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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 42
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Waldmann, Emil: Nationale und internationale Kunstpflege
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0522

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Die Werkstatt der Kunst.

XIV, Heft §2.

5^

KrbellskLlencler.

Ter-
min
Ausstellungen und Preisausschreiben
8
Ter-
min
Ausstellungen und Preisausschreiben
Ir^tz'rrw
22.
Mai
bis 31.
Vkt.
Große Berliner Kunstausstellung.
29
Sept,
u. Vkt.
Ausstellung des Verbandes deutscher Illustra-
toren, Berlin.
42
2b.
März
bis 31.
Vkt.
StändigeKunstausstellung Baden-B ad en t9t5.
Vkt.
Ausstellung des Badischen Kunstvereins, Karls-
ruhe.
42
1- u.7.
Vkt.
Wettbewerb zur Erlangung eines vaterländischen
Kinderbuches (Preisausschreiben), Berlin.
32
Juni
b. Vkt-
Münchener Secession.
33
20.
Vkt.
Kleinplastik (Wettbewerb), Dresden.
34
15.
Juni
bis
Sept.
Kunst-Ausstellung, Bad Elster.
37
<Ae-
Löns-Denkmal in der Lüneburger Heide, Stutt-
gart.
31
Ge-
Grabdenkmal Frankfurt.
33
1.
Sept.
Plakette (Wettbewerb), Leipzig.
HO
Ge-
Kriegerdenkmal Soltau.
33
1.
Sept.
Die Eifel im Bild, Köln a. Rh.
42
Ge-
Deutscher Künstler-Verband, die Juryfreien e. v.,
München.
39
10.
Sept,
bis w-
Vkt.
Ausstellung von Modeentwürfen, Mannheim.
42
Ge-
Wettbewerb um einen Park-Brunnen, Lasse!.
40
17.
Sept,
bis
1. Vkt.
Herbstausstellung, München.
34
Ge-
Plakat-Wettbewerb, Dresden.
42
Ge-
plant
Künstlerpostkarten (Wettbewerb), Karlsruhe.
42
20.
Sext.
Verkaufs-Ausstellung der Frauenkünstlerhilfe,
Hamburg.
42
Schwäb. Kunstausstellung zum Jubiläum des
Königs, Stuttgart (geplant).


Schickrt die „Werkstatt der Nunst" ins Feld!
wir wollen mit unseren Freunden draußen in Fühlung bleiben. Übergebt der Schrift-
leitung belangreiche Feldpostbriefe zur Veröffentlichung

QicdtLmtllcber TeN.

Nationale unä internationale RunstpNege*).
Von Emil Waldmann.

Die Stimmen mehren sich, die da fordern, nach
dem Kriege habe die deutsche Kunstpflege die Pflicht,
streng national zu arbeiten, es solle nur noch deutsche
Kunst gesammelt werden und das mit den Fran
zosen werde ja nun wohl endlich aufhören. Ganz
zur Ruhe gekommen waren ja diese überzeugten
Stimmen auch vor dem Kriege noch nicht, und die
Wellen, die der große Sturm des Künstlerprotestes
im Jahre 19 s2 erzeugt hatte, kamen immer wieder
in Bewegung, sobald fremde Kunst in Deutschland
gezeigt wurde. Bei der Franzosenausstellung in
Dresden im Frühjahr ^9^ erklärten einige Dres-
dener Künstler rundweg, wir brauchten das Fremde
überhaupt nicht.
Angesichts der weitgehenden und durchaus be-
rechtigten Erbitterung, die heute in Deutschland
gegen die gesamte französische Geisteswelt herrscht,
wegen des geradezu wahnsinnigen Hasses, mit dem
die sogenannte französische Intelligenz jetzt alles
Deutsche in der widerlichsten weise beschimpft, ist
zu erwarten, daß solche Stimmen nach dem Kriege
*) Mit Erlaubnis des Herausgebers aus dem Juni-
heft des „Kunstfreundes", der Zeitschrift der „Vereinigung
der Kunstfreunde" in Berlin-Schöneberg, entnommen.

erst recht laut werden. Um aber das ruhige Urteil
zu bewahren, muß man, scheint es mir, versuchen,
sich im Geiste in die Zeit vor dem Kriege zurück-
zuversetzen und sich fragen, wie weit damals die
nationale Forderung berechtigt war und ob wir
nicht doch Ursache haben, die damalige Fragestellung
noch einmal überzuprüfen. Denn der Krieg mit
der Entfesselung aller Leidenschaften trübt erfah-
rungsgemäß das Urteil auch in Fragen, die an sich
nichts mit dem Kriege zu tun haben.
Bei der nationalen Forderung, wie sie in den
letzten Jahren vor dem Kriege erhoben wurde, fiel
immer eine merkwürdige Tatsache auf: die an-
klagenden Stimmen wurden immer nur laut, wenn
französische Kunst in Deutschland gezeigt wurde,
oder, genauer, wenn gute französische Kunst gezeigt
wurde. Sonst nie. Diese Einschränkung ist bedeu-
tungsvoll und hier hat die Fragestellung einzusetzen:
warum sind es denn immer nur die guten Fran-
zosen aus der zweiten Hälfte des s9- Jahrhunderts,
die von den Vertretern des patriotischen Gedankens
in der Kunstpflege so heftig befehdet wurden?
warum nie andere Ausländer? Als vor etwa einem
Jahrzehnt aus Paris die Zuloaga-AIode kam, als
 
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