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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 18
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0218

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Die Werkstatt der Kunst.

XIV, Heft ^8.

2W

gende Stiftungen vergeben: (. Die Or. Johann Rankasche
Stiftung zur Unterstützung von Künstlern und Schriftstellern
deutscher Nationalität, die in Böhmen geboren sind und
auch dort wirken. Die Stiftung beträgt (600 Rronen und
fällt im Jahre (915 zwei Schriftstellern zu. 2. Die würbs-
Stistung I zur Unterstützung verarmter Maler, Bildhauer
und Architekten, die österreichische Staatsbürger, deutscher
Nationalität und über 60 Jahre alt sind. Aus Böhmen
gebürtige, sowie akademisch gebildete Künstler haben den
Vorzug. Erträgnis 500 Kronen, 3. Die Würbs-Stiftung II
zur Unterstützung verarmter erwerbsunfähiger Töchter oder
Schwestern verstorbener Maler, Bildhauer oder Architekten.
Die Bewerberinnen müssen unbescholten, ledig, über so Jahre
alt, deutscher Nationalität sein, sowie die österreichische
Staatsbürgerschaft besitzen. Erträgnis 250 Kronen.

———
LLufencte NveisLUsfckveiben -
Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Ort der Ein-
lieferung
s
8
Theater
Pforzheim
iS
Karolingisches Atrium (Wiederaufbau)
Aachen
7
Plakat Kurverein Neuenahr
Neuenahr
27
Realgymnasium und Realschule
Zorst (Lausitz)
29
Bismarckturm
Liegnitz
Geplant
Kunstgewerbemuseum (Leipziger
Architekten)
Leipzig
33
Geplant
Kopp-Denkmal
Duderstadt
Geplant
Gartenstadt
München
33
Geplant
Brunnenanlage
Fürstenwalde
33
Geplant
Kriegerdenkmal
Langensalza
33
Geplant
Denkmal Friedr. wtlh. III.
Merseburg
33
Geplant
Dingelftedtdenkmal
Rinteln
33
Geplant
Wagnerdenkmal
Dresden
36
Geplant
Sechs Straßenbrunnen
Dresden
3b
tSts
l. Jan.
Erlangung von Driginalradierungen
Düsseldorf
45
t. April
Einweihung des Bismarckturms auf
der Seilerkuppe
Iserlohn
27
Gartenkunstausstellung (geplant)
Florenz
33
(. Okt.
Kunftvereinsblatt
Königsberg
34
Entwurf zu einem Gedenkblatt für
gefallene Krieger
Düffeldorf
28
ft. Febr.
Ausstellungsmedaillen
Leipzig
— Sraallicke unci SlLctrilcke ttunllpklege

Berlin, (was wird aus dem Königsplatz?) ver-
gebens wartet bisher die deutsche Architektenschast auf die
Ausschreibung des großen allgemeinen Wettbewerbs, den
die Regierung und der Landtag für Entwürfe zur Aus-
gestaltung des Berliner Königsplatzes in bestimmte und
nahe Aussicht gestellt hatten. Die Verzögerung ist um so
bedauerlicher, als gerade der Krieg die meisten der von
privater Seite ausgeschriebenen Wettbewerbe kurzerhand
abgebrochen hat und in den meisten Ateliers der daheim-
gebliebenen Architekten die Arbeitslosigkeit nun schon seit
Kriegsbeginn zu Hause ist. Gegenüber dem Nutzen einer
solchen Notstandsarbeit käme nicht in Betracht, daß die

Kriegsteilnehmer unter den Baukünstlern an einer Betei-
ligung verhindert wären. Die Frage verdient aber noch
von einem andern Gesichtspunkt aus betrachtet zu werden.
Die Errichtung von Kriegsmuseen wird bereits an vielen
Stellen vorbereitet. Sollten derartige Sammlungen oder
Erinnerungsstücke auch in Berlin zur öffentlichen Auf-
stellung kommen, so wäre wohl zweifellos in der Nachbar-
schaft des Siegesdenkmals für die deutschen Einigungs-
kriege hier ihr schönster Platz. Lin ähnlicher Gedanke ist
übrigens auch bei den Vpernhauswettbewerben selbst schon
aufgetaucht. Unter den seinerzeit eingeladenen Architekten
reichte Wilhelm Brurein-Berlin einen Entwurf ein, der
für die Ausgestaltung des Königsplatzes Ähnliches vor-
schlug. Sein plan zeigte zwischen Reichstag und «Opern-
haus in der Achse der Siegesallee ein drittes beherrschen-
des Gebäude, dessen vielfach vorgeschlagene Einfügung eine
geschloffene Platzwirkung erst zu ermöglichen scheint, und
dann die Verbindung und Abschließung der Platzwandungen
durch Säulen- und Gedenkhallen. Die Hallen selbst dachte
sich der Architekt mit großen Wandgemälden zur Verherr-
lichung von Begebenheiten unserer Tage geschmückt und
zur Aufstellung von Denkmälern und Erinnerungstafeln
für verdiente Deutsche verwendet. Hier lägen gewiß Ideen,
deren weitere Verfolgung die Ausgestaltung des Königs
Platzes als Forum des Reiches fruchtbar machen kann.
Bern. (Bemühungen für eine internationale
Konvention zum Denkmalsschutz.) Prof. Or. Fer-
dinand Vetter, der an der Berner Technischen Hochschule
wirkende Germanist, der wegen seiner deutschnationalen
Rede, die er (902 im Germanischen Museum zu Nürnberg
hielt, viel angefeindet wurde, sprach kürzlich in der Kunst-
gesellschaft von Bern über Denkmalsschutz und Weltkrieg.
Die Gesellschaft sprach danach ihre Zustimmung zu seinem
Antrag aus, es möchten von den neutralen Staaten Schritte
unternommen werden, um die Haager Konvention in dem
Sinne auszubauen, daß ein Mißbrauch von Kunstdenk-
mälern zu Kriegszwecken in Zukunft ausgeschlossen wäre,
entsprechend den Bestimmungen des Roten Kreuzes über
die Schonung und pflege Verwundeter. Sie ernannte eine
Kommission, die mit der weiteren Prüfung dieses Vorschla-
ges beauftragt wurde und sich zu dessen Verwirklichung
eventuell mit den Bundesbehörden in Verbindung setzen
wird. Dieser Versuch, an die Stelle teils wehleidiger, teils
bösartiger Proteste einen ernsthaften, praktisch ausführbaren
Vorschlag zu fetzen, wird, wie der „Licerone" bemerkt, min-
destens in Deutschland mit Freuden ausgenommen werden.
Denn die deutsche Heeresleitung hat nie Zweftel daran ge-
lassen, daß sie nichts sehnlicher wünsche, als daß die Fran-
zosen davon abließen, sie durch die Ausnutzung ehrwürdiger
Baudenkmäler zu militärischen Zwecken, zu deren Schädi-
gung und Zerstörung zu zwingen.
Prag. (Verein deutscher bildender Künstler in
Böhmen.) Der Verein hat in seiner letzten Sitzung be-
schlossen, einen Darlehnsfond zur Unterstützung hilfsbedürf-
tiger Mitglieder zu stiften.
Stettin. (Line greße Stettiner Kunststiftung.)
Ern Stettiner Bürger, der ungenannt bleiben will, hat
der städtischen Behörde eine Schenkung von fooooo Mark
für die Ausstattung des Koxpelsaales im Staötmuseum
mit der Bestimmung gemacht, daß damit zugleich ein An-
denken an das große Jahr (9(4 geschaffen werde und so-
wohl die Wandgemälde als auch die etwa im Kupxelsaale
aufzustellenden Statuen sich in irgendeiner Weise auf diese
Zeit beziehen, wobei der Geber diese Beziehung nicht zu
eng fassen will, vor allem kommt es ihm darauf an, daß
die allgemein menschlichen Grundlagen der Zeit in den
Bildwerken ihren Ausdruck finden. Uber die Art der Aus-
führung des planes soll nach den Vorschlägen des Museums-
direktors, der jedesmal das Einverständnis des Spenders
einholen soll, eine besondere Kommission unter Vorsitz des
Vberbürgermeisters beschließen. Man darf zu dem modern-
denkenden Museumsdirektor Or. Walter Riezler das Ver-
 
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