Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0287
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Heft 24
DOI article:Redaktioneller Teil
DOI article:Vermischter Nachrichtenteil
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XIV, Heft 24.
Die Werkstatt der Kunst.
279
zu tragen, wenn sie sich mit einem Preis von lssoo mk.
begnügen wolle. Die Malerin glaubte ihm, ging auf den
Vorschlag ein und überließ ihm das Bild für (500 Mk.,
worauf es Bohlen sofort für 2000 Mk. an den bereits
vorhandenen Kunstliebhaber weitergab. Durch diesen
Schwindel hat Bohlen die Malerin um nahezu (500 Mk.
geschädigt, wenn man die sonst verdiente Provision für
den kommissionsweisen verkauf noch in Abzug bringt,
wegen Betrugs hat daher das Landgericht Köln am
(2. Juli den Bohlen zu hundert Mark Geldstrafe
verurteilt. Bohlens Revision hat jetzt das Reichsgericht
als unbegründet verworfen. (Aktenzeichen: 5 O. s(22/(^.)
Man kann nur lebhaft bedauern, daß ein so gemeiner
Schwindel nicht viel härter geahndet wird.
Vermischter lrachrlchtenteil.
Laufen äs Vi»eisa«sscki»etden
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Drt der Ein-
lieferung
§
Theater
Pforzheim
(2
Karolingisches Atrium (Wiederaufbau)
Aachen
7
Plakat Kurverein Neuenahr
Neuenahr
27
Realgymnasium und Realschule
Forst (Lausitz)
29
Bismarckturm
Liegnitz
Geplant
Architekten)
Leipzig
22
Geplant
Kopp-Denkmal
Duderstadt
22
Geplant
Gartenstadt
München
Geplant
Brunnenanlage
Fürstenwalde
22
Geplant
Kriegerdenkmal
Langensalza
22
Geplant
Denkmal Frtedr. wilh. III.
Merseburg
22
Geplant
Dingelstedtdenkmal
Rinteln
22
Geplant
Wagnerdenkmal
Dresden
26
Geplant
Sechs Straßenbrunnen
Dresden
3b
lSt5
l- Jan.
Erlangung von Drigtnalradierungen
Düsseldorf
45
(. April
Trauerschmuck (Wilhelm Diebener-
Leipzig
22
t. April
der Seilerkuppe
Iserlohn
27
Gartenkunstausstellung (geplant)
Florenz
22
(. Okt.
Kunstvereinsblatt
Königsberg
Entwurf zu einem Gedenkblatt für
Düsseldorf
28
l. Febr.
Leipzig
- Eröffnete Ausstellungen
Berlin. Im Künstlerhaus, Bellevuestr. z, ist die Fe-
bruar-Ausftellung infolge allseitigen regen Interesses bis
zum Sonntag, den 7. ö. M>, mittags 2 Uhr, verlängert
worden. Am Mittwoch, den (0. d. M., wurde die März-
Ausstellung eröffnet. Dieselbe bringt den Nachlaß des bei
Laon gefallenen bekannten Landschafts- und Marinemalers
Alfred Liedtke, Potsdam, sowie eine Sammlung von Zeich-
nungen und Studien, die auf den jetzigen Krieg Bezug
haben, von der Hand unserer bekanntesten Illustratoren,
wie Koch, Gotha, Jüttner, Mattschaß, Baluschek, Looschen u. a.
Leipzig. (Galerie Del Vecchio.) Die soeben eröffnete
Ausstellung enthält eine neue, sehr sehenswerte Kollektion
von Werken alter Meister, die sicher wie die früheren
Ausstellungen großes Interesse finden wird. Ferner Auf-
stellung einer Sonderausstellung des bekannten Münchner
Landschafters Felix Lisengräber, hauptsächlich Motive aus
Süddeutschland und Tirol, vom Leipziger Müller-Mohr
finden wir wiederum eine große Sammlung seiner neuesten
Schöpfungen, bevorzugt sind Hochgebirgslandschaften und
solche aus Franken, von der großen Zahl der Linzel-
werke wollen wir nur nennen die Werke von L. T. Lompton,
L.v. Zumbusch, Gottfried Niemann, Rudolf possin, Franz
Frankl, Hans Klatt, Max Flashar, Franz Guillery, G.
Buchner, R. Hönigsmann, F. Bayerlein, Adolf Nauer,
Willy Moralt, R. Hellgrewe, Marie Vrthaus, A. Stein-
brecht, E. Bachrach-Baröe, Alois Binder, Karl Reichert.
Mit graphischen Arbeiten sind vertreten Heinrich Haberl,
München, der Karlsruher Künstlerbund und E. Schäfer
mit seinem neuen Zyklus „Im Zeichen des Krieges".
Die Galerie ist geöffnet von 9—7 Uhr, Sonntags von N
bis 2 Uhr.
Weimar. (Großherzogliches Museum für Kunst und
Kunstgewerbe.) Ausgestellt im Oberlichtsaale: Gemälde
von Prof. Theodor Hagen in Weimar. Im Erdgeschoß:
Aquarelle von Heinrich Rettig in München.
SlLLllicke unä SlLäMcke RunstpNege
Prag. Lin von dem tschechischen Bildhauer Saloun mo-
delliertes Husdenkmal wird jetzt auf dem Altstätter Ring
aufgestellt, von demselben Bildhauer stammen auch zwei
dekorative figurale Gruppen, darstellend den „Rabbi Loew"
und den „Eisernen Ritter". Ls sind dies Prager Lokal-
sagen entnommene Gestalten, welche als Nischengruxpen
beim neuen Rathaus aufgestellt wurden.
Wien. Ein Ausschuß unter Anteilnahme der Stadtvertreter
hat beschlossen, den um Wien hochverdienten Bürgermeister
Ör. Johann Nopoumk Prix ein Denkmal zu errichten.
Ls soll hierfür unter den österreichischen Künstlern ein
öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Das Denk-
mal käme auf dem Schmerlingplatz in der Gartenanlage
vor dem Justizpalast gegen die Ringstraße hin zur Auf-
stellung. — (Lin Kriegsdenkmal.) Am 6. März (9(5
wurde in Wien ein am Schwarzenbergplatz aufgestelltes
Kriegsdenkmal, darstellend den „Wehrmann in Eisen
(9(H/(5" der Geffentlichkeit übergeben. Das Denkmal
wurde über Anregung des Korvettenkapitäns d. R. Theodor
Grafen Hartig vom Zentralkomitee des Witwen- und
Waisenfonds der gesäurten bewaffneten Macht errichtet.
Die Aktion hat den bekannten „Stock in Lisen" zum Vor-
bild. Jeder Teilnehmer an der Aktion erhält für eine
Krone ein Gedenkblatt und ist berechtigt, entweder selbst
einen Nagel in den Ritter einzuschlagen oder einschlagen
zu lassen. Line Stelle des Ritters, voraussichtlich das
Schwert, wird freigelassen für die Nägel der drei verbün-
deten Monarchen, des Kaisers Franz Josef, des Kaisers
Wilhelm und des Sultans. Der „Wehrmann in Eisen"
ist von Prof. Josef Müllner geschaffen und soll als immer-
währende Erinnerung an das Kriegsjahr (9(-(/(5 dienen.
Diese Art Denkmal ist so recht charakteristisch für die
wiener, welche an solchen Spielereien Gefallen finden, es
genügt ihnen nicht ihr historischer „Stock in Eisen", sie
müssen es kopieren.
Die Werkstatt der Kunst.
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zu tragen, wenn sie sich mit einem Preis von lssoo mk.
begnügen wolle. Die Malerin glaubte ihm, ging auf den
Vorschlag ein und überließ ihm das Bild für (500 Mk.,
worauf es Bohlen sofort für 2000 Mk. an den bereits
vorhandenen Kunstliebhaber weitergab. Durch diesen
Schwindel hat Bohlen die Malerin um nahezu (500 Mk.
geschädigt, wenn man die sonst verdiente Provision für
den kommissionsweisen verkauf noch in Abzug bringt,
wegen Betrugs hat daher das Landgericht Köln am
(2. Juli den Bohlen zu hundert Mark Geldstrafe
verurteilt. Bohlens Revision hat jetzt das Reichsgericht
als unbegründet verworfen. (Aktenzeichen: 5 O. s(22/(^.)
Man kann nur lebhaft bedauern, daß ein so gemeiner
Schwindel nicht viel härter geahndet wird.
Vermischter lrachrlchtenteil.
Laufen äs Vi»eisa«sscki»etden
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Drt der Ein-
lieferung
§
Theater
Pforzheim
(2
Karolingisches Atrium (Wiederaufbau)
Aachen
7
Plakat Kurverein Neuenahr
Neuenahr
27
Realgymnasium und Realschule
Forst (Lausitz)
29
Bismarckturm
Liegnitz
Geplant
Architekten)
Leipzig
22
Geplant
Kopp-Denkmal
Duderstadt
22
Geplant
Gartenstadt
München
Geplant
Brunnenanlage
Fürstenwalde
22
Geplant
Kriegerdenkmal
Langensalza
22
Geplant
Denkmal Frtedr. wilh. III.
Merseburg
22
Geplant
Dingelstedtdenkmal
Rinteln
22
Geplant
Wagnerdenkmal
Dresden
26
Geplant
Sechs Straßenbrunnen
Dresden
3b
lSt5
l- Jan.
Erlangung von Drigtnalradierungen
Düsseldorf
45
(. April
Trauerschmuck (Wilhelm Diebener-
Leipzig
22
t. April
der Seilerkuppe
Iserlohn
27
Gartenkunstausstellung (geplant)
Florenz
22
(. Okt.
Kunstvereinsblatt
Königsberg
Entwurf zu einem Gedenkblatt für
Düsseldorf
28
l. Febr.
Leipzig
- Eröffnete Ausstellungen
Berlin. Im Künstlerhaus, Bellevuestr. z, ist die Fe-
bruar-Ausftellung infolge allseitigen regen Interesses bis
zum Sonntag, den 7. ö. M>, mittags 2 Uhr, verlängert
worden. Am Mittwoch, den (0. d. M., wurde die März-
Ausstellung eröffnet. Dieselbe bringt den Nachlaß des bei
Laon gefallenen bekannten Landschafts- und Marinemalers
Alfred Liedtke, Potsdam, sowie eine Sammlung von Zeich-
nungen und Studien, die auf den jetzigen Krieg Bezug
haben, von der Hand unserer bekanntesten Illustratoren,
wie Koch, Gotha, Jüttner, Mattschaß, Baluschek, Looschen u. a.
Leipzig. (Galerie Del Vecchio.) Die soeben eröffnete
Ausstellung enthält eine neue, sehr sehenswerte Kollektion
von Werken alter Meister, die sicher wie die früheren
Ausstellungen großes Interesse finden wird. Ferner Auf-
stellung einer Sonderausstellung des bekannten Münchner
Landschafters Felix Lisengräber, hauptsächlich Motive aus
Süddeutschland und Tirol, vom Leipziger Müller-Mohr
finden wir wiederum eine große Sammlung seiner neuesten
Schöpfungen, bevorzugt sind Hochgebirgslandschaften und
solche aus Franken, von der großen Zahl der Linzel-
werke wollen wir nur nennen die Werke von L. T. Lompton,
L.v. Zumbusch, Gottfried Niemann, Rudolf possin, Franz
Frankl, Hans Klatt, Max Flashar, Franz Guillery, G.
Buchner, R. Hönigsmann, F. Bayerlein, Adolf Nauer,
Willy Moralt, R. Hellgrewe, Marie Vrthaus, A. Stein-
brecht, E. Bachrach-Baröe, Alois Binder, Karl Reichert.
Mit graphischen Arbeiten sind vertreten Heinrich Haberl,
München, der Karlsruher Künstlerbund und E. Schäfer
mit seinem neuen Zyklus „Im Zeichen des Krieges".
Die Galerie ist geöffnet von 9—7 Uhr, Sonntags von N
bis 2 Uhr.
Weimar. (Großherzogliches Museum für Kunst und
Kunstgewerbe.) Ausgestellt im Oberlichtsaale: Gemälde
von Prof. Theodor Hagen in Weimar. Im Erdgeschoß:
Aquarelle von Heinrich Rettig in München.
SlLLllicke unä SlLäMcke RunstpNege
Prag. Lin von dem tschechischen Bildhauer Saloun mo-
delliertes Husdenkmal wird jetzt auf dem Altstätter Ring
aufgestellt, von demselben Bildhauer stammen auch zwei
dekorative figurale Gruppen, darstellend den „Rabbi Loew"
und den „Eisernen Ritter". Ls sind dies Prager Lokal-
sagen entnommene Gestalten, welche als Nischengruxpen
beim neuen Rathaus aufgestellt wurden.
Wien. Ein Ausschuß unter Anteilnahme der Stadtvertreter
hat beschlossen, den um Wien hochverdienten Bürgermeister
Ör. Johann Nopoumk Prix ein Denkmal zu errichten.
Ls soll hierfür unter den österreichischen Künstlern ein
öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben werden. Das Denk-
mal käme auf dem Schmerlingplatz in der Gartenanlage
vor dem Justizpalast gegen die Ringstraße hin zur Auf-
stellung. — (Lin Kriegsdenkmal.) Am 6. März (9(5
wurde in Wien ein am Schwarzenbergplatz aufgestelltes
Kriegsdenkmal, darstellend den „Wehrmann in Eisen
(9(H/(5" der Geffentlichkeit übergeben. Das Denkmal
wurde über Anregung des Korvettenkapitäns d. R. Theodor
Grafen Hartig vom Zentralkomitee des Witwen- und
Waisenfonds der gesäurten bewaffneten Macht errichtet.
Die Aktion hat den bekannten „Stock in Lisen" zum Vor-
bild. Jeder Teilnehmer an der Aktion erhält für eine
Krone ein Gedenkblatt und ist berechtigt, entweder selbst
einen Nagel in den Ritter einzuschlagen oder einschlagen
zu lassen. Line Stelle des Ritters, voraussichtlich das
Schwert, wird freigelassen für die Nägel der drei verbün-
deten Monarchen, des Kaisers Franz Josef, des Kaisers
Wilhelm und des Sultans. Der „Wehrmann in Eisen"
ist von Prof. Josef Müllner geschaffen und soll als immer-
währende Erinnerung an das Kriegsjahr (9(-(/(5 dienen.
Diese Art Denkmal ist so recht charakteristisch für die
wiener, welche an solchen Spielereien Gefallen finden, es
genügt ihnen nicht ihr historischer „Stock in Eisen", sie
müssen es kopieren.