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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0503

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472 KREIS KONSTANZ.

NENZINGEN

ALEMANNISCHE GRABFUNDE. Die Gr. Altertümersammlung besitzt
aus einer Kiesgrube bei Nenzingen, 1826 gefunden, Thongefässe und Bronzen
(Schwert etc.) wahrscheinlich urspr. aus einem Hügelgrab. (W.)

Beim Eisenbahnbau 1866, und schon früher 1832, traten auch alemannische
Grabfunde, Eisenwaffen etc., zu Tage. (W.)

PRIVATH-iEUSER. Am Wirthshaus zum Adler ist eine gut herge-
stellte Renaissancearbeit, der schmiedeiserne Aushängeschild, zu er-
wähnen , bei dem das Schmiedewerk im dreieckigen Felde, in guten Rankenver-
schlingungen sitzt und an dessen Spitze in quadratischer Einfassung der Doppel-
adler hängt. (D.)

ORSINGEN

RÖMISCHE RESTE. Schon 1846 entdeckte Oken in Zürich ausserhalb
des Dorfs in den 'Kopfäckern' die Fundamente von Haus- und Hofmauem
eines römischen Gebäudes. 1847 fanden Seitens des Badischen Altertums-
Vereins (s. Generalbericht dess. von 1858, p. 11, 58, 65 u. Schriften der
Alterthums- u. Geschicktsv er eine v. Baden u. Donaueschingen III. Jahr gg.
1848. p. 400 ff.) weitere, wiewohl nicht erschöpfende Ausgrabungen statt. Das
Gebäude deckte in schiefem Grundriss eine Fläche von 18 m im Geviert. Es
enthielt mehrere Gemächer zum Theil mit Heizungseinrichtung durch Hypocausten,
in welchen allerlei kleinere Funde, Gefässscherben, Glas, Münzen etc. gemacht
wurden. Wahrscheinlich bildete es nur einen Theil eines grösseren Gehöftes an
der römischen Strasse. 1851 kam man in der Nähe auf Spuren eines römischen
Begräbnissplatzes. (W.) f'

Im Gewann 'Hinter der Mühle' gegen Eigeltingen hin stiess man auf das
Fundament eines viereckigen Gebäudes. (W.)

Vgl. noch Acten des Alin. d. Inn. 1848—70. Fase. II f. III io° 6542.
u. p. Oct. 1846. Fase. II f. III. No. 22306. BISSINGER No. 14.

KIRCHE (Tit. S. Petri et Pauli), spätgothisch, jetzt ganz verzopft. Ein-
schiffiger Bau mit Chor, flachgedeckt. Der Thurm ist alt. Er hat Staffelgiebel und
Satteldach.

An der Aussenmauer Epitaphien von 1717, 1791, 1748, 1755, 1766 mit
Wappen. An der Südseite Sonnenuhr und sehr schlechte Kreuzigung mit
Maria und Johannes, Holzsculptur des 15. Jhs.

Spätgothische Thüre mit Eselsrücken an der Südseite. Hauptportal einfacher,
spätgothischer Bogen, gez. 1575.

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