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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0018

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AACH

STADTKIRCHE (ad S. Nicolaum) zopf. Der Thurm alt, oben grosse
Fenster mit späthgothischem schlechtem Fischblasenmaasswerk; Satteldach mit Staffel-
giebeln. Die Thurmhalle hat ein möglicherweise noch dem 12. Jh. angehörendes
Grabgewölbe.
Vortragkreuz, geringe Arbeit aus Messingblech (17. Jh.). Einige Rococo-

reliquiarien ohne Werth.
Doppelwappen der Stifter mit Inschriften: Christof Otto Graf von Schallen-
berg und Casimir Anton Freiherr von Sickingen. — Reste eines guten

Renaissanceschreins mit Intarsien.

Am Wirthshaus 'zur Sonne' ein aus dem Pfarrhof (ehem. Absteige-
quartier des Prälaten von Beuron) stammendes schönes Barockrelief, die Trinität
darstellend: Gott Vater mit dem Gekreuzigten, hl. Geist, Engel-mit den Marter-
werkzeugen. Angeblich von dem Konstanzer Bildhauer HANS MORINCK, für
den die Arbeit zu schwach ist.

Am Pfarrhaus ein S te i n re 1 ie f derselben Zeit, oben Maria als Himmels-
königin darstellend, unten Wappen des Erbauers mit erzbischöfl. Hut und der
Inschrift:

Marcus Sillicius ex comitibus in Alta Embs. archiep. ac princeps Salis-
Imrgiensis praepositus Constantiensis hac aedes parochiales in honem Dei et
poster. memoriam e fundamentis exstruxit anno Salutis j M • D C' • XIV

Im Dorf unten GOTTESACKER KAPELLE, späthgothischer sehr ein-
facher Bau mit geringem Maasswerk in den Fenstern. Der Helm des .hölzernen, über
Eck stehenden, achteckigen Dachreiters ist mit grünen, von farbigen (braunen
und gelben) Mustern unterbrochenen Ziegeln eingedeckt und mit Kantenblumen
aus gebranntem Thon decorirt. Ueber der Thüre ein runder Oculus.

Auf dem Kirchhof noch ein ehemaliges BEINHAUS, Grabgewölbe des 17.JI1S.

Von der BURG waren nach v. GULLAT-WESTENBURG (Schriften der
Alterthums- und Geschichtsvereine zu Baden und Donaueschingen. Karlsruhe,
Müller, 1848 III 12g f.) um 1848 noch Trümmer eines Thurmes zu sehen; jetzt
sind nur noch einige Mauerreste vorhanden.

Von den Stadtmauern ist noch ein Thorthurm, an den Ecken mit Buckel-
quadern aus Grobkalk von Zimmerholz armirt, erhalten, der im Aeussern unan-

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