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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0400

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AMT KONSTANZ. — ROSENEGG. 375

KIRCHE Zopf bau.

Altaraufsätze mit Baldachinaufbau und bischöflichen Wappen, prächtige
Rococoarbeiten, aus Konstanz (?) hierhergebracht. Rechts im Chor ebenfalls gleiches
Wappen.

Zwei geringe Vortragkreuze (17.—18. Jh.).

Kelche v. 1625 und" 1758.

Silberteller mit Silbergefäss, gute Barockarbeit von 1683. Eingravirt ist die

Ansicht eines Klosters; Marke j G B , auf dem Rücken des Tellers fjjj und (hcv) •

Silberne Monstranz, vorzügliche Rococogoldschmiedarbeit des 18. Jhs. Der

Fuss, von verschiedener Arbeit, hat die Marke

F A B J mit dem Augsburger

Beschauzeichen; schöne Emaillen mit Scenen aus der Passion.
SCHLOSS ROSENEGG s. den Art.

Das GEMEINDEKELLERHAUS von 1553, späteste Gothisch ohne Kunst-
werth, enthält einen grauglasirten Ofen, dessen Kacheln allegorische Figuren dar-
stellen, und sein Kamin (Vorraum zur Heizung) trägt die Jahreszahl 1700 sowie
das Konstanzische Kreuz als Wappen.

Das Gebäude war später gräflich Enzenbergisch.

An WAPPEN befinden sich in Rielasingen:

a) Das Marquart Rudolf v. Rodt'sche bisch öfl. Konstanz'sche
Wappen auf einer Gemeindekarte im Rathhaus, (war Bischof in Konstanz 1669
bis 1704.)

b) dasselbe an der Mühle.

c) das bischöflich Stau ffenberg'sche Wappen (Johannes Franz, Sohn
des Konrad Schenk v. Stauffenberg) am Kaplaneihaus von 170g sowie am Gast-
haus zum Löwen. (Dieser Nachfolger des Vorigen war Bischof 1704 bis 1740.)

Herr Pfarrer Winterer besitzt eine Anzahl guter Oelgemälde, und zwar
grösstentheils Bilder und Copien des Freiburger Malers Herrmann. (R.)

Ein Christus am Kreuz, Holzschnitzarbeit von 1586 im Besitz
des Michael Streit.

ROSENEGG

(Gm. Rielasingen).

Ursprünglich Eigenthum der Herren von Rielasingen hatte das Schloss seinen
eigenen Adel (1312—1481), nachdem die Herrschaft bereits an die Reichenau
übergegangen war. Von 1440—1580 gehörte es den Lupfen. Im J. 1499 wurde
dtis Schloss von den Schweizern verbrannt und fiel seit 1610 an das Hochstift
Konstanz (Gh. Baden S. 930, pjjj.

Von der 1639 im dreissigjährigen Krieg zerstörten Burg stehen nur mehr
einige Mauerreste von Phonolithtuff.

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