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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 38
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XIV, Heft 38.

Die Werkstatt der Kunst.

§67

und Schriftkunst und eine weitere, der Textilklaffe ange-
gliederte, für künstlerische Mode. Wiederbeginn der Schule
am Dktober d. I.

SiLLlttcke anä SlLäMcke Runlrpflege

Berlin. In der letzten Sitzung der „Kunstdeputation"
unter Vorsitz des Bürgermeisters Or. Re icke wurden
wiederum 25000 Mark als Kriegsbeihilfe zur Unter-
stützung von Künstlern durch Ankauf von Kunstwerken
bewilligt. Ls wurden ferner, wie bisher, für die Große
Berliner Kunstausstellung 12000 Mk. zu ehrenden
Ankäufen und Ehrenpreisen zur Verfügung gestellt.
Budapest. (Kriegshilfefürdie ungarischen Künstler.)
Das ungarische Unterrichtsministerium verständigte den
Präsidenten des Vereins der ungarischen bildenden Künstler,
Josef Rona in Budapest, daß der König zur Unterstützung
der durch den Krieg in Not geratenen ungarischen Künstler
HO ooo Kronen gespendet habe, die zu gleichen Teilen für
bildende Künstler und für Kunstgewerbler bestimmt sind.
Düsseldorf. (Lotterie von Kunstwerken des Kunst-
vereins für die Rheinlands und Westfalen.) Der
Verwaltungsrat und Ausschuß des Kunstvereins für die
Rheinlands und Westfalen erläßt folgenden Aufruf: In
einer Zeit, die große Anforderungen an die Vpferwillig-
keit der Gesamtheit, wie an die jedes einzelnen stellt,
wenden sich die Unterzeichneten an ihre Mitbürger mit der
Bitte, auch unserer Künstler zu gedenken. Denn kaum ein
Stand ist durch den Krieg in seiner Existenz härter betroffen
worden als die Künstlerschaft, der seit nahezu Jahresfrist
jede Lrwerbsmöglichkeit genommen wurde. Ihr, die sich
stets bereitwillig in den Dienst der Allgemeinheit stellte, in
dieser schweren Zeit helfend beizustehen, ihr die Möglichkeit
künstlerischer Betätigung zu schaffen und vor allem den
verkauf ihrer Werke zu fördern, betrachtet der Kunstoerein
als seine vornehmste Aufgabe. Diese in vollem Umfange
erfüllen zu können, wird der Kunstverein, der aus eigenen
Mitteln bereits erhebliche Aufwendungen gemacht hat, mit
Genehmigung der Herren Gberpräsidenten der Rheinprovinz
und der Provinz Westfalen eine Verlosung von Kunst-
werken veranstalten, zu welcher 100000 Lose zum Preise
von i Mk. für jedes Los ausgegeben werden sollen. An
die Mitglieder des Kunstvereins und an alle anderen
Freunde und Gönner der Kunst richten wir die herzliche
Bitte, zum Gelingen unseres Unternehmens durch die Er-
werbung von Losen beantragen. Der aus dem verkauf
der Lose erzielte Betrag wird uneingeschränkt der Künstler-
schaft zugute kommen. Er soll zum Ankauf von Delge-
mälden, Aquarellen, Plastiken und graphischen Arbeiten
dienen, die am 15. und 16. November d. I. zur Verlosung
gelangen werden. Lose sind zu haben zum Preise von
1 Mk., n Lose für io Mk., in der Geschäftsstelle des
Kunstvereins, Düffeldorf, Taubenstraße 6; in der Städtischen
Kunsthalle, Düffeldorf, Alleestraße; in der Kunsthandlung
Ed. Schulte, Düffeldorf, Alleestraße, und in allen durch
Plakate kenntlich gemachten Verkaufsstellen.
Karlsruhe, ar. (Erwerbungen der Großherzog-
lichen Kunsthalle.) Die Großherzogliche Kunfthalle
in Karlsruhe hat im letzten Jahre einige beachtenswerte
Bereicherungen erfahren. Von Wilhelm Trübner kam eine
Herbstlandschaft in die Sammlung: „Stift Neuburg bei
Heidelberg", von Hans Sprung, seinem Schüler, wurde
ein „Nelkenfiilleben" erworben. Ein Frühbild aus der Fon-
tainebleauer Periode des verstorbenen Professors Hermann
Baisch „waldinneres im Herbst"; eine „Wintersonne im
Hochschwarzwald" von seinem Schüler Karl Bartels-Toodt-
moos find weiter bemerkenswert. Zwei Bilder des sich
neuerdings an Haueisen anschließenden Fehr-Schülers L.Sege-
witz, ein „Blumenstilleben", von dem auf dem Felde der
Ehre gefallenen Schüler Hans Thomas, G. Lrecelius; von
dem Ferdinand Keller-Schüler E. Haeußler, ein Porträt:
„Holzenbauer" kamen noch weiter in die Sammlung. End-

lich erwarb die Galerie von dem verstorbenen Schirmer-
Schüler F. F. Riedmüller drei Bilder mit Motiven aus
Täufers im Pustertal, von dem Kallmorgen-Schüler Prof.
Max Lieber einen „Baumgarten im Frühling" und von
dem Schwarzwälder Fürstenmaler F. L. Winterhalter seinen
1837 in Paris gemalten „Decamerone" nach Boccaccio.

Men. Der von dem Kaiser zur Förderung heimischer
Künstler gestiftete „Kaiserpreis" von HOO Dukaten wurde
dem Maler Emanuel Baschny in Wien für sein in der
„Frühjahrs-Ausstellung" im Künstlerhause eingereihtes
Gelgemälde „Aussicht gegen Nußdorf" verliehen.

VerlönUckes

Bukarest. Lr. Lin Schüler Wilhelm von Kaulbachs, der
Maler Fidelis Walch, ist in Bukarest verstorben. Er
war 1830 in Imst in Tirol geboren, hat in München stu-
diert und war dort im Meisteratelier Kaulbachs tätig. Er
ging dann nach Bukarest, wo er vom Königshause mehr-
fach mit der Ausführung von Gemälden der Mitglieder
dieses Hauses herangezogen wurde; im übrigen wirkte er
als Lehrer der Malkunst am Lyzeum St. Gheorghe.
Düsseldorf, ar. Ein junger Düsseldorfer Maler, Sebald
Wirz» ist bei den Kämpfen im Westen als Leutnant eines
bayrischen Reserve-Infanterieregimentes gefallen. Er war
Ritter des Eisernen Kreuzes. Wirz war am 20. Mai 1887
in Düffeldorf geboren und Meisterschüler des Düsseldorfer
Akademikers Adolf Münzer, viel Beachtung fand auf der
Ausstellung der Düsseldorfer Kunsthalle 191H sein Gemälde,
das eine nackte Frauenfigur in einem großen Segelboote
darstellte.
Malente-Gremsmühlen. Hier ist der Porträtmaler Ritter
Otto v. Rrumhar nach kurzem Leiden verschieden.
München. Der Maler und Radierer Josef lvillroider
ist in München im Alter von 77 Jahren gestorben. Einige
seiner Landschaften hat die Münchener Pinakothek er-
worben. — Der Historien- und Schlachtenmaler Josef
v. Brandt, Ehrenmitglied der Akademie der bildenden
Künste in München, ist nach schwerer Krankheit in Russisch-
polen am 12. Juni im Alter von 7H Jahren gestorben. —
ar. Der Bildhauer Jakob Ungerer beging am 13. Juni
seinen 75. Geburtstag. Ungerer ist Münchner und hat
auch auf der dortigen Akademie seine künstlerische Aus-
bildung erhalten. Hallig und der unter Schwanthalers
Einfluß stehende Widmann sind seine Lehrer gewesen.
Nach vollendeten Studien lebte er zwei Jahre in Italien,
1866 ließ er sich dann dauernd in München nieder. Sein
bekanntestes Werk ist der Mendebrunnen auf dem Augustus-
platz in Leipzig, von ihm stammt ferner der ornamen-
tale Schmuck der Fassaden des Leipziger Grassi-Museums,
des Kunstmuseums und Konservatoriums in Leipzig und
zahlreicher anderer Gebäude in dieser Stadt und in Mün-
chen. Seit 18Y0 trägt Ungerer den profeffortitel.
Bei den großen Durchbruchskämxfen in Galizien fiel als
Leutnant des Kaiserin-Elisabeth-Garderegiments der Ber-
liner Maler Franz Soltau.

kelpreckungen

Heft 6, Band io der „Gemälde alter Meister",
im Verlag von E. A. Seemann, bringt Nachbildungen von
folgenden Bildern, die wieder in hervorragender weise ge-
lungen sind: Rembrandt, Prediger LIsaser Swalmius;
Guintin Massys, Martyrium Johannis des Evangelisten —
Salome mit dem Haupte des Täufers (Flügelbilder des
Johannisaltars); Memling, Willem Moreel; Memling,
Barbara van Vlanderbergh; Rubens oder van Dyck Studien
nach einem Negerkopf.
Das Juni-Heft der „Zeitschrift für bildende
Kunst", Verlag L. A. Seemann in Leipzig, enthält fol-
gende Aufsätze: Max I. Friedländer, Rembrandts Zeich-
 
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