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Die Gartenkunst — 3.1901

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Nr. 11
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Zimmermann, Wilhelm; Trip, Julius [Hrsg.]: Die königlichen Gärten Oberbayerns in kunstgeschichtlicher und kritischer Beleuchtung, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0230

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III, 11

DLE GARTENKUNST

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Park von Koppitz. Teppiclibeet mit Palmenlians; links Schlofs (Hinterfront).

Die kiinig'liclien Gärten Oberbayerns in kunstgescliiclit-
lielier nnd kritischer Belenchtung
von W. Zimmermann,

weiland kgl. bayer. Hofg'arten-Ing’enieur,

bearbeitet und herausgegeben
von

J. Trip, Stadtgarten-Direktor in Hannover,
und

H. Schall, kgl. Obergärtner in München.

Wilhelm Zimmermann,

geboren am 7. April 18B7 zu Danzig als der Sohn des Mühlen-
baumeisters Zimmermann, besuchte dortselbst die Realschule
erster Ordnung und trat im April 187B als Lehrling in die
Gärtnerei von Rathke & Sohn in Praust bei Danzig ein. Mit
einem vorzüglichen Lehrzeugnis versehen, besuchte er vom
Jahre 1878—1880 die kgl. Gärtnerlehranstalt zu Wildpark bei
Potsdam, welche Schule er mit dem Prädikat „Sehr gut“ ab-
solvierte.

Nach einem kurzen Aufenthalte in den Wittkieler Baum-
schulen bei Kappeln (Schleswig) ging Zimmermann nach
Bayern, wo er gar bald der Liebling des berühmten Hofgarten-
Direktors Karl von Effner wurde, der ihn in Linderhof, Fürstem
ried, neuen Wintergarten etc. zu den bedeutendsten Arbeiten
heranzog.

Am 1. Januar 1888 wurde Zimmermann alsdann untei*
Hofgärten-Direktor Möhl zum ltgl. Obergärtner und technischen
Assistenten der Hofgärtenabteilung in München angestellt; in
Die Gartenkunat.

gleichem Jahre unterzog er sich auch der damaligen Ober-
gärtnerpriifung von der kgl. G-ärtnerlehranstalt zu Potsdam,
welches Examen er mit dem Prädikat „vorzüglich gut be-
standen“ durchführte.

Bereits nach 4 Jahi'en, im Jahre 1892 wurde Zimmermann
zum kgl. Hofgärten - Ingenieur befördert. Zimmermann hatte
damals nicht nur die umfangreichen Bureauarbeiten, die eben
ein Verwaltungsdienst mit sich bringt, zu erledigen, sondern
auch insbesonders die Entwürfe und Ausgestaltung der Isar-
anlangen zu vollführen. 1894 erhielt er aufserdem noch die
Leitung der kgl. bayerischen Eideikomifsgärten Chiemsee, Linden-
hof und Hohenschwangau, endlich die Maximilians-Isaranlagen
bei München.

Leider verschlimmerte sich sein chronisches Halsleiden
immer mehr, so dafs trotz einjährigem Erholungsurlaub keine
Besserung mehr möglich war, und am 4. Juli 1897 erlöste ihn
der Tod von seinern langen, mit heroischer Geduld getragenen
Leiden.

Zimmermann war nicht nur ein ausgezeichneter Familien*
vater, sondern auch ein charaktervoller treuer Freund, und
ein Vorgesetzter, wie es wenige giebt. Wäre Zimmermann ge*
sund geblieben, so würde er sicher eine der ersten führenden
und leitenden Stellen in Bayern erreicht haben, dessen Staats*
angehörigkeit er sich im Jahre 1889 erworben hat.

Vorwort der Herausgeber.

Sehen wir uns einmal das Hiiuflein derjenigen Garten^
künstler an, deren Wirken unter den Fachgenossen und

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