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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0517

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486 KREIS KONSTANZ.

BERKHEIM

(Gem. Markdorf)

STA IGER Meersburg S. 246 f. — STENGELE 'Fr. Stimme' 1883.

KIRCHE gothisch. Einfaches flachgedeektes Langhaus, Fenster ohne Abthei-
lung und ohne altes Maasswerk. Der zweistöckige Thurm hat Staffelgiebel und
Satteldach, oben je ein bez. zwei gothische Fenster. Die quadratische Thurmhalle,
welche als Chor dient, ist eine gewölbte. Hohlprofilirte Rippen entsteigen ohne
Consolen den Ecken. Schlussstein mit Angnus Dei. Eine gothische Thüre -führt
zur Sacristei.

Gothischer Taufstein, mit Wappenschildern umstellt, sehr verwittert.

Messingenes Vortragkreuz: Crucifixus zwischen Medaillons mit den Evan-
gelisten; auf der Rückseite Madonna in Hochrelief zwischen Ornamenten. Fast
Rococo (17. —18. Jh.).

Im Mittelalter bestand hier FRANCISCANERINNEN-CONVENT, wel-
cher zum J. 1406 erwähnt wird (Jahresgesch. d. Franc, MONE Qs. III628).
STAIGER S. 254.

Ueber ein HOCH KREUZ bei Berkheim und die KAPELLE daselbst
(17. Jh., 1696 erweitert und eingeweiht) s. B. STENGELE Das Hochkreuz bei
Bergheim (Fr. Stimme v. See 1884, No. 31) u. STAIGER Meersb. S. 252 f.

Unter den Glocken eine von 1642 (STAIGER).

BERMATINGEN

STAIGER Salem S. i99 f. — F. MONE Die bild. Künste I 81 f.

HEIDENHÖHLEN. Ähnlich wie Ueberlingen (Goldbach) finden sich in
dem weichen Molassesandstein bei B. unterirdische Wohnungen, in denen man
Zufluchtsstätten der nachrömischen bez. der christlichen Bevölkerung des Landes
(im 2. u. 3. Jh.) gesucht hat (vgl. FICKLER Das Schloss Heiligenberg S. 31,
A. Jo mit Berufung auf STALIN Wirt. Gesch. I — als ob es im 2. u. 3. Jh.
am Bodensee schon Christen in Menge gegeben habe! MONE Bericht g. Jan.
1846, Acten des Min. d. Inn. v. 16. u. 27. Jan. d. J.J. Der* frühere Pfarrer
EITENBENZ von Bietingen glaubte auf Grund der in die Wände eingekrazten
Zeichen und der 'Spitzbogen' (Gratgewölbe) sie als älteste christliche Wohnstätten
der Gegend in Anspruch nehmen zu dürfen (vgl. DESSEN Schrift: Die Höhlen
zu Berm., Engen 1842 und den Auszug bei STAIGER S. 203). Da keine
Gemächer, sondern bloss Gänge hier angetroffen werden, ist fraglich, ob man über-
haupt an Wohnstätten zu denken hat.

KIRCHE spätgothischer dreischiffiger Bau, in Chor und Schiff flach gedeckt.
Der geradlinig abgeschlossene Chor hat an der Ost- und Südwand ein drei-

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