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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 28
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0335

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XIV, Heft 28.

Die Werkstatt der Kunst.

327

BerUn-Mlmersdorf ar. (StädtischeKunstpflege.) Die
Notlage der bildenden Künstler im Kriege hat jetzt auch nach
dem Vorgänge von Berlin und Lharlottenburg, denen leider
Schöneberg nicht gefolgt ist, auch den Magistratv von Wilmers-
dorf zu einigen Maßnahmen veranlaßt. Der Magistrat hatte
schon kürzlich einen Wettbewerb für ein künstlerisches Gedenk-
blatt für die kriegsgefallenen Bürger der Stadt ausschreiben
lasten, zu dem fünf Groß-Berliner Künstler von der Kunst-
halle Wilmersdorf und ihrem Preisgericht, darin Martin
Brandenburg, Prof. L. Doepler, Prof. Friedrich Kallmorgen,
ausgewählt werden. Nun will die Stadt auch eine An-
zahl kleinerer Kunstwerke der Malerei, Plastik und Graphik
zur Ausschmückung städtischer Räume erwerben. Im ganzen
find hierfür 8000 M. ausgesetzt, es sollen Z0 bis HO Werke
im Höchstwert von 300 M. erworben werden. Der Ankaufs-
kommission, die aus Vertretern der Stadt und Künstlermit-
gliedern der Kunsthalle Wilmersdorf besteht, sollen von
den acht größten Berliner Künstlerverbänden etwa (50
Werke vorgelegt werden. Das scheint als ein recht prak-
tischer weg für gerechtes vorgehen.
Lhevmttz. In Lhemnitz will man ein Kriegsmuseum
einrichten, ebenso in Weimar. Das dortige Museum, dem
eine örtliche Grundlage gegeben werden soll, wird darüber
hinaus auch im allgemeinen der Erinnerung an den Welt-
krieg dienen, und auch militärwiffenschaftliches Material
soll hier zusammengetragen werden.
Dresden. Die sächsischeLandesstelle für Kunstgewerbe
wird mit dem (. April d. I- eine Beratungsstelle für das
Kunstgewerbe in einem Raume des Landesvereins Sächsi-
scher Heimatschutz, Dresden-A., Schießgaffe 2H, einrichten.
Obwohl diese Beratungsstelle einen durchaus selbständigen
Charakter hat, zeigt ihre Unterbringung in den Räumen
des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, daß sie sich der
dort untergebrachten Beratungsstelle für Volkskunst und
Gewerbe anschließen und diese ergänzen soll. Die neue
Beratungsstelle soll durch unentgeltlichen Rat, durch den
Nachweis von Entwerfenden und Ausführenden und durch
Hilfe bei Wettbewerben den neuzeitlichen kunstgewerblichen
Bestrebungen Unterstützung und Förderung gewähren.
Rechtsauskünfte werden jedoch nicht erteilt. Die Landes-
stelle dient bekanntlich der Vertretung aller kunstgewerb-
lichen Interessen im Königreich Sachsen und hat ihren Sitz
in Dresden. Sie arbeitet unter der Aufsicht des König!.
Ministeriums des Innern und ist die berufene Vertreterin
des Kunstgewerbes im Lande den Behörden gegenüber.
Insbesondere fällt der Landesstelle die Aufgabe zu, das
kunstgewerbliche Ausstellungswesen einzurichten, die Be-
schickung auswärtiger Ausstellungen als Vertreterin des
Königreichs Sachsen zu organisieren, die Verhandlungen
mit den Behörden zu führen, die Aufbringung der Nittel
als Beihilfen zuz betreiben und die gesamte Durchführung
zu überwachen. Die Landesstelle will ferner in Fragen
des Geschmackes, der Bewertung und Beurteilung kunst-
gewerblicher, zeitgemäßer Fragen den Staatsbehörden, den
Gemeinden, den Industriellen, den Kunstgewerbetreibenden,
ferner Künstlern, Vereinen, Schulen und privaten unent-
geltlich mit Rat und Tat an die Hand gehen. Sie wird
nicht nur auf Ersuchen, sondern auch aus eigenem Antrieb
in allen sie interessierenden Tagesfragen belehrend und
anregend eingreifen. Ferner wird sie bei der Veranstaltung
örtlicher Ausstellungen behilflich sein oder solche Ausstellun-
gen selbst anregen. Mitglied der Landesstelle kann durch
Berufung jeder Künstler, Industrielle, Kunstgewerbler,
Kunsthandwerker und Kunstfreund werden. — Der
Dresdner Museumsverein hat in seinem dritten
Vereinsjahr eine verhältnismäßig kleine Summe zu
Ankäufen ausgegeben, nämlich nur (0 590 Mark, gegen
2S078 Mark im Iahre (9(3 und 57 76H Mark im
Iahre (9t2. Dem König!. Kunstgewerbemuseum wurde
ein von Prof. K. Groß entworfener, vom Goldschmied
Ehrenlechner für die Werkbundausstellung in Köln aus-
geführter Schmuckbehälter überwiesen. Für das Stadt-
museum wurde ein Werk des Dresdner Tiermalers Pro-

fessor Hegenbarth angekauft. — Dem Vereine gehören
278 Mitglieder an.

LaasenckO D^eisaasfekrerden

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Ort der Ein-
lieferung
Z
Theater
Pforzheim
Karolingisches Atrium (Wiederaufbau)
Aachen
7
Plakat Kurverein Neuenahr
Neuenahr
27
Realgymnasium und Realschule
Forst (Lausitz)
29
Bismarckturm
Liegnitz
Geplant
Architekten)
Leipzig
23
Geplant
Kopp-Denkmal
Duderstadt
Geplant
Gartenstadt
München
22
Geplant
Brunnenanlage
Fürstenwalde
22
Geplant
Kriegerdenkmal
Langensalza
22
Geplant
Denkmal Zriedr. wtlh. m.
Merseburg
22
Geplant
Dingelstedtdenkmal
Rinteln
22
Geplant
Wagnerdenkmal
Dresden
36
Geplant
Sechs Straßenbrunnen
Dresden
39
Gartrnkunstausstellung (geplant)
Florenz
33
(. Okt.
Kunstvereinsblatt
Königsberg
3H
Entwurf zu einem Gedenkblatt für
Düsseldorf
28

Erledigte Vreisauslckreiben

Mannheim. Der Wettbewerb zur Erlangung von Ent-
würfen für ein Grabdenkmal des verstorbenen Oberbürger-
meisters Paul Martin. Als Platz für das Grabdenkmal
hatte man eine schöngelegene Wegkreuzung ausersehen,
wobei der vorhandene Baumbestand nach Möglichkeit er-
halten bleiben sollte. Die Gesamtfläche inkl. Rasen usw.
umfaßt die Maße (o m x H,60 m, während für das eigent-
liche Grabmal ein Platz von z,30 m x H,so m zur Ver-
fügung stand. An Kosten waren (5 000 Mk. ausgesetzt.
62 Entwürfe waren eingelaufen. Den ersten und zweiten
Preis erhielt Architekt Richard Waldschütz, den dritten
Preis Architekt Ernst plattner. Angekauft wurden die
Entwürfe von Bildhauer Fritz Kurz und Architekt
Ballenstädt, der gemeinsam mit Bildhauer Joseph
Malz gearbeitet hatte.

Verlönlickes

Dalle (Saale). Der Berliner Architekt Paul Thiersch,
Lehrer an der Kgl. Kunstgewerbeschule in Berlin, wurde
vom Magistrat der Stadt Halle zum Direktor der Hand-
werkerschule in Halle gewählt.
Berlin. Prof. Or. Lehnert, Lehrer der Kunstgeschichte
an der Technischen Hochschule zu Lharlottenburg und Se-
kretär des Verbandes Deutscher Kunstgewerbevereine, ist
seit einigen Monaten in dem Lazarett an der Parkstraße
untergebracht. Er wurde als Hauptmann der Landwehr
am 20. November beim Sturm verwundet und durch das
Eiserne Kreuz 2. Klaffe sowie durch das Ritterkreuz (. Klasse
vom Albrechtsorden mit den Schwertern ausgezeichnet.
 
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