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Die Gartenkunst — 3.1901

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Nr. 10
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Vereinsberichte
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Personal-Nachrichten
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Verein deutscher Gartenkünstler
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0225

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208

DIE GARTENKUNST

üi, 10.

ausche die anregenden nnd lehrreichen Stunden nur allzu-
schnell dahineilen. G. Scharnke.

Bücherschau.

Das Erdbeerbuch. Anzucht, Pflanzung, Pflege und
Sorten der Erdbeere für Grofs- und Kleinbetrieb und die
Verwertung der Früchte als Dauerwaare. Von J. Barfuis.
Verlag von Paul Parey, Berlin. Preis 1 Mk.

Da ich friiher mehrere Jahre in einer der gröfsten Erdbeer-
treibereien thätig war, so interessierte es mich lebhaft, ein
neues Werk über die Erdbeere besprechen zu dtirfen.

Was der Verfasser im ersten Teil über Erdbeerarten, Lage,
Boden und Einrichtung der Erdbeerkulturen, sowie Anbau-
methoden bespricht, zeugt von einer praktischen Erfalimng
auf diesem Gebiete und findet in jeder Beziehung meine Zu-
stimmung.

Bei der Ertragsberechnung hat der Verfasser aber ent-
schieden die Summe des Gewinnes zu hoch gegriffen; das
Wörtchen „Wenn“ in dem Kapitel 15 hätte sollen fett ge-
druckt werden.

Im II. Teil, Kapitel I. ist die Vorkultur der zum Treiben
bestimmten Erdbeeren (Topfpflanzen) sehr dürftig behandelt-
Diese Vorkultur ist nach meinen Erfahrungen die Seele der
ganzen Treiberei. Der Verfasser spricht wohl von einem Ein-
pflanzen in Töpfe, geht aber nicht näher ein auf das so wichtige
Verpflanzen, d. h. auf die Zwischenstation, ehe die Treib-
pflanze in den Topf, worin sie getrieben werden soll, hinein-
komrnt. Eerner widerspricht sich der Autor, indem er erst
ganz richtig sagt: „Jede Pflanze (Topfpflanze) mufs im Somrner
frei stehen,“ während er bald darauf von einem „Einsenken
der Töpfe“ spricht.

Auch bei der Besprechung des Düngens der Topferdbeeren
möchte ich bei der Aufzählung des Guanos ein Fragezeichen
machen! Schon vor 80 Jahren hatte ich Gelegenheit, in der
väterlichen Gärtnerei die schädlichen Folgen des Düngens
der Erdbeeren mit aufgelöstem Guano zu beobachten.

Die Darstellung der verschiedenen Treibmethoden selbst
würde ich wiederum als Praktiker unterschreiben können.
Beim Durchlesen des Teils III, speziell beim Kapitel Sorten-
beschreibung, hatte ich das Gefühl, als wenn man mehr auf
beschreibende Verzeichnisse, als auf eigene Erfahrung sich ge-
stützt hätte. Was helfen dem rationellen Erdbeerzüchter die
vielen Sorten? Selbst der Liebhaber gerät bei der grofsen
Sortenzahl in Verlegenheit, welcher er von den vielen den
Vorzug beim Anbau geben soll.

Dem gegenüber fand der IV. Teil, welcher über die Erd-
beeren für die Ausstellung, sowie von der Verwertung der
frischen Frtichte handelt, meinen Beifall.

Ich fasse meine Ansicht über das Erdbeerbuch dahin zu-
sammen, dafs der Verfasser sich bemüht hat, seine praktischen
Erfahrungen über Erdbeeren darin zur Geltung zu bringen,
dafs es aber wünschenswert wäre, wenn bei einer Umarbeitung
des kleinen Werkes manches Überflüssige ausgemerzt, andere,
dem Interessenten nützlichere Anregungen aber klarer und
ausführlicher darin beriicksichtigt würden. Amelung.

Personal-Nachrichten.

Abel, Johann, Garteninspektor und Lehrer an der Kgl.
Kreisackerbauschule zu Triesdorf, trat in den Euhestand.

Berndt, Oskar, Hofgarteninspektor des Fürsten zu Fürsten-
berg zu Donaueschingen erhielt den Kgl. preussischen Kronen-
orden IV, Klasse.

Brugger, Friedr. Dr. phil., bisher Lehrer an der Obst-
und Gartenbauschule in Bautzen. wurde die Leitung derselben
übertragen.

Fiala, Ed., Gartenarchitekt in Prag, wurde der Titel Re-
gierungsrat verliehen.

Hallervorden, Garteningenieur, bisher in Beelitz (Mark)
thätig, übernimmt am 1. Oktober die neu begründete Stelle
als Stadtgärtner von Osnabrück; an seine Steile in Beelitz tritt

Lange, Arthur, Gartentechniker, welcher zur Zeit in den
Späthschen Baumschulen in Baumschulenweg bei Berlin be-
schäftigt ist.

Lemper, G., bisher Obergärtner der Lindnerschen Baum-
schulen in Zirlau, übernimmt am L Oktober die Leitung der
Dr. Brehmerschen Kuranlagen zu Görbersdorf.

Lindahl, J. P., dem im November 1887 verstorbenen
ersten Stadtgärtner Würzburgs, ist daselbst ein Denkmal
errichtet worden, das am 14. Juli in feierlicher Weise einge-
weiht wurde.

Nicholson, Kurator des botanischen Gartens zu Kew-
London, trat nach langjähriger Dienstzeit in den Ruhestand.

Nitsche, Paul, Vorsitzender des „Triton“, Verein für
Aquarien- und Terrarienkunde in Berlin, starb am 2. August
im 45. Lebensjähre in Bad Kissingen.

Pecherstorfer, M., Hofgärtner im Palais des Fürsten
Ferdinand von Bulgarien in Wien, starb am 2. August irn
46. Lebensjahre.

Rebholz, F., Gartenbaulehrer an derWein- und Obstbau-
schule zu Oppenheim, wurde die Stelle als staatlicher Konsulent
für Obst- und Gartenbau des bayerischen Ministeriums des
Innern in Mtinchen iibertragen.

Rimann, Karl, bisher im Palmengarten zu Frankfurt a. M.
thätig, wurde die Stelle als Obergärtner der Gartenanlagen
des Herm Hardy in Wien.übertragen.

Rocholl, Ernst, bisher Gartentechniker in Diisseldorf,
wurde zum Stadtgärtner von Uerdingen am Rhein ernanirt,
weiche Stelle er am 1. November antritt.

Stein, Konrad, Gartentechniker, hat sich in Berlin als-
selbständiger Landscliaftsgärtner niedergelassen.

Stender, M., bisher Obergärtner der Ivuranlagen der
Dr. Brehmerschen Heilanstalt in Görbersdorf, wurde die Leitung,
der Schlofsgä.rtnerei des Herzogs Karl Michael zu Mecklenburg-
Strelitz in Remplin übertragen.

Urban, Fritz, Weinbau- und Kellerei-Inspektor zu Kloster-
neuburg, wurde zum Vorstand der Ivgl. Gartenbauschule in
Veitshöchheim bei Wiirzburg ernannt.

Watson, William, wurde als Kurator des botanischen
Gartens zu Kew-London angestellt.

Weber, Karl, wurde als Stadtobergärtner in Wiesbaden
angestellt.

Verein deutscher Gartenkünstler.

Neu angemeldete Mitglieder.

Groenewegen & Zoon, Baumschulen, De Bilt by Utreeht;
angemeldet durch Herrn Ökonomierat Späth.

Lensch,Albert, Landschaftsgärtner,Bornhöved; angemeldet
durch Herrn Landschaftsgärtner Wendt.

Für die Redaktion verantwortlich: E. Olemen, Berlin SO 33, Treptower Chanssee 50. — Verlag von G-ehrüder Borntraeger, Berlin SW. 46,
Schönebergerstrasse 17a. — Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.
 
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