III, 8
DIE GARTENKUNST
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leiteten gärtnerischen Unterricht in Erdhautechnik, Planzeichnen
und Nivellieren schrittweise derartig zu erweitern und auszu-
bauen, dafs als zu erstrebendes Ziel die Griindung einer Garten-
bauschrde für Hamburg ins Auge zu fassen sei“, eingehend
begründet, fiihrte er weiter aus, dals es zunächst notwendig
sei, die bisher bestehende eine Klasse, in der Gehilfen und
Lehrlinge zusammen nnterrichtet werden, zu trennen, um nicht
die Fähigeren durch die weniger Befähigten in ihrer Aus-
bildung zu hemmen. Schlielslich wird ein Antrag von Herrn
Hölscher, dafs dieser Gegenstand der hierzu erwählten Kom-
mission zur nocbmaligen Beratung und erneuertem Bericht in
der nächsten Sitzung zurückgegeben werden möge, angenom-
men. Herr Mohr wird mit in diese Kommission gewählt.
Punkt 2 der Tagesordnung „Besprechung des vom Haupt-
vorstande vorgeschlagenen Baumverzeichnisses für Strafsen-
bäume“ wird abgesetzt, weil noch nicht genügend vorbereitet,
und auf die Tagesordmung der nächsten Sitzung gesetzt. Zum
Schlufs stattete Herr Koopmann den Ausstellern von Garten-
plänen auf der diesjährigen Frühjahrsausstellung den Dank
unserer Gruppe ab.
Hiermit schlofs der erste Vorsitzende die Versammlung,
um in der Besichtigung der Baumscliulen fortzufahren. Wir
sahen dann noch die grofsen Quaftiere kräftig entwickelter
Sträucher, das reichhaltige Staudensortimentu. s. w. Allgemeines
Erstaunen erregte auch ein sehr kräftiges Exemplar von Schizo-
phragma hydrangeoides am Hause des Herrn Frahm, eine
immerhin seltene Schlingpflanze, welche durch ihr lindenblatt-
artiges Laub und ihre hortensienähnlichen Blüten einen eigen-
artigen Anblick gewährte.
Chr. Koopmann, E. Hestermann,
Vorsitzender. Schriftfiihrer.
Bericht der Sitzung der Gruppe Hamburg vom
11. Juli in Volksdorf b. Hamburg.
Bevor wir nach Volksdorf aufbrachen, wurde unter freund-
licher Führung unseres Mitgliedes, des Herrn Stadtgärtner
Mohr, einige neuere Anlagen der Stadt Wandsbek besichtigt
Nach kurzer Rast im gastlichen Hause des Herrn Mohr fuhren
wir per Wagen nach Sasselheide, um dort die Baumschulen
unseres Mitgliedes, Herrn Grisso n, in Augenschein zu nehmen.
Das ganze Areal des Herrn Grisson ist ca. 52 Morgen gross,
von denen ca. 48 Morgen Baumschule sind, während der Rest
aus Garten- und Ackerland besteht. Hauptanzucht des Herrn
Grisson sind Coniferen, Obstbäume und Sträucher in kräftigen,
besonders gut gepflegten Exemplaren. Nach beendigter Be-
sichtigung der Baumschulen traten wir unter der liebens-
würdigen Fiihrung des Herrn Grisson bei herrlichstem Sommer-
wetter die Wanderung nach Volksdorf, einer stark bewaldeten
Enklave des Hamburger Staates, an. Hier im kühlen Schatten
des herrlichen Waldes, im Restaurant „Waldesruh“, hielten wir
unsere Sitzung ab, welche um 7 Uhr vom ersten Vorsitzenden,
Herrn Koopmann, nach herzlicher Begrüfsung der Anwesen-
den ihren Anfang nahm. Anwesend waren 16 Mitglieder.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung: „Kommissionsbericht iiber
den gärtn. Unterricht in der Fortbildungsschule“ erhält der
Referent, Herr Hoff, das Wort. Herr Hoff liest einen dies-
bezüglichen Antrag an die hiesige Oberschulbehörde vor, dessen
Einzelheiten hier anzuführen zu weit führen würde.
Punkt 2 der Tagesordnung: „Kommissionsbericht über das
vom Hauptvorstande vorgeschlagene Baumverzeichnis für
Strafsenbäume“. Für den durch Geschäftsreise. verhinderten
Referenten, Herrn G. Fralim, übernimmt Herr Stadtgärtner
Holtz das Referat. Es wird beschlossen, diese Kommission
durch die Herren Hölscher, Hestermann, Müller, E.
Frahm & Grisson zu erweitern. Die Kommission wird be-
auftragt, ein Verzeichnis nur derjenigen Strafsenbäume aufzu-
stellen, welche sicli nach den Erfahrungen der Kommission für
Norddeutschland als Strafsenbäume eignen und ein weiteres
Verzeichnis von denjenigen Strafsenbäumen anzufertigen,
welche aufser diesen noch vom Hauptvorstande als Strafsen-
bäume empfohlen worden sind, mit dem Vermerk hinter jedem,
aus welchen Gründen dieselben sich für Norddeutschland zur
Anpflanzung an Strafsen nicht empfehlen. Es wird ferner
beschlossen, das erstere Verzeichnis dem Hauptvorstande zur
weiteren Beratung zu übers.enden und das letztere auf der
Hauptversammlung zu Elberfeld einem Teilnehmer aus unserer
Gruppe zur ausführlichen Begründung der Ablehnung der
Bäume an die Hand zu geben.
Zu Punkt 3 dei' Tagesordnung: „Diverses“ nimmt Herr
Hölscher das Wort zur Verlesung des Programms der dies-
jährigen Hauptversammlung. Dasselbe wird besprochen. Hier-
auf werden die von HerrnFerber ausgearbeiteten „Geschäfts-
bedingungen für Ausführung neuer Park- und Gartenanlagen“
nochmals verlesen und es wird besclilossen, diese in Form
eines Antrages der diesjährigen Hauptversammlung zur Be-
ratung einzureichen.
Auf Wunsch des Herrn von Ehren findet die nächste
Versammlung der Gruppe am 22. August in Nienstedten statt.
Hiermit schliefst der Vorsitzende die Versammlung um
9 Uhr.
I. A.: E. Hestermann, Schriftführer.
Niederschrift der 2. Versammlung der Gruppe
Hannover am 22. und 23. Juni in Bremen.
Die Teilnehmer versammelten sich vormittags 11 Uhr
im Kaffeehaus am Emmasee im Biirgerpark. Es waren Herren
aus Hannover, Leer und Oldenburg erschienen, aufserdem
Herr Rottenheuser aus Elberfeld in Vertretung der Gruppe
Rheinland und Westfalen. Der erste Gegenstand auf der
Tagesordnung betraf die Beratung eines Entwurfes zu einem
Verzeichnis der sich für Strafsen eignenden Bäume.
Die Ortsgruppe Hannover hatte an der IJand des vom
Hauptvorstande tibersandten Verzeichnisses der empfehlens-
werten Baumarten für städtische Strafsen einen neuen Ent-
wurf ausgearbeitet, wobei schon eine ganze Anzahl der im
ersteren Verzeichnis aufgefiihrten Baumarten, namentlich aber
„Baumvarietäten“ fortgelassen waren. Ferner waren allerdings
die Klassen A, B, C, D des ursprünglichen Verzeichnisses bei-
behalten, aber innerhalb derselb.en eine Trennung in 2 Gruppen
vorgenonnnen. Gruppe 1 sollte jedesmal die Baumarten um-
fassen, welche unter ungünstigen Verhältnissen inmitten der
Grofsstadt noch gedeihen. In Gruppe 2 sollten die Baumarten
aufgenommen werden, welche freiere Lagen verlangen, z. B.
Stadtteile mit offener Bebauung, Vorstädte ohne Fabrik-
betrieb u. s. w.
Der Versammlung wurden beide Entwürfe zur Beratung
vorgelegt. Die Ansicht der Versammlung war foigende: „Ein
derartiges Verzeichnis von Baumarten, welches nicht allein
von Fachleuten benutzt werden soll, darf nicht durch Auf-
führung einer zu groCsen Anzahl von Arten und Varietäten
bez. Spielai'ten für Laien unübersichtlich gemacht werden.
Die Versammlung sah sich daher veranlalst, nicht allein die
Berichtigung der Ortsgruppe Hannover als richtig anzuerkennen,
sondern noch weitere Abstriche vorzunehmen. Die Trennung
in Arten, welche für ungünstige und solche, welche für günstige
Lagen geeignet sind, wurde als sehr zweckmäfsig anerkannt,
DIE GARTENKUNST
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leiteten gärtnerischen Unterricht in Erdhautechnik, Planzeichnen
und Nivellieren schrittweise derartig zu erweitern und auszu-
bauen, dafs als zu erstrebendes Ziel die Griindung einer Garten-
bauschrde für Hamburg ins Auge zu fassen sei“, eingehend
begründet, fiihrte er weiter aus, dals es zunächst notwendig
sei, die bisher bestehende eine Klasse, in der Gehilfen und
Lehrlinge zusammen nnterrichtet werden, zu trennen, um nicht
die Fähigeren durch die weniger Befähigten in ihrer Aus-
bildung zu hemmen. Schlielslich wird ein Antrag von Herrn
Hölscher, dafs dieser Gegenstand der hierzu erwählten Kom-
mission zur nocbmaligen Beratung und erneuertem Bericht in
der nächsten Sitzung zurückgegeben werden möge, angenom-
men. Herr Mohr wird mit in diese Kommission gewählt.
Punkt 2 der Tagesordnung „Besprechung des vom Haupt-
vorstande vorgeschlagenen Baumverzeichnisses für Strafsen-
bäume“ wird abgesetzt, weil noch nicht genügend vorbereitet,
und auf die Tagesordmung der nächsten Sitzung gesetzt. Zum
Schlufs stattete Herr Koopmann den Ausstellern von Garten-
plänen auf der diesjährigen Frühjahrsausstellung den Dank
unserer Gruppe ab.
Hiermit schlofs der erste Vorsitzende die Versammlung,
um in der Besichtigung der Baumscliulen fortzufahren. Wir
sahen dann noch die grofsen Quaftiere kräftig entwickelter
Sträucher, das reichhaltige Staudensortimentu. s. w. Allgemeines
Erstaunen erregte auch ein sehr kräftiges Exemplar von Schizo-
phragma hydrangeoides am Hause des Herrn Frahm, eine
immerhin seltene Schlingpflanze, welche durch ihr lindenblatt-
artiges Laub und ihre hortensienähnlichen Blüten einen eigen-
artigen Anblick gewährte.
Chr. Koopmann, E. Hestermann,
Vorsitzender. Schriftfiihrer.
Bericht der Sitzung der Gruppe Hamburg vom
11. Juli in Volksdorf b. Hamburg.
Bevor wir nach Volksdorf aufbrachen, wurde unter freund-
licher Führung unseres Mitgliedes, des Herrn Stadtgärtner
Mohr, einige neuere Anlagen der Stadt Wandsbek besichtigt
Nach kurzer Rast im gastlichen Hause des Herrn Mohr fuhren
wir per Wagen nach Sasselheide, um dort die Baumschulen
unseres Mitgliedes, Herrn Grisso n, in Augenschein zu nehmen.
Das ganze Areal des Herrn Grisson ist ca. 52 Morgen gross,
von denen ca. 48 Morgen Baumschule sind, während der Rest
aus Garten- und Ackerland besteht. Hauptanzucht des Herrn
Grisson sind Coniferen, Obstbäume und Sträucher in kräftigen,
besonders gut gepflegten Exemplaren. Nach beendigter Be-
sichtigung der Baumschulen traten wir unter der liebens-
würdigen Fiihrung des Herrn Grisson bei herrlichstem Sommer-
wetter die Wanderung nach Volksdorf, einer stark bewaldeten
Enklave des Hamburger Staates, an. Hier im kühlen Schatten
des herrlichen Waldes, im Restaurant „Waldesruh“, hielten wir
unsere Sitzung ab, welche um 7 Uhr vom ersten Vorsitzenden,
Herrn Koopmann, nach herzlicher Begrüfsung der Anwesen-
den ihren Anfang nahm. Anwesend waren 16 Mitglieder.
Zu Punkt 1 der Tagesordnung: „Kommissionsbericht iiber
den gärtn. Unterricht in der Fortbildungsschule“ erhält der
Referent, Herr Hoff, das Wort. Herr Hoff liest einen dies-
bezüglichen Antrag an die hiesige Oberschulbehörde vor, dessen
Einzelheiten hier anzuführen zu weit führen würde.
Punkt 2 der Tagesordnung: „Kommissionsbericht über das
vom Hauptvorstande vorgeschlagene Baumverzeichnis für
Strafsenbäume“. Für den durch Geschäftsreise. verhinderten
Referenten, Herrn G. Fralim, übernimmt Herr Stadtgärtner
Holtz das Referat. Es wird beschlossen, diese Kommission
durch die Herren Hölscher, Hestermann, Müller, E.
Frahm & Grisson zu erweitern. Die Kommission wird be-
auftragt, ein Verzeichnis nur derjenigen Strafsenbäume aufzu-
stellen, welche sicli nach den Erfahrungen der Kommission für
Norddeutschland als Strafsenbäume eignen und ein weiteres
Verzeichnis von denjenigen Strafsenbäumen anzufertigen,
welche aufser diesen noch vom Hauptvorstande als Strafsen-
bäume empfohlen worden sind, mit dem Vermerk hinter jedem,
aus welchen Gründen dieselben sich für Norddeutschland zur
Anpflanzung an Strafsen nicht empfehlen. Es wird ferner
beschlossen, das erstere Verzeichnis dem Hauptvorstande zur
weiteren Beratung zu übers.enden und das letztere auf der
Hauptversammlung zu Elberfeld einem Teilnehmer aus unserer
Gruppe zur ausführlichen Begründung der Ablehnung der
Bäume an die Hand zu geben.
Zu Punkt 3 dei' Tagesordnung: „Diverses“ nimmt Herr
Hölscher das Wort zur Verlesung des Programms der dies-
jährigen Hauptversammlung. Dasselbe wird besprochen. Hier-
auf werden die von HerrnFerber ausgearbeiteten „Geschäfts-
bedingungen für Ausführung neuer Park- und Gartenanlagen“
nochmals verlesen und es wird besclilossen, diese in Form
eines Antrages der diesjährigen Hauptversammlung zur Be-
ratung einzureichen.
Auf Wunsch des Herrn von Ehren findet die nächste
Versammlung der Gruppe am 22. August in Nienstedten statt.
Hiermit schliefst der Vorsitzende die Versammlung um
9 Uhr.
I. A.: E. Hestermann, Schriftführer.
Niederschrift der 2. Versammlung der Gruppe
Hannover am 22. und 23. Juni in Bremen.
Die Teilnehmer versammelten sich vormittags 11 Uhr
im Kaffeehaus am Emmasee im Biirgerpark. Es waren Herren
aus Hannover, Leer und Oldenburg erschienen, aufserdem
Herr Rottenheuser aus Elberfeld in Vertretung der Gruppe
Rheinland und Westfalen. Der erste Gegenstand auf der
Tagesordnung betraf die Beratung eines Entwurfes zu einem
Verzeichnis der sich für Strafsen eignenden Bäume.
Die Ortsgruppe Hannover hatte an der IJand des vom
Hauptvorstande tibersandten Verzeichnisses der empfehlens-
werten Baumarten für städtische Strafsen einen neuen Ent-
wurf ausgearbeitet, wobei schon eine ganze Anzahl der im
ersteren Verzeichnis aufgefiihrten Baumarten, namentlich aber
„Baumvarietäten“ fortgelassen waren. Ferner waren allerdings
die Klassen A, B, C, D des ursprünglichen Verzeichnisses bei-
behalten, aber innerhalb derselb.en eine Trennung in 2 Gruppen
vorgenonnnen. Gruppe 1 sollte jedesmal die Baumarten um-
fassen, welche unter ungünstigen Verhältnissen inmitten der
Grofsstadt noch gedeihen. In Gruppe 2 sollten die Baumarten
aufgenommen werden, welche freiere Lagen verlangen, z. B.
Stadtteile mit offener Bebauung, Vorstädte ohne Fabrik-
betrieb u. s. w.
Der Versammlung wurden beide Entwürfe zur Beratung
vorgelegt. Die Ansicht der Versammlung war foigende: „Ein
derartiges Verzeichnis von Baumarten, welches nicht allein
von Fachleuten benutzt werden soll, darf nicht durch Auf-
führung einer zu groCsen Anzahl von Arten und Varietäten
bez. Spielai'ten für Laien unübersichtlich gemacht werden.
Die Versammlung sah sich daher veranlalst, nicht allein die
Berichtigung der Ortsgruppe Hannover als richtig anzuerkennen,
sondern noch weitere Abstriche vorzunehmen. Die Trennung
in Arten, welche für ungünstige und solche, welche für günstige
Lagen geeignet sind, wurde als sehr zweckmäfsig anerkannt,