Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/1915
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Heft 23
DOI article:Vermischter Nachrichtenteil
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268
Die Werkstatt der Kunst.
XIV, Heft 23.
panie gefallen. Die bedeutendste Leistung des Architekten
steht in Berlin. Als Hilfsarbeiter im Bauten-Ministerium
leitete er den Neu- und Erweiterungsbau der preußischen
Zentralgenoffenschaftskaffe. Der Bau, der unter Fortgang
des Geschäftsbetriebes ausgeführt werden mußte, zeigt
ebenso künstlerischen Feinsinn wie eine ausgezeichnete An-
passung an die praktischen Erfordernisse eines Bankbaues.
Bohnsack, der ein Alter von 39 Jahren erreichte, war der
Sohn des bekannten Braunschweiger Professors der Archi-
tektur und hat bis zum Jahre t9t3 im Bauten-Ministerium
gearbeitet. Seitdem leitete er das neugeschaffene Hochbau-
amt in Kattowitz.
Vermisstes
Berlin. (Künstlerfürsorge im Felde.) Line schöne
Handlung von Künstlerfürsorge unserer Krieger draußen
im Felde wird uns berichtet. Schon einmal hatte ein
Berliner Naler dem Hilfsfonds für die deutschen bildenden
Künstler, den Hosrat Alexander Roch in Darmstadt, der
Herausgeber von „Kunst und Dekoration", begründet hat,
eine stattliche Summe zugeführt, die er für Porträtskizzen
von Offizieren im Felde erhalten hatte. Nach feinem
ersten Erfolge hat der Künstler diese Art freiwilliger Ver-
gütungen, die die Auftraggeber selbst dem wohltätigen
Zweck bestimmten, nun weiter ausgebaut. Er hat wieder
eine ganze Anzahl von Offizieren und Mannschaften draußen
gezeichnet und jetzt dafür 250 M. dem Hilfsfonds über-
weisen können. Der Fonds beträgt jetzt ungefähr 20000 M.
Roburg. ar. (Stillstand der Wiederherstellung
dervesteKoburg.) Die großen Wiederherstellungsarbeiten
auf der Veste Loburg, die seit einigen Jahren im Auftrage
des Herzogs von Sachsen-Koburg Gotha unter Leitung des
Berliner Architekten Prof. Bodo Lbhardt im Gange sind,
sind infolge des Krieges so gut wie völlig stillgelegt
worden. Die Arbeiter sind zum größten Teil eingezogen,
und der Herzog steht auf dem Kriegsschauplatz im Osten.
Neuyork. Die Neuyorker „preß" bringt interessante Mit-
teilungen darüber, in welchem Umfange Kunstbesitz des
Festlandes beim Ausbruch des Krieges nach England ge-
schafft worden ist. Zunächst sind natürlich belgische Kunst-
schätze geflüchtet worden. Der wert der Kostbarkeiten, die
aus dem Brüsseler königl. Schloß nach Buckingham Pa-
lace gebracht wurden, beträgt nach den amerikanischen An-
gaben etwa so Millionen Mark. Das amerikanische Blatt
meint dazu, da in kurzer Zeit die belgische Königsfamilie
nötig Geld brauchen würde, so habe England eine pracht-
volle Gelegenheit, für wenig Geld in den Besitz von Kunst-
werken zu kommen, die zu den kostbarsten der Welt ge-
hören. Den belgischen Museen soll kürzlich der Bürger-
meister von London im Namen der Stadtvertretung die
Guildhall als Zufluchtsort ihrer kostbarsten Werke angeboten
haben. Da sich indessen fast alle bedeutenden Kunstwerke der
belgischen Sammlungen und Kirchen im Lande vorgefunden
haben, scheint man keinen Gebrauch von diesem Erbieten
gemacht zu haben. Außer belgischem Besitz ist auch fran-
zösischer in größerem Umfange nach England geflüchtet
worden. Der Marquis de Breteuil, ein alter Freund der
englischen Königsfamilie, hat seine Schätze unter deren
Schutz gestellt, darunter seine zwei Rembrandts, einen Hals
und zwei Bildnisse von velasquez, die in Windsor bewahrt
sein sollen. Auch bei Lord Rothschild, den Herzögen von
Westminster und Marlborough, dem Baron de Forest und
Lord Howard de Walden soll festländischer Kunstbesitz in
Aufbewahrung sein. Der Herzog von Westminster behütet
eine wertvolle Bibliothek und eine französische Sammlung
von Sevres-Porzellan, vielleicht die kostbarste, die es gibt.
Außerdem sollen nach einer Mitteilung des „Licerone"
unmittelbar nach dem ersten Vormarsch der Deutschen auf
Paris die pariser Kunsthändler ihre Stücke nach England
gebracht haben, wo sie sorgfältig verwahrt werden, viel-
leicht befindet sich auch dort die Mädchenbüste des Museums
wicar in Lille, die unter Leonardo da Vincis Namen geht,
und von der die American Art News nur mitteilt, daß
sie mit vielen anderen kostbaren Stücken „in Sicherheit"
sei. — Auch deutschen Besitz soll England beherbergen:
wenig glaubwürdig klingt die amerikanische Mitteilung,
daß einen Tag, bevor England Deutschland den Krieg er-
klärte, eine deutsche Baronin, eine „Lousine der Familie
Krupp," ihren Schmuck dem Lord Rothschild zur Aufbe-
wahrung sandte, glaubhafter die, daß bei ihrer Abreise
der österreichische Botschafter feine kostbare Minaturen-
sammlung der Sorge des Lord Stamfordham, die Fürstin
Lichnowsky ihre Juwelen einer Persönlichkeit in der Um-
gebung der Königin anvertrauten.
ljilsekk imiigs HöilW, M MMs? kunMetm. Mts? iik.12
Kat tollenden Inkalt: Oie Oelmalerei ckes Uubens
unck seiner 2eit. Von O. L. (I. Kortset^un^.) —
Oie UestunriernnA älterer, versclllnntrter nncl stoclc-
llecki^er Ltielle nncl Drucke nucll neuester -Vrt.
Von ^o li unn lVlui. — Oie Hackbeile beucllter On-
ter^rüncie tur Malereien. Oie Nachteile teucllter
?ulvertarben. — Nocknnals: Orsat2 tur ^.uslanckstä-
brikate. 2usclrri5t von ?. Oescllinsk^, Hamburg.
InKalt. Seite
Amtlicher Teil.26t
Mitteilungen der Allg.Deutschen Kunstgenoffenschaft 26t
Mitteilungen des Vereins der Künstlerinnen und
Kunstfreundinnen zu Berlin ...26t
Mitteilungen des Bundes deutscher und österreichi-
scher Künstlerinnen-Vereine . ..26t
Arbeitskalender.262
Redaktioneller Teil ........ 262
Die bildenden Künstler — heute ...... 262
Seite
Eröffnete Ausstellungen ......... 265
Laufende Preisausschreiben ........ 265
Erledigte Preisausschreiben . ..266
Staatliche und Städtische Kunstpflege ..... 266
Aus Akademien und Kunstschulen ...... 267
Aus Künstler- und Kunstvereinen.267
Vorträge .. . 267
Persönliches . . 267
Todesfälle . ..267
Vermischtes. .. 268
Zeitungsschau.....
vermischter Nachrichtenteil
Kchriftieitung:
Vaul Marncke
tüein-LNeniclre
bei potsUsin
Kurfürstenstr. 10.
fernspr.t potsäLtn 1848.
. 263 - > —
. . . 265 IM der Seilsge: „Uünoiwer k
jährlich 48 Hefte rnit Hsibrnonatsbeiisge „Münchener kunit-
technische SiLtter". Oie Leitschrift erscheint wöchentlich, in cten
Lornrnerrnonsten zehntägig, pro Vierteljahr lll.r.rz, bei direkter
LulenLung M. r.bo — llr. s.ro — frcs. s.s«. Sei Postbezug
nur ganzjährig. 6inzelk«ft« 40 Pf. Anzeigen: «lie 4inal ge-
spaltene petitzeiie so Pf.
fernrprecher äer SchMleitung: Amt potsäam I8tzs.
Von jeäsrn Serliner VollanschluS gebührenfrei zu erreichen.)
____
Etisvknlsakv Sistier" kir. 12
Verlag:
E. K. Seemann
Leiprig, hoipitsiltl'. 11s
an äen all« «las Anzeigen-
wesen sowie clieExpeclitlon
detreffencien Mitteilungen
zu richten Nncl.
Die Werkstatt der Kunst.
XIV, Heft 23.
panie gefallen. Die bedeutendste Leistung des Architekten
steht in Berlin. Als Hilfsarbeiter im Bauten-Ministerium
leitete er den Neu- und Erweiterungsbau der preußischen
Zentralgenoffenschaftskaffe. Der Bau, der unter Fortgang
des Geschäftsbetriebes ausgeführt werden mußte, zeigt
ebenso künstlerischen Feinsinn wie eine ausgezeichnete An-
passung an die praktischen Erfordernisse eines Bankbaues.
Bohnsack, der ein Alter von 39 Jahren erreichte, war der
Sohn des bekannten Braunschweiger Professors der Archi-
tektur und hat bis zum Jahre t9t3 im Bauten-Ministerium
gearbeitet. Seitdem leitete er das neugeschaffene Hochbau-
amt in Kattowitz.
Vermisstes
Berlin. (Künstlerfürsorge im Felde.) Line schöne
Handlung von Künstlerfürsorge unserer Krieger draußen
im Felde wird uns berichtet. Schon einmal hatte ein
Berliner Naler dem Hilfsfonds für die deutschen bildenden
Künstler, den Hosrat Alexander Roch in Darmstadt, der
Herausgeber von „Kunst und Dekoration", begründet hat,
eine stattliche Summe zugeführt, die er für Porträtskizzen
von Offizieren im Felde erhalten hatte. Nach feinem
ersten Erfolge hat der Künstler diese Art freiwilliger Ver-
gütungen, die die Auftraggeber selbst dem wohltätigen
Zweck bestimmten, nun weiter ausgebaut. Er hat wieder
eine ganze Anzahl von Offizieren und Mannschaften draußen
gezeichnet und jetzt dafür 250 M. dem Hilfsfonds über-
weisen können. Der Fonds beträgt jetzt ungefähr 20000 M.
Roburg. ar. (Stillstand der Wiederherstellung
dervesteKoburg.) Die großen Wiederherstellungsarbeiten
auf der Veste Loburg, die seit einigen Jahren im Auftrage
des Herzogs von Sachsen-Koburg Gotha unter Leitung des
Berliner Architekten Prof. Bodo Lbhardt im Gange sind,
sind infolge des Krieges so gut wie völlig stillgelegt
worden. Die Arbeiter sind zum größten Teil eingezogen,
und der Herzog steht auf dem Kriegsschauplatz im Osten.
Neuyork. Die Neuyorker „preß" bringt interessante Mit-
teilungen darüber, in welchem Umfange Kunstbesitz des
Festlandes beim Ausbruch des Krieges nach England ge-
schafft worden ist. Zunächst sind natürlich belgische Kunst-
schätze geflüchtet worden. Der wert der Kostbarkeiten, die
aus dem Brüsseler königl. Schloß nach Buckingham Pa-
lace gebracht wurden, beträgt nach den amerikanischen An-
gaben etwa so Millionen Mark. Das amerikanische Blatt
meint dazu, da in kurzer Zeit die belgische Königsfamilie
nötig Geld brauchen würde, so habe England eine pracht-
volle Gelegenheit, für wenig Geld in den Besitz von Kunst-
werken zu kommen, die zu den kostbarsten der Welt ge-
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meister von London im Namen der Stadtvertretung die
Guildhall als Zufluchtsort ihrer kostbarsten Werke angeboten
haben. Da sich indessen fast alle bedeutenden Kunstwerke der
belgischen Sammlungen und Kirchen im Lande vorgefunden
haben, scheint man keinen Gebrauch von diesem Erbieten
gemacht zu haben. Außer belgischem Besitz ist auch fran-
zösischer in größerem Umfange nach England geflüchtet
worden. Der Marquis de Breteuil, ein alter Freund der
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Schutz gestellt, darunter seine zwei Rembrandts, einen Hals
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sein sollen. Auch bei Lord Rothschild, den Herzögen von
Westminster und Marlborough, dem Baron de Forest und
Lord Howard de Walden soll festländischer Kunstbesitz in
Aufbewahrung sein. Der Herzog von Westminster behütet
eine wertvolle Bibliothek und eine französische Sammlung
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Außerdem sollen nach einer Mitteilung des „Licerone"
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leicht befindet sich auch dort die Mädchenbüste des Museums
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Arbeitskalender.262
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Staatliche und Städtische Kunstpflege ..... 266
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Aus Künstler- und Kunstvereinen.267
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. . . 265 IM der Seilsge: „Uünoiwer k
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