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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 43
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Nichtamtlicher Teil
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Fahrenkrog, Ludwig: Vaterländische Kunstpflege
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0541

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XIV, Heft 43.

Die Werkstatt der Kunst.

533

das es sich verbitten muß, materiell gewertet zu
werden. Und es bleibt auch dann noch ein Ideal,
selbst wenn ihre Verfechter einmal finden, daß man
Fremden Kuchen gibt und den Landeskindern das
Brot nimmt.
Die Kunst hat auch mit allen Regungen und
Geschehnissen des Lebens zu tun, also auch mit dem
Krieg und der Nation. Kühl bleibt diesem gegen-
über nur das Tapetenmuster.
Liebe und Leidenschaft ist gewiß international:
wir empfinden es aber als nationale Entwürdigung,
wenn deutsche Mädchen mit Franzosen Zchiebetänze
aufführen oder ihnen Kußhände zuwerfen. Das
Generalkommando würdigt diese durch Veröffentlichung
ihrer Namen - hat somit selbst Liebe und Leiden-
schaft etwas mit Krieg und nationaler Würde zu
tun - da sollte die Kunst es nicht haben?
Liner Ehrenrettung französischer Kunst bedarf es
doch heute gewiß nicht. Sie soll — und wird auch
durchaus nicht herabgesetzt, wenn sie oder vielmehr
ihre schädliche Herrschaft abgelehnt wird. Nicht sie
ist die Mißhandelte, sondern die deutsche Kunst ist
die zu Unrecht Gedemütigte und um ihre Rechte

handelt es sich — und dazu wird uns auch sicher
dieser Krieg verhelfen - wie er uns zu so vielen
andern Dingen verhelfen wird.
Wissen wir denn nicht, daß deutsche Kunst auf
allen Gebieten unendlich oft verkümmern und ver-
sorgen mußte und daß man dem deutschen Künstler
gar oft erst den Lorbeer aufs - Grab gelegt? Ich
brauche nicht Namen zu nennen. Deswegen hat der
Verfasser ganz recht, wenn er meint: die Franzosen
verstünden uns nicht, wenn wir sie auch verstehen
— die Schlußfolgerungen sind nur andere - ver-
stehen wir uns doch selbst nicht einmal. Wir dürfen
aber hoffen, daß uns der Krieg wie in so vielen
Dingen auch über unsere künstlerische Eigenart und
ihren Wert die Rügen öffnen wird.
Wir stehen vor einer neuen Zeit. —
Was gestern und ehedem Mode war, ist heute
abgetan - trotz allen Elementen, die am hergebrachten
mit ganzer Schwerkraft haften möchten, heute heißt
es, sich neu zu orientieren - umzulernen -
zu verstehen suchen, was der Genius der Zeit und
der deutschen Zukunft will. Gewiß eine schöne und
große Rufgabe.

Vermischter Dachrichtenteil.

Seplenle Hasslellvngen

Hamburg. Die Galerie Lommeter, Hamburg, veranstal-
tet im herbst dieses Jahres eine große Ausstellung deutscher
Aquarellisten, zu deren Beschickung sie die Künstler und
Künstlerinnen hiermit einladet. Die näheren Bedingungen
und sonstigen Auskünfte über die Ausstellung sind bei der
Geschäftsführung der Galerie Lommeter, Hermannstraße 37.
zu erfragen. — (Frauenkünstlerhilfe Hamburg.)
Die ursprünglich für den 20. September d. F. geplante
Ausstellung wird aus Zweckmäßigkeitsgründen auf den
3. Oktober d. I- verschoben und wird vier Wochen
dauern.
München. Die Herbstausstellung, welche „Die
Freien" Münchner Künstler im Kunstverein München
veranstalten, findet nicht, wie früher beabsichtigt war, in
der Zeit vom (7. September bis (. Oktober d. I- statt,
sondern erst vom 29. Oktober bis ((. November (9(5.
Wiesbaden. (Neues Museum.) vom (. Vkt. bis (2. Dez.
Anmeldung bis 25. August. Einsendung vom 25. August
bis 5. September. Ausstellungsleitung der Nassauische
Kunstverein, Wiesbaden.

-—f St-okfnsrK KrzSflsli.NNgsrs -—
Berlin. Es zeigen Werke in der zweiten Abteilung der
Großen Berliner Kunstausstellung: Kurd Albrecht,
Lharlottenburg; Hermann Angermeyer, Düsseldorf; Zo
Atteslander, Berlin; Elisabeth Baer, Stuttgart; Heinrich
Basedow, Potsdam; Albert Baur, Haus Meer bei
Osterath; Emma Beermann, Berlin; Waldemar Blohm,
Lharlottenburg; August Blunck, Berlin; Karl Böhme,
Karlsruhe; Franz Bombach, Berlin-Grunewald; Reinhold
Boeltzig, Steglitz; Victor Bourbott, Berlin-Pankow; August
von Brandts, Aachen; Hans Bremer, Berlin; Paul Brock-
müller, Berlin; Simon Buchbinder, Berlin-Wilmersdorf;
Hedwig Lasprzig, Zehlendorf; Berthold Llauß, Berlin-
Friedenau; Gustav Decker, Aachen; Konrad Dielitz, Lhar-
lottenburg; Fritz Douzette, Schlachtensee; Louis Douzette,
Barth a. d. Ostsee; Julius Drexler, Wilmersdorf; Themi-

stokles von Lckenbrecher, Berlin; Andreas Egersdoerfer,
Frankfurt a. M.; Maris von Lickhof-Reitzenstein, Berlin;
Ernst Eimer, Darmstadt; Fedor Encke, Wilmersdorf; Julius
Fehling, Tempelhof; Victor Freudemann, Schöneberg; Wil-
helm Fritzel, Kaiserswerth; Richard Fuhry, Lharlottenburg;
Oskar Garvens, Friedenau-Berlin; Hermann Gattiker,
Rüschlikon b. Zürich; Oswald Gette, Friedenau; Marie
Giese, Berlin; Max Gildemeister, Berlin; Erich Godbersen,
Wilmersdorf; Otto Goldmann, Berlin-Steglitz; Otto
Goetze, Berlin; Robert Grabbert, Buckow (Kr. Lebus);
Hermann Grobe, Düsseldorf; Hermann Groeber, München;
Nel Grönland, Friedenau; Gustav Guthknecht, Berlin-
Steglitz; Paul halke, Grünewald; Johannes hänsch, Ber-
lin; Larl haver, Düsseldorf; Adolf Heinrich, Friedenau;
Maria henseler, Zehlendorf; Heinrich Hermanns, Düssel-
dorf; Eugen hersch, Lharlottenburg; Arthur heyde, Berlin;
Larl Hochhaus, Berlin; Franz Hochmann, Klein-Zschach-
witz; A. Hoffmann von veftenhof, München; holleck-
weithmann, Berlin-Lichterfelde; Hans holtzbecher, Berlin-
Wilmersdorf; Paula v. d. Hude, Berlin; Adolf Jahn,
Schöneberg; Lugen John, Berlin; Helen Iversen, Berlin;
August Kahle, Berlin-Lichterfelde; Hans Kindermann,
Schöneberg; Erich Kips, Berlin-Lichterfelde; Hans Klett,
Berlin; Karl Klimsch, Berlin-Wilmersdorf; wich. Kohl-
hoff; Josef Kohlschein jun., Düsseldorf; Johann Robert
Korn, Berlin-Halensee; Alexander Koester, München; Her-
mann G. Kricheldorf, München; Felix Kupsch, Schmargen-
dorf; Johanna Leefch, Posen; Paul Lenning, Wilmers-
dorf; Hans Lindloff, Friedenau; Richard Lindmar, Berlin;
Walter Löbach, Lharlottenburg; Wilhelm Lucas, Düssel-
dorf; Hans Luetkens, Berlin-Grunewald; Georg Macco,
Düsseldorf; Otto Marcus, Berlin; Rudolf Marcuse, Lhar-
lottenburg; Gustav Marx, Düsseldorf; Helene Naß, Lhar-
lottenburg; A. Matthiessen, Berlin; Hanna Mehls, Berlin;
Friedr. Menshaufen-Labriola, Berlin; Erich Müller, Lhar-
lottenburg; Julius Müller-Maßdorf, Düsseldorf; Franz
Müller-Münster, Steglitz; Larl Nacke, Berlin; Otto Lud-
wig Naegele, München; Lharlotte Naumann, Dresden;
Lotte Nicklaß, Friedenau; Karl Genike, Lichterfelde; Alfred
Otto, Wilmersdorf; Wolfgang Palm, Lharlottenburg;
Philipp Panzer, Lharlottenburg; Marg. perffon-henning,
Berlin; Alfred Pfitzner, Berlin; Alice Plehn, Berlin; Os-
 
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