Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0031

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
l6 KREIS KONSTANZ.

BÜSSLINGEN

KIRCHE (Tit. S. Martini Ep. Turon.), ehemals vom Kloster Allerheiligen
in Schaffhausen abhängig. Der j. Bau zopf. Nur der an der NS. des Chors
stehende dreistöckige T h u r m ist alt, wenn auch verzopft. Vor der Kirche eine
spätgothische, flachgedeckte Vorhalle mit spätgothischer Thüre, über welcher
das Blumenegg'sche Wappen (15. Jh.). In der Halle (sog. 'Vorzeichen') ein
spätgothischer achteckiger Weihwasserstein, der früher als Taufstein gedient
zu haben scheint.

Grabstein eines Geistlichen, Jacob Bloumegger, 1618, Merz 24, mit dem-
selben Wappen wie oben. 'Anno 1618 den 24.'™ Maerz starb der Ehr-
würdige geistliche Rath Jakob Bloumegger im jj-. Jahre, dem Gott gnädig
sei.' Das Geschlecht der von Blumenegg (gen. urk. 1290, BADER, Ba-
denia II 33), starb 1577 aus. Da das Wappen mit einem schrägrechten
Faden (Bastardfaden) belegt ist, hat man an eine Seitenlinie von unehelicher
Abkunft zu denken. Weiter Grabstein des 1770 verstorbenen Pfarrers
Wechinger.
Glocken, drei von 1520 (kleine), eine mittlere von 1671 und eine grosse von 1755.
Monstranz, Rococo von 1700. Einige Barock- bezw. Rococokel che.

Im Pfarrhaus zwei 'Stiftungskisten', zwei gut gearbeitete Truhen, eine
gothisch, andere Renaissance. Beide haben ihren Eisenbeschlag erhalten, die
Bänder der ersteren laden in Lilien aus; die der letzteren sind theilweise durch-
brochen.

Das sogenannte SCHLÖSSCHEN ist ein spätestgothischer Bau ohne Be-
deutung mit Staffelgiebeln und steinernen Fensterkreuzen. Es hat einen Erker,
ohne Kunstwerth, von Holz und Riegelwerk, trägt über dem Eingang ein Wappen,
an welchem bei der Ueberschmierung mit Farbe kaum erkennbar ist, ob die
Wappenfigur einen Stern vorstellen soll; über diesem Wappen ist die Inschrift:
Jakob Ritze, die Jahreszahl 1610, sowie der Sallust'sche Ausspruch:

Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur
angebracht.

DUCHTLINGEN

ROMISCHE RESTE: Fund einer Goldmünze von Vespasian und Titus (BIS-
SINGER 4.).

EHINGEN

KIRCHE zopf.
Vortragkreuz in vergoldetem Kupferblech. Christus in erhabener Arbeit zwischen
den vier Medaillons mit den Evangelisten. Guter Barocco.

[16]
 
Annotationen