Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/1915
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0299
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Heft 25
DOI Artikel:Redaktioneller Teil
DOI Artikel:Vermischter Nachrichtenteil
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XIV, Heft 25.
Die Werkstatt der Kunst.
291
gefühl haben, daß er nicht gar noch für das Ausland
Reklame macht! Es sei leider sogar von Vertretern deut-
scher Behörden das Ausland, besonders England, in un-
zähligen Vorträgen, Aufsätzen usw. als Muster hingestellt
worden. Die Gewerbetreibenden empfahlen englische Stoffe,
Limoger Porzellan, Baccaratkelche, französische Möbel, Ge-
mälde usw., und unsere Künstler und Kunstgewerbler, die
ebenso Gutes, ja noch Besseres leisten als das Ausland,
hatten das Nachsehen. Millionen sind verloren gegangen.
Das muß anders werden! Der Jugend und vor allem den
Frauen muß klar gemacht werden, welches Unrecht in der
Bevorzugung fremder Mode und fremden Kunstgewerbes
liegt. Frauenvereine und Schule können hier Bedeutendes
leisten! Gebe man endlich deutscher Arbeit, was ihr ge-
bührt!
Zum Schluß sprach Beck die Hoffnung aus, daß nach
siegreicher Beendigung des Krieges auch eine innere
Sicherung des wirtschaftlichen Lebens erfolgen werde
unter Vermeidung aller Sonderinteressen. In mustergül-
tiger Geschlossenheit müsse die deutsche Arbeit auf-
marschieren, dem deutschen Namen, den sie trägt, zur Ehre,
und dem Vaterlande zum Segen.
TusckrMen an die SckrMleitung.
wir erhalten folgende Zuschrift:
Neue Münchener Secession.
Line Antwort.
wir wurden anläßlich unserer Frühjahrs-Ausstellung
im Kunstverein von einem großen Teil des Publikums
und der presse in einer Art und weise angefeindet, die
jeder Sachlichkeit Hohn spricht. Münchener Persönlichkeiten
spendeten diesem Betragen Beifall. Man nennt uns ent-
artet und irrsinnig, Jugendverderber, Unratsverbreiter und
Nachschleicher der Kunst unserer Feinde, kurz Verräter am
deutschen Geiste. Diese sinnlose Anmaßung weisen wir
zurück, die Beschimpfungen prallen an uns ab. Als deutsche
Künstler, die wie alle anderen Bürger ihren Pflichten dem
Staate gegenüber in jeder Hinsicht nachkommen, haben
wir von altersher ein vererbtes Recht auf geistige Freiheit.
Alle versuche, diese Freiheit des Künstlers antasten und
ihn bevormunden zu wollen, werden vergebens sein, wir
sind von unseren Bestrebungen überzeugt, und deutsch ist,
daß wir dafür kämpfen und uns nicht beirren lassen, wir
arbeiten weiter.
März !9l5. Die Neue Münchener Secession.
Vermisster Dackricktenteil.
- Geplante Ausstellungen
Berlin. Da zurzeit die Militärbehörden das Landes-
Ausstellungsgebäude inBerlin noch für ihre Zwecke brauchen,
wird die Eröffnung der Großen Berliner Kunstausstel-
lung t9!5 voraussichtlich in diesem Jahre erst Mitte Mai
stattfinden können. Die Ausstellungs-Programme kommen
in nächster Zeit zur Versendung. Die Einsendung der
Kunstwerke findet dementsprechend in diesem Jahre auch
um einige Wochen später statt.
-—j Sv öffnete Ausstellungen !-
Breslau. Die Galerie Lichtenberg-Schlesischer Kunstverein
im schlesischen Museum der bildenden Künste brachte fol-
gende Neuaufnahmen: Prof. M. Fritz, Detmold (tl)
G. Gelbke Dresden, Kollektion Drig.-Radierungen, H. Goetz,
Breslau, Künstlerphotographien; M. Heilmann, Frank-
furt a. V. (; t), F. Kiene-Natön z. Z. Breslau (ts), A.Reichen-
berger, Berlin (!6); M. Riesenberger, Dresden (8); M. Szitz-
nick, Tilsit (H); L. wuttke, München (8); R. Paschold,
Dresden, Bronzexlaketten.
Chemnitz. Die Kunsthütte hat seit dem ts. Nov. t9!4:
ihre regelmäßigen Monatsausstellungen wieder ausge-
nommen. Z. Z. sind ansgestellt: Gemäldekollektionen von
Prof. Franz Bunke - Gberweimar, Prof. Hans von Hayek-
Dachau, Reinhold Max Eichler-München und eine gra-
phische Sammlung von Prof. Max Slevogt-Berlin. Im
Januar waren au-gestellt: Kollektionen von Willibald
Besta-München, E. Frühling-München, Prof. Walter
Klemm-Weimar, Walter Rehn-Dresden. Für die gra-
phische Sammlung wurde Klemms Lithographie-Lyklus
zum Simplicius Simplicisstmus erworben, verkauft wurden:
Rehn: „Vertreibung aus dem Paradies", Klemm : „Winter"
und „Karlstor in München".
München. (Kunstverein.) Neu ausgestellt in der Zeit
vom ;2. bis t9- März: Originale zu dem Werk „Der
Völkerkrieg im Bilde". — E. A. Bermann, Ludwig Bock,
Martha Llauß, Fritz Lloß, Ludwig Correggio, A. Doposcheg-
Schwabenau, H. Ebers, M. Ebersberger, R. Edenhofer,
Adele Lggena, Peter Eilers, Wilhelm Eilers, Paul Felgen-
treff, Clemens Fränkel, Franz Frankl, Eduard Gabels-
berger, Ignaz Gebhardt, Jacob Gehrig, Paula Geiger von
Blankenburg, L. Gerhardinger, Hans Hammer, Fritz Haß,
Carl Herrmann, I. Hoßfeldt, A. Hutschenreuther, Karl
Langbein, Pauline Lehmaier, Oscar Leu, Isabella Lindner,
Richard Lipps, Frieda Mahr, Hans Manger, Fritz Martin,
Ernst Ludolf Meyer, Otto Miller, Carl Müller-Baumgarten,
Ernst Müller - Bernburg, Julius Oberländer, Heinrich
Richard Reder, Franz Reder-Broili, Lugen Reichenbach,
R. Reschreiter, Lugenre von Schacky, Rosina Schmid, Paula
Schmidt, S. Beruh. Schmitz, Alfred Schweitzer jun., Mar-
garete Stall, A. Terstegen, Willy Tiedjen, Johanna Tit-
scher, Max Tresenreiter, Hans Vogel, Carl Leopold Voß,
Richard Wagner, Marie weger, Franz weihrauter, Paul
weiß, Adalbert wex, Luise Winter, Julius Wyzniewski,
Alfred Zoff, Emanuel Seidl. Im Saal des Erdgeschosses
Michael Zeno Diemer, Sammelausstellung von Reiseskizzen
aus Aegypten und Kleinasien. — Anton Hoffmann, Mi-
chael Zeno Diemer, Ludwig Putz, I. A. Sailer, Eduard
Thöny, Harry Schultz, Max Rabes, Hans Rudolf Schulze,
Hans Bohrdt, Willy Stoewer und Alexander Roloff.
Ferner stellt Herr Maler Fritz Haß eine kleine Kollektion
von Porträts aus.
Weimar. (Großherzogliches Museum für Kunst
undKunstgewerbe in Weimar.) Ausgestellt im Dber-
lichtsaale: Gemälde von Prof. Theodor Hagen in Weimar.
Im t- Stock: Aquarelle von Heinrich Rettig in München.
Im Erdgeschoß: Niederländische Handzeichnungen.
Wien. (Künstlerhaus.) Im Laufe der letzten Zeit
wurden in der XXIX. Aquarell-Ausstellung im Künstler-
hause nachstehende Kunstwerke angekauft: „Gssero, Lussin"
von Friedrich Beck, „Altgotische Kapelle im Winter" von
Georg Holub, „Studie aus Mähren" von Heinrich Tomec,
„Am Inn bei Hall" von Hans wilt, „N.-öst. Bauernhof"
von Eduard Ameseder, „Lrzerumer Vorstadtstudie" von
Karl Fahringer, „Marktmotw aus Kaschau" von Joh.
Nep. Geller, „Dantexlatz in Trient" von Karl F. Gsur,
„Turm von St. Anna" von Hugo Lharlemont, „Altwiener
Harfenisten" von Theodor Breidwiser, „Motiv aus Mönich-
kirchen" von Thomas Leitner, „Gemeindediener" von
Josef Kinzel, „Frühling am Schneeberg" von Karl Ludwig
Prinz, „Dolomiten" von Karl Ludwig Prinz, „wachauer
Haustype" von Max Suppantschitsch.
— Aus Künstler- uncl Runstvereinen
Berlin. (Verein Berliner Künstler.) Der Verein
Berliner Künstler wählte dieser Tage in seiner General-
Die Werkstatt der Kunst.
291
gefühl haben, daß er nicht gar noch für das Ausland
Reklame macht! Es sei leider sogar von Vertretern deut-
scher Behörden das Ausland, besonders England, in un-
zähligen Vorträgen, Aufsätzen usw. als Muster hingestellt
worden. Die Gewerbetreibenden empfahlen englische Stoffe,
Limoger Porzellan, Baccaratkelche, französische Möbel, Ge-
mälde usw., und unsere Künstler und Kunstgewerbler, die
ebenso Gutes, ja noch Besseres leisten als das Ausland,
hatten das Nachsehen. Millionen sind verloren gegangen.
Das muß anders werden! Der Jugend und vor allem den
Frauen muß klar gemacht werden, welches Unrecht in der
Bevorzugung fremder Mode und fremden Kunstgewerbes
liegt. Frauenvereine und Schule können hier Bedeutendes
leisten! Gebe man endlich deutscher Arbeit, was ihr ge-
bührt!
Zum Schluß sprach Beck die Hoffnung aus, daß nach
siegreicher Beendigung des Krieges auch eine innere
Sicherung des wirtschaftlichen Lebens erfolgen werde
unter Vermeidung aller Sonderinteressen. In mustergül-
tiger Geschlossenheit müsse die deutsche Arbeit auf-
marschieren, dem deutschen Namen, den sie trägt, zur Ehre,
und dem Vaterlande zum Segen.
TusckrMen an die SckrMleitung.
wir erhalten folgende Zuschrift:
Neue Münchener Secession.
Line Antwort.
wir wurden anläßlich unserer Frühjahrs-Ausstellung
im Kunstverein von einem großen Teil des Publikums
und der presse in einer Art und weise angefeindet, die
jeder Sachlichkeit Hohn spricht. Münchener Persönlichkeiten
spendeten diesem Betragen Beifall. Man nennt uns ent-
artet und irrsinnig, Jugendverderber, Unratsverbreiter und
Nachschleicher der Kunst unserer Feinde, kurz Verräter am
deutschen Geiste. Diese sinnlose Anmaßung weisen wir
zurück, die Beschimpfungen prallen an uns ab. Als deutsche
Künstler, die wie alle anderen Bürger ihren Pflichten dem
Staate gegenüber in jeder Hinsicht nachkommen, haben
wir von altersher ein vererbtes Recht auf geistige Freiheit.
Alle versuche, diese Freiheit des Künstlers antasten und
ihn bevormunden zu wollen, werden vergebens sein, wir
sind von unseren Bestrebungen überzeugt, und deutsch ist,
daß wir dafür kämpfen und uns nicht beirren lassen, wir
arbeiten weiter.
März !9l5. Die Neue Münchener Secession.
Vermisster Dackricktenteil.
- Geplante Ausstellungen
Berlin. Da zurzeit die Militärbehörden das Landes-
Ausstellungsgebäude inBerlin noch für ihre Zwecke brauchen,
wird die Eröffnung der Großen Berliner Kunstausstel-
lung t9!5 voraussichtlich in diesem Jahre erst Mitte Mai
stattfinden können. Die Ausstellungs-Programme kommen
in nächster Zeit zur Versendung. Die Einsendung der
Kunstwerke findet dementsprechend in diesem Jahre auch
um einige Wochen später statt.
-—j Sv öffnete Ausstellungen !-
Breslau. Die Galerie Lichtenberg-Schlesischer Kunstverein
im schlesischen Museum der bildenden Künste brachte fol-
gende Neuaufnahmen: Prof. M. Fritz, Detmold (tl)
G. Gelbke Dresden, Kollektion Drig.-Radierungen, H. Goetz,
Breslau, Künstlerphotographien; M. Heilmann, Frank-
furt a. V. (; t), F. Kiene-Natön z. Z. Breslau (ts), A.Reichen-
berger, Berlin (!6); M. Riesenberger, Dresden (8); M. Szitz-
nick, Tilsit (H); L. wuttke, München (8); R. Paschold,
Dresden, Bronzexlaketten.
Chemnitz. Die Kunsthütte hat seit dem ts. Nov. t9!4:
ihre regelmäßigen Monatsausstellungen wieder ausge-
nommen. Z. Z. sind ansgestellt: Gemäldekollektionen von
Prof. Franz Bunke - Gberweimar, Prof. Hans von Hayek-
Dachau, Reinhold Max Eichler-München und eine gra-
phische Sammlung von Prof. Max Slevogt-Berlin. Im
Januar waren au-gestellt: Kollektionen von Willibald
Besta-München, E. Frühling-München, Prof. Walter
Klemm-Weimar, Walter Rehn-Dresden. Für die gra-
phische Sammlung wurde Klemms Lithographie-Lyklus
zum Simplicius Simplicisstmus erworben, verkauft wurden:
Rehn: „Vertreibung aus dem Paradies", Klemm : „Winter"
und „Karlstor in München".
München. (Kunstverein.) Neu ausgestellt in der Zeit
vom ;2. bis t9- März: Originale zu dem Werk „Der
Völkerkrieg im Bilde". — E. A. Bermann, Ludwig Bock,
Martha Llauß, Fritz Lloß, Ludwig Correggio, A. Doposcheg-
Schwabenau, H. Ebers, M. Ebersberger, R. Edenhofer,
Adele Lggena, Peter Eilers, Wilhelm Eilers, Paul Felgen-
treff, Clemens Fränkel, Franz Frankl, Eduard Gabels-
berger, Ignaz Gebhardt, Jacob Gehrig, Paula Geiger von
Blankenburg, L. Gerhardinger, Hans Hammer, Fritz Haß,
Carl Herrmann, I. Hoßfeldt, A. Hutschenreuther, Karl
Langbein, Pauline Lehmaier, Oscar Leu, Isabella Lindner,
Richard Lipps, Frieda Mahr, Hans Manger, Fritz Martin,
Ernst Ludolf Meyer, Otto Miller, Carl Müller-Baumgarten,
Ernst Müller - Bernburg, Julius Oberländer, Heinrich
Richard Reder, Franz Reder-Broili, Lugen Reichenbach,
R. Reschreiter, Lugenre von Schacky, Rosina Schmid, Paula
Schmidt, S. Beruh. Schmitz, Alfred Schweitzer jun., Mar-
garete Stall, A. Terstegen, Willy Tiedjen, Johanna Tit-
scher, Max Tresenreiter, Hans Vogel, Carl Leopold Voß,
Richard Wagner, Marie weger, Franz weihrauter, Paul
weiß, Adalbert wex, Luise Winter, Julius Wyzniewski,
Alfred Zoff, Emanuel Seidl. Im Saal des Erdgeschosses
Michael Zeno Diemer, Sammelausstellung von Reiseskizzen
aus Aegypten und Kleinasien. — Anton Hoffmann, Mi-
chael Zeno Diemer, Ludwig Putz, I. A. Sailer, Eduard
Thöny, Harry Schultz, Max Rabes, Hans Rudolf Schulze,
Hans Bohrdt, Willy Stoewer und Alexander Roloff.
Ferner stellt Herr Maler Fritz Haß eine kleine Kollektion
von Porträts aus.
Weimar. (Großherzogliches Museum für Kunst
undKunstgewerbe in Weimar.) Ausgestellt im Dber-
lichtsaale: Gemälde von Prof. Theodor Hagen in Weimar.
Im t- Stock: Aquarelle von Heinrich Rettig in München.
Im Erdgeschoß: Niederländische Handzeichnungen.
Wien. (Künstlerhaus.) Im Laufe der letzten Zeit
wurden in der XXIX. Aquarell-Ausstellung im Künstler-
hause nachstehende Kunstwerke angekauft: „Gssero, Lussin"
von Friedrich Beck, „Altgotische Kapelle im Winter" von
Georg Holub, „Studie aus Mähren" von Heinrich Tomec,
„Am Inn bei Hall" von Hans wilt, „N.-öst. Bauernhof"
von Eduard Ameseder, „Lrzerumer Vorstadtstudie" von
Karl Fahringer, „Marktmotw aus Kaschau" von Joh.
Nep. Geller, „Dantexlatz in Trient" von Karl F. Gsur,
„Turm von St. Anna" von Hugo Lharlemont, „Altwiener
Harfenisten" von Theodor Breidwiser, „Motiv aus Mönich-
kirchen" von Thomas Leitner, „Gemeindediener" von
Josef Kinzel, „Frühling am Schneeberg" von Karl Ludwig
Prinz, „Dolomiten" von Karl Ludwig Prinz, „wachauer
Haustype" von Max Suppantschitsch.
— Aus Künstler- uncl Runstvereinen
Berlin. (Verein Berliner Künstler.) Der Verein
Berliner Künstler wählte dieser Tage in seiner General-