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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 36
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0446

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§38

Die Werkstatt der Kunst.

XIV, Heft 36.

daß eine solche Benutzung französischer Vorbilder das vater-
ländische Empfinden sachverständiger Kreise verletzen muß.
In sehr dankenswerter weise hat der Verein sich bereit
erklärt, die Karte zurückzuziehen und die Ausführung wei-
terer Karten in bewährte Künstlerhände zu legen. Ls ist
leider in der Deffentlichkeit nicht genügend bekannt, daß

die für künstlerischen Geschmack unerträglichen Porträts
des Herrn F., für die er Preise von mehreren tausend Mark
bekommt, von Hilfskräften im Tagelohn hergestellt werden."
Ls kann gar nicht oft und deutlich genug gesagt
werden, welchen Schaden solche Betriebe anrichten.
Die Schriftltg.

Vermilckter viackrickteNteN.

Geplante Avsstellvn-en

München. (Münchner Secession.) Der Anmelde-
und Einlieferungstermin ist bis t<r. Juni verlängert worden.
Anmeldepapiere sind auch für Nichtmitglieder in der Ge-
schäftsstelle am Königsplatz erhältlich. Die Eröffnung der
Ausstellung wird Ende Juni stattfinden.

Srökknele Ausstellungen

Berlin. (Berichtigung.) Bildhauer Reinhold Boellzig,
Steglitz, ist in dem Verzeichnis der Großen Berliner Kunst-
ausstellung mit seinen beiden Werken als für die zweite
Abteilung gewählt aufgeführt. Dieser Druckfehler hat sein
Fehlen auch in unserer Aufzählung von Nr. 35 veranlaßt.
Tatsächlich ist seine Büste des Herrn v. Rochow bereits
ausgestellt. — Im „Sturm" neu ausgestellt: Lpressio-
nistische Graphik deutscher und deutsch-schweize-
rischer Künstler. Paul Klee, Franz Marc, Lampen-
donk, Fritz Baumann (Basel) und Felix Müller (Dresden.
Skulpturen von Oswald Herzog.
Lranksurt a. M. (Frankfurter Kunstverein.) Die
Juni-Ausstellung des Kunstvereins, Junghofstr. 8, enthält
Kollektionen des Bundes Badischer Künstlerinnen, Karls-
ruhe; von Th. Schindler, Mannheim; Friedr. Fehr, Karls-
ruhe; 'p. Philippi, Rothenburg; ferner eine graphische
Kollektion von G. Lührig, Dresden und Zeichnungen vom
östlichen Kriegsschauplatz, die der Feldzugsteilnehmer Ar-
chitekt August Ravenstein aus Frankfurt a. M. an Ort und
Stelle verfertigt hat.
München. In den „Münchener Neuesten Nachrichten"
lesen wir: Die Ausstellung von Künstlerscheiben zu-
gunsten der Hinterbliebenen der Unteroffiziere des 2.Inf.-Reg.
findet vom 26. Mai bis 3. Juni in der I. Littauerschen
Kunsthandlung am Ddeonsplatz statt. Ls handelt sich um
eine Anzahl zeitgemäßer Scheiben, die von Münchener
Künstlern für die 2. Lrsatzkompagnie des 2. Inf.-Reg. ge-
malt und gestiftet wurden. Auch damit zeigt sich, daß die
Münchener Kunst stets bereit ist, für unser Heer einzustehen,
wenn man diese Scheiben betrachtet, kommt man weiter
zu der Ueberzeugung, daß jeder der Künstler an die eigen-
artige Aufgabe mit Freude heranging. Da hängt eine
Lhrenfcheibe von A. Jank, die einen französischen Kü-
rassier hoch zu Roß zeigt. Daneben finden wir Th. Th.
Heines Scheibenarbeit. Den Mittelpunkt bildet das riesig
weit aufgeriffene Maul des großsprecherischen Engländers.
H. Zügel hat den Stier, der am Kopf das Schild „John
Bull" trägt, zum Mittelpunkt seiner Arbeit gemacht, wäh-
rend A. Schmidhammer den Rücken eines flüchtenden
Engländers in das Zentrum seiner Scheibe stellt. Alt-
meister Messerschmitt gibt in einer Hellen Landschaft
die Gestalt eines Füsiliers wieder, Grützner hat seinen
Falstaff recht glücklich zu dem guten Zweck verwendet.
Weng lein gibt eine Landschaft. „Triff den Geldsack
und du triffst sein Herz" erwählte sich I. Diez zur Illu-
strierung. Hoch am Geldsack hockt John Bull, und rot
leuchtet aus dem Sack als Mittelpunkt das Herz hervor.
Der Schütze wird es zu treffen wissen. Feldbauer schuf

ein paar, einen Franzosen und einen Engländer; einem
Bildnis gleicht Walter Firles Franzosenkopf. Den
Scheibentoni hat Karl Hartmann zum Gegenstand seiner
farbig-duftigen Darstellung genommen. Gefangene Russen,
die ein braver österreichischer Landstürmler beaufsichtigt,
find der Gegenstand von A. v. Meißls Scheibe. Bekannt
ist L. L. Ho eß' Arbeit: der über den Schützengraben
springende Hirsch. Den Adlerjäger Dorn hat Defregger
als Scheibenkopf festgehalten. Freiherr v. Habermann
verherrlicht das „v. 2t". Das Bild einer von einem
Flieger umkreisten Stadt gibt w. püttner. Den bunten,
laufenden Turko wählte sich R. Sieck als Scheibenbild,
Willy Tiedjen den Landwehrmann mit zwei erbeuteten
Gänsen. Der Zukunft, der Jugend Deutschlands gilt
Karl v. Marrs Stück: ein Kind hält den deutschen Helm
umklammert. L. Braun hat den Kopf eines Schimmels
gemalt, ein jugendliches paar mit Deutschlands und
Bayerns Fahnen Hermann Groeber. Die größte Scheibe
hat Jos. Futterer gestiftet. Lin aufrechter Landwehr-
mann schreitet, den toten gallischen Hahn fest am Kragen
in der Hand haltend, dahin. Leo putz stellt Russen im
Schützengraben dar. Thöny bringt einen Alpenjäger.

- Geplante MeNbenerbe

Berlin. Der Verein der plakatfreunde L. v. ver-
anstaltet zum Teil gemeinsam mit dem Deutschen Luftflotten-
verein L. v. mehrere Wettbewerbe für Plakate, Zeitschriften-
umschläge usw. zugunsten der während des Krieges schwer
notleidenden Künstlerschaft. An Preisen stehen über 2000 Mk.
zur Verfügung. Dem Preisrichter-Kollegium gehören u. a.
Lucian Bernhard, Emil Drlik, Or. Gustav pazaurek an.
Nähere Bedingungen durch die Geschäftsstelle des Vereins
der plakatfreunde L. v., Berlin-Lharlottenburg 2, Ioachims-
taler Str.
Denkmäler.
Bamberg. Um Entwürfe für Grabdenkmäler erläßt der
Stadtmagistrat ein Preisausschreiben mit Preisen im Be-
trage von 600 Mk. Ls werden Entwürfe gewünscht für
Reihengräber, Rabattengräber, für Grüfte und für die ge-
fallenen und in fremder Erde bestatteten Krieger. —
Berlin. Die Zehlendorfer Gemeindevertretung erklärte
sich mit den vom Gemeindevorstand gemachten Vorschlägen
über Ausgestaltung der Kriegerbegräbnisstellen auf dem
Gemeindefriedhofe grundsätzlich einverstanden. Hiernach
soll später von der Gemeinde ein gemeinsames Denkmal
aufgestellt werden. — Die Gemeindevertreter von Steglitz
haben für die Aufstellung des von dem Kultusministerium
der Gemeinde gestifteten Denkmals „Der Friede" auf dem
Friedhöfe weitere 500 Mk. bewilligt. —_ Braunschweig.
Die Stadtverordneten haben über eine Magistratsvorlage
wegen der Beschaffung von Denksteinen für die Gräber
der auf dem hiesigen Lhrenfriedhofe beigesetzten Krieger
beraten. Ls handelt sich um die Herrichtung gleichartiger
Denksteine für die bis jetzt 95 Grabstätten. Ferner hatte
der Magistrat ersucht, die Stadtverordneten möchten sich
grundsätzlich für die spätere Errichtung eines Gesamt-
denkmals mit Blumenbeet und Bank, für das ein Wett-
bewerb ausgeschrieben werden soll, aussxrechen. Nach
 
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