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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0409

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384 KREIS KONSTANZ.

man im Innern Steinsetzungen von platten Kalksteinen. Es seien ein Dolch und
mehrere Bronceringe gefunden worden.

Die Gr. Alterthümer - Sammlung enthält von Buchheim werth volle, 1841
gefundene Stücke alemannischen Ursprungs, Sporn, Schwertknopf, Riemen-
zungen, alles von Eisen, mit Silbertauschierungen verziert. Genaueres über den
Fundort ist nicht bekannt. (IV.)

KIRCHE (Tit. s. Stephani) Zopfhaus. Der Hochaltar zeigt besonders an
dem Antependium gute Rococointarsia; das Antependium stellt s. Georg mit
dem Drachen dar.

Auf dem Gottesacker steht der sog. 'Buchheimer Hanns', der einer
frühern, nun zerstörten Kirche als Thurm angehörte und dessen Halle als Chor
diente. Man bemerkt noch gothische Fenster und Bögen des 14. Jhs.

GUTENSTEIN AN DER DONAU

KIRCHE (Tit. s. Galli) Zopf bau. Die mit einem gothischen Kreuzgewölbe
eingedeckte Thurmhalle dient als Chor, jetzt ganz barockisirt, gleich dem ursprünglich
gothischen Triumphbogen. Das Satteldach des Thurms scheint der spätgothischen
Zeit anzugehören. An der Südseite liest man ERB 1541 RE^OV 1838.

Im Schiff zwei Grabs t eine, 1) eines Pfarrers von 1734, 2) eines altern aus
der Barockzeit, Crucifixus zwischen Johannes und Maria, theilweise zerstört, in Relief.

Im Chor gemalte Inschrift mit Wappen, eine Restauration von MDCC
meldend.

Einige Epitaphien des 19. Jhs.

SCHLOSS GUTENSTEIN.

Das Schloss Guten stein oberhalb des gleichnamigen Ortes auf einem
20—25 rn hohen, nach der ihn um fliessenden Donau an einer Stelle steil abfallenden
Kalksteinfelsen gelegen, bildet im Grundplan einen "J" förmigen Bau, der sich, in
den oberen Theilen wol im vorigen Jahrhundert erst aufgeführt, dreistöckig mit
fünf Fenstern an der Strassenfront erhebt und dessen hohes Dach durch drei Giebel
an den Stirnseiten des Baues abgeschlossen ist. Die Mauern sind aus Kalksteinen
hergestellt und mit Putz überzogen, das Innere ist verwahrlost und ohne besondern
Werth. Die Oefen in den verschiedenen Zimmern sind in den für die Gegend
charakteristischen dunkeln (bräunlich-schwarzen bis schwarzen) Kacheln hergestellt.

Das Grundstück, auf dem das Schlossgebäude steht, war in Form eines
Rechteckes von einer 75 cm dicken Kalk- und Backsteinmauer nach der Land-
strasse und nach dem Bergabhang zu eingefriedigt, die noch in einer Höhe von
1 — 2 Vi meter erhalten ist. Nach der Donau bildet das in der Mauerflucht stehende
Schlossgebäude mit seinen hier tiefer herabgeführten Mauern die Grenzwehr. An
der kurzen Mauer zwischen Schloss und Fluss steht auf einem Felsenriffe noch

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