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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0348

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324 KREIS KONSTANZ.

mit Buckelquadern an den Ecken, an der Stadtseite früher offen, ist ohne Jahreszahl
und etwa 15 meter hoch.

Ein Rundthurm gegen den See mit Zinnen hat ungefähr 8 — 9 meter Höhe,
spätgothische Profilirungen an Gurten und Schiessscharten (vgl. die im J. 1862
genommene Zeichnung Weyssers in unserer Nachbildung Fig. 83). Vom äussersten
Stadtgraben sind noch Reste, sowie ein breiter, viereckiger Thurm vorhanden, jetzt
Gerberei.

Von den ehemals 12 Hoheitsmarken der Stadt Radolfzell sind noch einige
vorhanden mit den Jahreszahlen 1540 und 1622. An der, der Stadt zugekehrten
Seite das Radolfzeller Stadtwappen, gegenüber das Wappen der Grafschaft Neuenbürg.

Einige Wappen an Privathäusern, theilweise stark beschädigt, von unbe-
kannten Geschlechtern, und zwar im Hause des Schreiners Böhringer, am Haus
'die alte Farbe', sowie im Hause des Kaufmanns Domin. Noppel. Das v. Horn-
stein-Hohenstaffeln'sche Wappen gemalt über einem Hausthor.

Im RATHHAUSSAAL noch einige Wappen auf Glas gemalt, darunter
das von Vorderösterreich-Radolfzell mit der Jahreszahl 1564.

HAUS No. 162 (Wirthschaft zum Engel) Barockportal und Erker.

HAUS No. 163 (Buchdruckerei Mayr), barock mit schönem Thürklopfer.

HAUS No. 77 (J. 1688) mit fürstbischöfl. Wappen.

Einige Holzdecken und Täfelungen in Privathäusern sind ohne besondere
Bedeutung.

Eine Wetterfahne auf dem Amtsgerichtsgebäude, Ritter St. Georg vor-
stellend. Ebenda schöne alte Tische. (Fr.)

RANDEGG

KIRCHE (Tit. s. Ottiliae) verzopft. Alt ist der dreistöckige mit hoher
Pyramide gedeckte Thurm, der unten grosse gothische, oben gekuppelte frühgothische
Fenster ohne Maasswerk hat. Spätgothische Thüre. Die Tburmhalle dient als Chor.
Sie hat ein spätgothisches Gewölbe, dessen rundprofiiirte (!) Rippen auf Consolen
aufsitzen. Schlussstein mit Wappen, neu polychromirt.

An der Evangelienseite einfaches spätgothisches Sacramentstabernakel.

Sog. Ottilienaltar, Barocknische mit Eisen verschluss, gute Umrahmung.
Wappen (zwei Löwenköpfe).

Die Kirche besass einige Statuetten (von denen nach dem Frageb. eine
'sehr alt' war), welche neuerdings nach Rottweil verkauft wurden (!).

Ein gothischer Kelch aus dem Anf. des 16. Jhs. mit Barockmittelstück.

Eine alte TRINITÄTSKIRCHE wurde im J. 1876 abgerissen (Fr.).

Zu der Pfarrei gehörte einst, d. h. vor der Reformation, das benachbarte
BUCH (Kant. Schaffhausen), in welchem KAPELLE mit Sacramentshäuschen
und Glocke (aus Anf. d. 15. Jhs.) (Fr).

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