Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Gartenkunst — 3.1901

DOI Heft:
Nr. 5
DOI Artikel:
Janson, Arthur: Über die Lage der Gebäude im Park, [3]: eine Betrachtung vom natürlich-ästhetischen Standpunkte aus
DOI Artikel:
Grube, Heinrich: Etwas über Pariser Straßenbäume und Straßenbreiten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0109

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
biE gaktenkünsT

96

materials, das neben seiner eigenen
Schönheit selten ist. Wir bauen also
nicht mit dem Stein, der in dor
Nälie gebrochen werden kann.

Da aber selten, sehr selten
Bauwerke nur der Verschönerung
wegen errichtet werden, sondern
dieselben auch einen praktischen
Zweclc haben, benutzen wir, aber-
tnals der Natur und dem Leben
folgend, welclie das erste, beste und
nächste passende Baumaterial be-
vorzugen, den in der näheren Um-
gebung vorflndbaren Baustoff. In-
mitten eines Waldes ist daher der
natürliche Baustoff das Holz, in der
Nähe zu Tage tretender Pelsen das
betreffende Gestein, bei der Nach-
barschaft gröfserer Thonlager der
Ziegel u. s. w. Es bleibt uns dabei
aber unbenommen, durch Beitügung
fremder Materiaiien den Luxus im
Bau zu erhöhen. Wir wollen dabei
aber immer dessen bewufst sein,
dafs das Material nicht die Schön-
heit eines Bauwerks ausmacht, son-
dern die Linienführung in der Archi-
tektur: Jedes Material, richtig an-
gewandt, ist schön, während auch
der edelste, teuerste Baustoff einem
unschönen Gebäude keine Schönheit
giebt.

Hieran anschliefsend mache ich
noch darauf aufmerksam, dafsGarten-
anlage und Bau in der äufseren
Ausstattung einander entsprechen
müssen: Bei einem einfachen Häus-
chen — eine schlichte Anlage, bei einem luxuriösen Schlofs
verschwenderisch ausgeschmückte Gärten.


Fig. IIb: Situation zu II a. L = Liclitrichtung. S = Sebrichtung.

Ottostrafse. 1 Baumreihe.

1 Baumreihe.

Alexianengraben. 2 Baum-

Strafsenbäume.

Etwas iiber Pariser StraCseubäume imd Strafsenbreiten.

In Paris waren es zunächst die Strafsenpflanzungen,
die meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Wo es
nur anging, sind alle Strafsen von 30 m Breite an mit
Bäumen bepflanzt, die meist sehr hochstämmig gezogen
sind, selten ein wirldich frisches Aussehen zeigen (August
1900) und dennoch die Strafsen schmücken. Bepflanzte
Strafsen unter 30 m Breite, deren es einige geben soll,
habe ich nicht gesehen, und forderte mich dies zu Ver-
gleichen mit anderen Städten auf, deren Ergebnis ich hier
wiedergebe, da es viele Gartenkünstler interessieren wird.

16 m Strafsenbreite Aaclien,

Crataegus Ox. fl. pl.

17 m Strafsenbreite Aachen, Templergraben.

Robinia Bessoniana.

22 m Strafsenbreite Aachen,
reihen. Robinia Bessoniania.

24—30 m Strafsenbreite Aachen, Seilgraben. 2 BaumreihenJ
Acer platanoides.

25 m Strafsenbreite Aachen, Wilhelmstrafse. 2 BaumreihenJ

Tilia dasyst. u. Rob. Besson.

26 m Strafsenbreite Aachen, Kapuzinergraben. . 2 Bauni-

reihen. Crataegus Ox. fl. pl. u. Rob. Besson.

28 m Stral'senbreite Aachen, Adalbertsteinweg. 2 Baum-
reihen seitlich. Acer platan.

30 m Strafsenbreite Paris, Boulevard Sebastopol. 2 Baum-
reihen.

33 m Strafsenbreite Paris, Avenue du roi de Romo.
2 Baumreihen.

33 mStrafsenbreiteBudapest, NeueRingstrafse. 2Baumreihen.
35 m Strafsenbreite Antwerpen, Avenue Charlotte u. Boule-
vard Leopold je 4 Baumreihen. 2 Pahrstrafsen.

16*
 
Annotationen