Die Gartenkunst — 3.1901
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https://doi.org/10.11588/diglit.22265#0228
DOI Heft:
Nr. 11
DOI Artikel:Janorschke, Oskar Karl: Oberschlesische Parkanlagen, 4: Koppitz
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III, 11
DIE GrARTENKUNST
211
Blumenflor einen äufserst schönen Anblick; so z. B. bliiht
die Lichtnelke auf mehreren Hektaren, angrenzend die
Wucherblume oder auf feuchten Stellen der gelbe Hahnen-
fufs. Zwischen dichten, dunklen Nadelholzmassen erhebt
sich, nachdem man eine Wegebiegung passiert hat, ein
sanfter Hfigel mit einer Burgruine (Bild S. 209). Ein meter-
breiter, steiler Weg zwischen Steingeröll oder gröfseren
Felsmassen, überwuchert von Alpenpflanzen, Knieholz,
liegendem Wachholder u. dergl. fiihrt an den Fufs des
altertümlichen Baues und eine steile Wendeltreppe von
53 Stufen bis zur obern Aussicht. Der Biick hier oben ge-
stattet eine meilenweite Übersicht über die ganze Umgegend,
welche durch die ringsum angrenzenden Baum- und Gehölz-
bestände, Wiesen und Feider einschliefsend, auch den
Park meilenweit ausgedehnt erscheinen läfst. Die Durch-
blicke und Fernsichten des Parkes von oben gesehon sind
schon etwas dicht bewachsen und enger gewordon, was
bei dem üppigen Wachstum der Pflanzungen in dem feuchten
Gelände nur zu leicht stattfinden kann, ebenso fällt das
grofse Übergewioht der Laubmassen zu dem im Verhältnis
gering erscheinenden Rasenflächen auf.
Die linke Parkseite beniitzen wir fiir den Rückweg,
der unter einer langen Reihe zwei- bis vierhundertjähriger
Eichen hinführt. Das stärlcste Exemplar steht unweit des
Schlosses und mifst sieben m im Umfang, mit seinen Ästen
weithin die Umgebung beschattend. Eine einfache Holz-
bank am Fufse des Baumes ladet hier zur Ruhe ein und
wird man durch den schönen Blick auf das Wasser und das
Schlofs reichlich belohnt. An den Seiten und im Hint.er-
grunde giebt das ruhige Gepräge alter Bäume und der will-
DIE GrARTENKUNST
211
Blumenflor einen äufserst schönen Anblick; so z. B. bliiht
die Lichtnelke auf mehreren Hektaren, angrenzend die
Wucherblume oder auf feuchten Stellen der gelbe Hahnen-
fufs. Zwischen dichten, dunklen Nadelholzmassen erhebt
sich, nachdem man eine Wegebiegung passiert hat, ein
sanfter Hfigel mit einer Burgruine (Bild S. 209). Ein meter-
breiter, steiler Weg zwischen Steingeröll oder gröfseren
Felsmassen, überwuchert von Alpenpflanzen, Knieholz,
liegendem Wachholder u. dergl. fiihrt an den Fufs des
altertümlichen Baues und eine steile Wendeltreppe von
53 Stufen bis zur obern Aussicht. Der Biick hier oben ge-
stattet eine meilenweite Übersicht über die ganze Umgegend,
welche durch die ringsum angrenzenden Baum- und Gehölz-
bestände, Wiesen und Feider einschliefsend, auch den
Park meilenweit ausgedehnt erscheinen läfst. Die Durch-
blicke und Fernsichten des Parkes von oben gesehon sind
schon etwas dicht bewachsen und enger gewordon, was
bei dem üppigen Wachstum der Pflanzungen in dem feuchten
Gelände nur zu leicht stattfinden kann, ebenso fällt das
grofse Übergewioht der Laubmassen zu dem im Verhältnis
gering erscheinenden Rasenflächen auf.
Die linke Parkseite beniitzen wir fiir den Rückweg,
der unter einer langen Reihe zwei- bis vierhundertjähriger
Eichen hinführt. Das stärlcste Exemplar steht unweit des
Schlosses und mifst sieben m im Umfang, mit seinen Ästen
weithin die Umgebung beschattend. Eine einfache Holz-
bank am Fufse des Baumes ladet hier zur Ruhe ein und
wird man durch den schönen Blick auf das Wasser und das
Schlofs reichlich belohnt. An den Seiten und im Hint.er-
grunde giebt das ruhige Gepräge alter Bäume und der will-