DOI Heft:
Nr. 9
DOI Artikel:Meyer, F. W.: Ein großer englischer Felsengarten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0187
III, 9
DIE GARTENKUNST
173
Gärten des Auslandes.
Ein grofser englisclier Felsengarten.
Von F. W. Meyer, Landscliaftsgärtner der Firma ßobert
Veitch & Son, Exeter (England).
(Hierzu 4 Abbildungen.)
Felsen-Anlagen in grofsem Mafsstabe sind im allge-
meinen seiten in Deutschland. Hier in England ist es
anders. Teils wohl infolge des feuchten, den Älpenpflanzen
zusagenden Klimas, teils aber auch infolge der dem Briten
Der Felsengarten zu Abbotsbury, Norton Abbot, welcher
vor einigen Jahren sowohl in unserem Fach-Organ*) als
auch in der „Gartenwelt“ abgebildet wurde, ist jetzt gänz-
lich zerstört. Der Besitzer starb, das Gelände kam unter
den Hammer und soll mit Strafsen kleiner Häuser bebaut
werden.
Glücklicherweise gelangte das den Felsengarten bil-
dende Material (Steine, Pflanzen etc.) in die Hände eines
Der grofse Felsengarten in Paignton (England).
Abbildung 1. Lagenplan. Entworfen und ausgefülirt von F. W. Meyer, Landscliaftsgärtner der Firma Robert Yeitcli & Son, Exeter (England).
angeborenen Liebe für Naturschönheiten werden Felsen-
bauten in allen Gröfsen hier viel öfter verlangt als drüben
im Heimatsland. Seit meiner mehr als 26jährigen land-
schaftsgärtnerischen Thätigkeit hier in England war es mir
denn auch beschieden, aufser vielen Gärten auch sehr viele
Felsen-Anlagen auszuführen. Einige dieser zum Teil aus-
gedehnten Anlagen wurden auch bereits in Wort und Bild
den Lesern der „Gartenkunst“ vorgeführt; es werden
aber alle diese Anlagen weit zuriickstehen müssen vor der
in den beifolgenden Abbildungen erläutei'ten Anlage in
Paignton, welche durchweg in gröfserem Mafsstabe ausge-
führt werden soll und jetzt der Vollendung nahe ist.
Die Gartenkunst,
wohlhabenden Gartenfreundes und wurde nach dessen etwa
12 engl, Meilen entfernt gelegenem Besitztum (Paignton)
transportiert. Ich habe nunmehr die Aufgabe, aus der
Asche — so zu sagen — des alten Felsengartens einen
neuen, mindestens 6 mal so grofsen zu schaffen. Natür-
lich müssen sowohl Steine wie Pflanzen ergänzt werden,
da über 1000 Tonnen Felssteine erforderlich sind.
Ich will nun diese Neuanlage, welche jetzt flott im
Gange ist und in einigen Monaten vollendet sein wird,
etwas näher beleuchten. Abbildung 1 zeigt den Hauptplan
*) Zeitsclir. für Gartenbau und Gartenkunst 1897, Seite 195 und 141.
D. Bed.
2&
DIE GARTENKUNST
173
Gärten des Auslandes.
Ein grofser englisclier Felsengarten.
Von F. W. Meyer, Landscliaftsgärtner der Firma ßobert
Veitch & Son, Exeter (England).
(Hierzu 4 Abbildungen.)
Felsen-Anlagen in grofsem Mafsstabe sind im allge-
meinen seiten in Deutschland. Hier in England ist es
anders. Teils wohl infolge des feuchten, den Älpenpflanzen
zusagenden Klimas, teils aber auch infolge der dem Briten
Der Felsengarten zu Abbotsbury, Norton Abbot, welcher
vor einigen Jahren sowohl in unserem Fach-Organ*) als
auch in der „Gartenwelt“ abgebildet wurde, ist jetzt gänz-
lich zerstört. Der Besitzer starb, das Gelände kam unter
den Hammer und soll mit Strafsen kleiner Häuser bebaut
werden.
Glücklicherweise gelangte das den Felsengarten bil-
dende Material (Steine, Pflanzen etc.) in die Hände eines
Der grofse Felsengarten in Paignton (England).
Abbildung 1. Lagenplan. Entworfen und ausgefülirt von F. W. Meyer, Landscliaftsgärtner der Firma Robert Yeitcli & Son, Exeter (England).
angeborenen Liebe für Naturschönheiten werden Felsen-
bauten in allen Gröfsen hier viel öfter verlangt als drüben
im Heimatsland. Seit meiner mehr als 26jährigen land-
schaftsgärtnerischen Thätigkeit hier in England war es mir
denn auch beschieden, aufser vielen Gärten auch sehr viele
Felsen-Anlagen auszuführen. Einige dieser zum Teil aus-
gedehnten Anlagen wurden auch bereits in Wort und Bild
den Lesern der „Gartenkunst“ vorgeführt; es werden
aber alle diese Anlagen weit zuriickstehen müssen vor der
in den beifolgenden Abbildungen erläutei'ten Anlage in
Paignton, welche durchweg in gröfserem Mafsstabe ausge-
führt werden soll und jetzt der Vollendung nahe ist.
Die Gartenkunst,
wohlhabenden Gartenfreundes und wurde nach dessen etwa
12 engl, Meilen entfernt gelegenem Besitztum (Paignton)
transportiert. Ich habe nunmehr die Aufgabe, aus der
Asche — so zu sagen — des alten Felsengartens einen
neuen, mindestens 6 mal so grofsen zu schaffen. Natür-
lich müssen sowohl Steine wie Pflanzen ergänzt werden,
da über 1000 Tonnen Felssteine erforderlich sind.
Ich will nun diese Neuanlage, welche jetzt flott im
Gange ist und in einigen Monaten vollendet sein wird,
etwas näher beleuchten. Abbildung 1 zeigt den Hauptplan
*) Zeitsclir. für Gartenbau und Gartenkunst 1897, Seite 195 und 141.
D. Bed.
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