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Die Gartenkunst — 3.1901

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Nr. 5
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Hermes: Die Lage der Gartenkunst in der Schweiz und speziell in Zürich
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Janson, Arthur: Über die Lage der Gebäude im Park, [3]: eine Betrachtung vom natürlich-ästhetischen Standpunkte aus
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0107

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t)iE GARTENKUNSf

III, 6

98

verschoben wurde, behandelt. Ich
bin gern bereit, denselben mit den
erforderlichen Photographien und
Plänen unserer Zeitschrift zur Ver-
fügung zu stellen und kann mich
heut daraufbeschränken, zu sagen.
dafs Zürich für seine Verschönerung
durch Gartenanlagen sehr viel ge-
than hat und im Begriff ist zu thun.
Wir stehen aber in der Schweiz
im allgemeinen noch sehr im Ent-
wicklungsstadium und können nur
sehr langsam mit rein künstlerischen
Bestrebungen durchdringen. Der
beste Wille dazu ist auf jeden Pall
vorhanden und von dem Können
legen doch einzelne, wenn auch
wenige Anlagen beredtes Zeugnis
ab. Die deutschen Kollegen dürfen
versichert sein, dafs wir Land-
schaftsgärtner in der Schweiz oft
und ohne Neid an sie denken und
mit Interesse ihren Bestrebungen
folgen.

Gebäude in Parkanlagen.

Über die Lage der Gebäude im Park.

Eine Betrachtung vom natürlich-ästhetischen Standpnnkte aus.

Von Arthur Janson, Köstritz.

(SchlnCs.)

(Mit 3 Abbildungen und 3 Skizzen.)

Deutlicher, als durch alle Worte, wird das bisher Ge-
sagte durch die beigegebenen Abbildungen, die Aquarellen
nachgebildet sind, welche Herr Gartentechniker Krause-
Darmstadt nach meinen Angaben ausführte. Sie steilen
sämtlich denselben schlofsartigen Villenbau dar, der, wie
auf den ersten Blick ersichtlich, je nach seiner Lage zum
Lichte ganz verschieden wirkt. Bei Abbildung Ia ist dem
Beschauer (siehe S. 92) die breite Pront in bellster Mittags-
beleuchtung dargestellt. IIa zeigt ihm dieselbe Fassade,
doch so, dafs die Ecke links der Südsonne zugewendet ist.
Illa endlich erläutert den weiteren Vorteil der Lage über
Eck, der sich in der architektonischen Wirkung der zwei

Fig. Ib: Darstellung der Situation zu la S. 92.

Seiten und in der durch die Stellung bedingten günstigeren
Schattenwirkung zeigt. Die letztere ist trotz der Mittags-
sonne, in deren Beleuchtung der Bau abgebildet ist, aufser-
ordentlich charakteristisch.

Selbst das Laienauge wird auf den ersten Blick der
Situation nach Abbildung IIIa und b zustimmen und den
ungeheuren Vorteil in malerischer Beziehung würdigen-
Das Gebände wirkt viel lebensvoller, mächtiger und an-
genehmer als bei Abbildung I und II, und doch hat III noch
grofse Vorzüge vor I, wo das Gebäude, trotzdem die zu-
gewandte Pront eine scharf- und grofszügig gegliederte
genannt werden mufs, langweilig und eintönig wirkt. Bei
Lage II bringt der Schlagschatten doch wenigstens etwas
Leben hinein.

So vorteilhaft die von mir hier gepriesene Lage „Über
Eck“ auch ist, so mufs sie aber, um wirklich schön zu
wirken, vorsichtig angewendet und überhaupt angebracht
sein. In kleineren Villengärten ist sie nicht anwendbar,
da das Auge verlangt, dafs Hauptfront und Strafsenzug
parallel laufen. Nur wo eine lange Zufahrt möglich ist

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Die Gartenkunst.
 
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