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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 34
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Nichtamtlicher Teil
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0416

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Die Werkstatt der Kunst.

XIV, Heft SH.

§08

sondern es ist herb. Und man verflüchtigt seine
symbolische Kraft, wenn man alles mit ihr be-
sprengt.
Es gibt aber Stücke, bei denen das Kreuz sehr
wohl am Platze sein kann. Ein feines und edles
Schmuckstück auf dem Tisch oder ein Abzeichen an der
Tracht, das mag es andeuten. Das Ordenszeichen
selber gehört dem, welchem es verliehen ist, es wäre
falsch, dieses Ordenszeichen irgendwie nachzuahmen.
Es soll doch nicht getäuscht werden, als „habe" man
„es", sondern aus die Stimmung der Zeit soll

gewiesen werden. Dazu genügt durchaus die allge-
meine charakteristische Korm des Eisernen Kreuzes
ohne das, was wieder an ihm Merkzeichen und
Aufschrift ist. Diese allgemeine Form nun kann ganz
stilgerecht aus dem Material und der besondern Auf-
gabe herauswachsen. Anders aus Stein, anders aus
Holz, anders aus Metall. Oie Wirkung wird dann
schöner, würdiger und bei ernsten Dingen auch wesent-
lich stärker und größer sein, als durch realistelnde
Nachahmung (so hat die Breslauer Kunstakademie
einfache Holzkreuze geschaffen).

Vermischter Dachrichtendeil.

Geplante Ausstellungen

München. Die Münchener Sezession verlangt bei ihrer
diesjährigen Ausstellung eine Einschreibegebühr von 5 Mk.
und eine Platzmiete von 20 Mk. für angenommene Werke.
— Dieses vorgehen erscheint auf den ersten Blick nicht
gerechtfertigt, wir haben bereits bei Gelegenheit der Ver-
sendung der Papiere der Großen Berliner Kunstausstellung
uns gegen die Erhebung einer Einschreibgebühr ausge-
sprochen. Auf eine Anfrage hin erteilt uns die Münchener
Sezession nun eine Auskunft, die die Erhebung einer platz-
und Einschreibgebühr im vorliegenden Fall begreiflich
macht. Nicht mit Unrecht meint die Münchener Sezession,
daß die rechnerische Durchführung einer solchen Ausstellung
in dieser schweren Zeit von vornherein ausgeschlossen ist,
wenn nicht eine Erhöhung der Einnahmen und eine Ver-
ringerung der Kosten vorgesehen wird. Die höhe der von
Nichtmitgliedern zu erhebenden Gebühr stehe in keinem
Verhältnis zu den den Mitgliedern auferlegten Opfern,
denn die ^20 ordentlichen Mitglieder der Sezession haben
neben ihren fortlaufenden Mitgliederbeiträgen aus eigener
Tasche zur Ermöglichung dieser Ausstellung t^ooo Mk.
beigetragen. — wir freuen uns, diese Tatsache den man-
cherlei Beschwerden, die uns aus dem Leserkreise bereits
zugingen, entgegenstellen zu können, hoffentlich wird der
Erfolg der Ausstellung ein besserer sein als die Ausstel-
lungsleitung sich verspricht. Insbesondere hegen wir den
Wunsch, daß diese freiwilligen Beiträge der Mitglieder,
ebenso wie die von Nichtmitgliedern zu zahlende Platzmiete
sich einmal aus den Erträgnissen der Ausstellung zurück-
gewähren lassen. Denn das muß auch bei dieser Gelegen-
heit wieder einmal hervorgehoben werden: Ls ist ganz
unbillig, daß der materielle Erfolg einer Ausstellung, der
sich aus Verkaufsprovisionen und Eintrittsgeldern ergibt,
nicht allen denen zugute kommt, die durch Hergabe ihrer
Werke zu dem Erfolge beigetragen haben. Ein solcher
Erfolg wird vielleicht bei reinen Kunstausstellungen selten,
sicher aber bei Ausstellungen von Kunsthändlern erzielt,
wir werden noch später Gelegenheit nehmen, gerade auf
diese wichtige Frage zurückzukommen. Schrift!.
— Die Gruppe der „Freien Münchener Künstler"
veranstaltet in der Zeit vom t?- September bis t- Oktober
im Kunstverein München eine Herbstausstellung. Neu-
anmeldungeu zur Mitgliedschaft sind zu richten an Herrn
Laurenz Kleyn van Brandes, München, Soxhie-Stehlestr.
-j Eröffn eie Kassierungen -
Dortmund. Im Kunstsalon Utermann hat Reinhold
Gruszka Studien aus Gefangenenlagern ausgestellt.
Dresden. Die „Künstlervereinigung Dresden" er-
öffnete am 25. April in der Kunstausstellung Emil Richter,
Dresden, Prager Straße, ihre alljährlich stattfindende
„V. Graphische Ausstellung". Obwohl mehrere

Künstler, die sonst stark an derselben beteiligt waren, dies-
mal fehlen, wie der zurzeit im Felde stehende, zum Nach-
folger Gotthard Kuehls erwählte Professor Robert Sterl,
und die Zeitverhältniffe zur vollen Anspannung der Kräfte
für außerordentliche künstlerische Leistungen keine günstigen
sind, so haben sich dennoch H8 Mitglieder der Vereinigung
mit ca. 200 Arbeiten beteiligt. Der Katalog weist folgende
Namen auf: Otto Altenkirch, Dresden, Artur Bär, Goppeln,
Fritz Beckert, Dresden, Sigfried Berndt, Dresden, Richard
Birnstengel, Dresden, Ferdinand Brod, Loschwitz, L. Buch-
wald-Zinnwald, Loschwitz, Anton Lilio-Iensen, Dresden,
Wilhelm Claudius, Dresden, Ernst Dietze, Dresden, Ferd.
Dorsch, Dresden, Richard Dreher, Dresden, Georg Lrler,
Dresden, horst Lysold, Dresden, Hermann Fritz, Dresden,
Otto Gußmann, Dresden, Georg hänel, Dresden, Hans
Hanner, Dresden, Emanuel hegenbarth, Loschwitz, Jos.
hegenbarth, Dresden, Artur Henne, Dresden, Alexander
Höfer, Dresden, William Krause, Dresden, Otto Lange,
Dresden, Wilhelm Merseburg, Dresden, Richard Müller,
Dresden, Ernst Müller-Graefe, Dresden, Hans Nadler,
Gröden, Rudolf Otto, Loschwitz, Martin Philipp, Dresden,
Paul Pils, Dresden, Otto Pils, Dresden, Walter Rehn,
Zschachwitz, Wilhelm Ritter, Moritzburg, Paul Rößler,
Dresden, Otto Roffow, Blasewitz, Gustav Schaffer, Chemnitz,
Clemens Oscar Schanze, Dresden, Rudolf Scheffler, Blase-
witz, F. K. Robert Scholz, Berlin Grünewald, Karl Schulz,
Dresden, Ferdinand Steiniger, Dresden, Fritz Stolz, Dres-
den, Wilhelm Ueberrück, Loschwitz, Johannes Ufer, Dresden,
Otto Westphal, Dresden, Paul Wilhelm, Dresden, w.
Zeising, Dresden. — Außerdem gibt der Verlag Emil
Richter eine Kriegsmappe heraus mit Arbeiten von Artur
Bär, Ernst Richard Dietze, Georg Gelbke, Joseph hegen-
barth, Artur Henne, Hans Nadler, Martin L. Philipp,
Robert F. K. Scholtz, Artur Trepte, Siegfried Berndt,
Erich Buchwald-Zinnwald, Richard Burckhardt-Unterhau,
Hermann Fritz, Alexander Gerbig, Otto Lange, Max
Lingner, Robert F. K. Scholtz, Walter Zeising.
Düfleldorf. (Gedächtnisausstellung Professor For-
de rg.) Kürzlich wurde in der Kunsthalle eine Gedächtnis-
ausstellung des am 8. April verstorbenen Akademieprofefsors
Ernst Forberg eröffnet. Sie bietet nicht nur die Kupfer-
stiche und Radierungen nach älteren und neueren Meistern
und die Originalradierungen, die Bildnisse von Ed. v. Geb-
hardt und Jos. Joachim wiedergeben, sondern auch eine
große Reihe von Blättern, die nicht in die Oeffentlichkeit
gelangt sind; ferner Radierungen aus dem Jahre l878
mit Bildnissen älterer Düsseldorfer Künstler, wie von L.
Knaus, Vautier, Kröner usw. Eine erst vollendete
Porträtradierung des Geheimrats Dyckerhoff in Biebrich
am Rhein gehört zu den größeren Griginalradie-
rungen des Meisters. Forberg ist auch als Maler durch
eine Reihe von Pastellen mit Gebirgsmotiven aus dem
Engadin vertreten.
Lranksurt a. M. Im Kunstverein, Iunghofstr. 8, ist
neu ausgestellt eine Gemäldekollektion von Friedr. Fehr,
 
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