Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0435

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT MESSKIRCH. — WAGENBURG. 4°7

mit abgefasten Kanten, die auf einem sehr schweren, rectangulären Pfeiler ruhen.
Nach Norden zu nur eine Arcade. Die Abseiten haben ebenfalls Tonnengewölbe
und ziemlich hohe rundbogige Fenster mit unprofilirter Leibung. Ob noch romanisch?

Der aus drei Seiten des Achtecks geschlossene Chor hat ein sechstheiliges
Gratgewölbe, zwei rundbogige Fenster und zwei runde Oculi. Kleiner Dachreiter.

Die Facade hat ein einfaches Rundportal. Man ist versucht, die Kapelle
wenigstens in der Gründung noch für romanisch zu halten.

Das Mobiliar ist zopfig. Der Altar steht über einer anscheinend roma-
nischen Steinmensa.

Halbzerstörter Rest eines Antependiums, gute Leinwandstickerei des
16. —17. Jhs.

Zwei geringe Oelgemaide, eines, den hl. Franciscus von Sales darstellend,
von der Messkircher Hammerschmiedtzunft 1671 gestiftet.

UNTER-BICHTLINGEN

GRABHÜGEL. Am Weg von dort nach Messkirch finden sich im fürst!.
Fürstenberg'schen Wald 'Ehnried' 6 Grabhügel von 11—30 m Durchm. und
1 — 2 m Höhe. Sie sind nicht untersucht (W.).

RÖMISCHE RESTE. Auf der Strasse von O b er-Bichtlingen nach
Messkirch steht, 300 m nordöstl. von Ober-Bichtiingen, 50 m von der Strasse weg
ein Hügel in Form einer abgestumpften Pyramide, jetzt mit einem Kirchhof gekrönt.
Er wird als römische Verschanzung angesehen, vielleicht in irgend einer
Beziehung zur römischen Niederlassung der Altstadt bei Messkirch (der Sage nach
soll dorthin eine 'lederne Brücke' gegangen sein). (IV.)

WACKERSHOFEN

(Gm. Wasser)

KAPELLE Zopfbau.

Zwei spätgothische Holzstatuetten, Marie und Johannes Ev. von einer
Kreuzigung, mit alter Polychromirung. Geringe Arbeiten des ausgehenden 15. Jhs.

WAGENBURG

BURGRUINE. Von der 'einst stattlichen Feste Wagenburg' welche Hausen
gegenüber und in gleicher Höhe mit diesem auf dem sog. Schlossfelsen lag (von
Kreenheinstetten in einer Stunde zu erreichen) ist so gut als nichts mehr vor-
handen; während vor 40 Jahren, nach der Aussage der Umwohner noch brust-
hohe Mauern gestanden haben sollen. Der prachtvolle Blick in das Donauthal
und auf die Burgen Hausen und Werenwag von dem steilen zerklüfteten Schlossfelsen
aus, muss jetzt den Besucher für das entschwundene Bauwerk schadlos halten. (D.)

L407]
 
Annotationen