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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 14.1914/​1915

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Heft 20
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Vermischter Nachrichtenteil
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https://doi.org/10.11588/diglit.55564#0242

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234

Die Werkstatt der Kunst.

XIV, Heft 20.

auf Glasgemälden in weltlichen und kirchlichen Räumen
festhalten. Der Inhalt der Entwürfe muß sich auf den
gegenwärtigen Weltkrieg beziehen und kriegerische Taten
oder denkwürdige Ereignisse verherrlichen. Die Glasma-
lereien können auch dem Andenken Gefallener geweiht
sein. Die Beurteilung wird voraussichtlich weltliche Bild-,
sog. Kabinettscheiben, und kirchliche Gemäldefenster unter-
scheiden. Zur Teilnahme berechtigt sind alle in Deutsch-
land und Gesterreich-Ungarn lebenden Künstler. Die Ent-
würfe sind bis zum (0. April an vr. Josef Ludwig Fischer
in München einzureichen. Dem Preisgericht, das bis zum
1. Mai Zusammentritt, gehören an: die Architekten Erich
Blunck vom preußischen Kultusministerium, Prof. Theo-
dor Fischer in München, Prof. Fritz Klingholz von der
Berliner Technischen Hochschule, von Glasmalern Prof.
Josef Goller in Dresden, Gtto Linnemann in Frankfurt,
Franz Zeltler in München.

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
Grt der Ein-
lieferung
Theater
Pforzheim
(S
Karolingisches Atrium (Wiederaufbau)
Aachen
7
Plakat Kurverein Neuenahr
Neuenahr
27
29
33
33
Rralgymnastum und Realschule
Forst (Laufitz)
Bismarckturm
Liegnitz
Geplant
Kunstgewerbemuseum (Leipziger
Architekten)
Leipzig
Geplant
Kopp-Denkmal
Duderstadt
Geplant
Gartenstadt
München
Geplant
Brunnenanlage
Fürstenwalde
33
Geplant
Kriegerdenkmal
Langensalza
33
Geplant
Denkmal Friedr. WUH. III.
Merseburg
33
Geplant
Dingelstedtdenkmal
Rinteln
33
Geplant
Wagnerdenkmal
Dresden
3S
Geplant
Sechs Straßenbrunnen
Dresden
3b
tSts
1. Jan.
Erlangung von Vriginalradierungen
Düsseldorf
H5
t. Axril
Einweihung des Bismarckturms auf
der Seilerkuppe
Iserlohn
27
Gartenkunstausstellung (geplant)
Florenz
33
1. Okt.
Kunstvereinsblatt
Königsberg
Z4
Entwurf zu einem Gedenkblatt für
gefallene Krieger
Düsseldorf
28
l- Febr.
Erlangung von Entwürfen für
Ausstellungsmedaillen
Leipzig
— Rus Künstler- unä kunstvereinen

Berlin. Die Sammlung von leeren Zinntuben für die
öffentliche Metallsammelstelle hat bis jetzt ein recht gutes
Resultat ergeben, und konnten wir schon einige Zentner
solcher Tuben zur Ablieferung bringen. Wir bitten die
Kollegen, die noch leere, gebrauchte Zinntuben sowie auch
Flaschenkaxseln aus Staniol besitzen, diese in unserer Ge-
schäftsstelle, Bellevuestraße 2, abzugeben.
Der Vorstand des Vereins Berliner Künstler:
Schulte im Hofe, G. H. Engelhardt,
(. Vorsitzender. (. Schriftführer.
-- Ras Galerien unck Museen -
Berlin, ar. (Neues aus den Berliner Museen.)

Die Erwerbstätigkeit der Berliner Museen, die Ueberweisung
der Geschenke von Gönnern reist auch in diesen Kriegs-
monaten nicht ab. Das Kaiser-Friedrich-Museum konnte
sich als Stiftungen von S. Lämmle in München durch
einige Werke des süddeutschen (8. Jahrhunderts bereichern,
Plastiken wie die beiden schwebenden Engel, die vielleicht
von dem bedeutenden Ignaz Günther herrühren u. a. Im
Kupferstichkabineti wurden Werke von Liebermann, Lang-
hammer, Paul Herrmann eingereiht. Vom jetzigen Kriegs-
schauplätze im Süden Oesterreichs erhielt das Völkerkunde-
Museum ein paar Stücke aus dem Nachlaß des Berliner
Malers Ismael Geutz. Ls sind zwei bosnische Säbel und
ein serbisches Gewehr. Line für die Geschichte des alten
Aegyptens sehr wichtige Urkunde hat Prof. Or. Karl
Schmidt im letzten Sommer in Kairo entdeckt und dem
Berliner Museum überwiesen. Es ist eine griechische
Papyrusurkunde aus dem zweiten vorchristlichen Jahr-
hundert, die lehrt, daß damals die Ptolemäer, die helle-
nistischen Beherrscher des Nillandes, innerhalb gewisser
Grenzen das einheimisch-ägyptische Recht bestehen ließen.
Die Urkunde gestaltet nämlich sogenannten Schreiblehrern,
die Schriftstücke in Form von notariellen Urkunden in der
Landessprache auf Bestellung schrieben, für eine gewisse
Taxe ihre Tätigkeit, vom Kriegsschauplätze selbst ist dem
Völkerkunde-Museum eine interessante Ueberweisung ge-
macht worden. Hauptmann von Masch schickte der afri-
kanischen Abteilung des Museums das Amulett eines
Senegalesen, das bei der Leiche eines in der Nähe von
Dixmuiden gefallenen schwarzen Soldaten des französischen
Heeres gefunden worden ist. — Am Freitag, den (9. Fe-
bruar d. Is., abends 8^/z Uhr, findet im Hörsaal des Kunst-
gewerbemuseums, prinz-Albrecht Straße 7 a (Hof), ein großer
Lichtbildervortrag von Dramaturg Rudolf Schietzold statt.
Der Vortragende behandelt das Thema „Bauernkünstler
im Grödner Tal". Eintrittskarten zum Preise von
( M. sind in der Geschäftsstelle, Bellevuestraße 3 (Künstler-
haus) erhältlich. — Garderobe frei.

— Staatlicbe unck SläctMcke kunstpklege —
Vie Ausbesserung der beschädigten histori-
schen Baudenkmäler in Belgien. Geheimrat Llemen
hat im Auftrag des Generalgouvernements mehrfach in
Belgien geweilt und dabei festgestellt, daß die kirchlichen
und kommunalen Verwaltungen sich mit Eifer der vorläu-
figen Sicherung der beschädigten Baudenkmäler angenommen
haben und dabei auch die von Geheimrat von Falke und
Llemen gegebenen Anregungen und Anweisungen durch-
weg befolgt haben. In Löwen ist das sehr solid projek-
tierte Notdach über der ganzen Kirche bereits vollendet,
und man geht an die provisorische Verschalung der bei der
Feuersbrunst zersprungenen Fenster an der Süd- und West-
seite heran. Das Innere ist im wesentlichen aufgeräumt.
Line Wiederbenutzung der Kirche ist in kurzer Zeit mög-
lich. In Mecheln ist man damit beschäftigt, in ganz sach-
gemäßer weise im Innern der Kathedrale durch Verscha-
lung eine provisorische Absperrung zu schaffen. Das Lang-
haus ist gegen das südliche Seitenschiff und das Guerschiff
durch Holzeinbauten bis zur Scheitelhöhe der Bögen abge-
trennt. Die Sicherungsarbeiten im Mauerwerk an der
Südseite werden hinter dieser Abtrennung später in aller
Ruhe erfolgen können. Auf der Nordseite sind die ge-
sprungenen Fenster schon provisorisch durch neue Glasfenster
ersetzt. Ebenso ist man an der Kirche Notre Dame dabei,
die durch Granaten verursachten Lücken provisorisch zu
verschalen und die Fenster zu schließen. In Dinant ist das
Dach über der Kirche auch provisorisch wiederhergestellt, und
man trägt sich mit der Absicht, den großen, für das Stadt-
bild wie die ganze Erscheinung des Sales so charakteristi-
schen barocken Zwiebelturm über der Westfront wieder zu
konstruieren. Alle diese Arbeiten sind technisch durchaus
einwandfrei durchgeführt. Übrigens haben sich, wie die
„Baumelt" schreibt, verschiedene Baumeister, Städteerbauer
und andere Sachverständige in England zusammengetan,
 
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