig die Gelegenheit benutzend, die berühmten
Schöpfungen engl. Landschaftsgärtner aus eigener Anschauung
kennen zu lemen. Im Herbst 1867 trat Hillebrecht zur Ab-
leistung seiner Militärpflicht in das 4. Garde-Infanterie-Regiment,
welches damals in Hannover garnisonierte, ein. Nach ab-
solvierter Dienstzeit bot die bekannte Firma „P. Laurentius
Söhne“ in Krefeld Herrn Hillebrecht Stellung, nach Jahresfrist
kehrte er jedoch wieder in die Gärtnerei des Herrn Krupp
nach Essen zurück. Als dann 1870 der grofse Krieg ausbrach,
eilte Hillebrecht zu seinem alten Regiment, unter dessen Fahnen
er den ganzen Feldzug in ehrenvollster Weise mitmachte.
Am 18. August 1870 erstritt er sich in der blutigen Schlacht
bei St. Privat das eiserne Kreuz und erhielt gleichzeitig seine
 
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