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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0436

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KREIS KONSTANZ.

Fig. 102. Werenwag. Grundriss des Schlosses.

WERENWAG

(Gm. Langenbrunn)

SCHLOSS. STAIGER, D. schwäb. Donauthal, Freiburg 1850, S. 68.

Das dem Fürsten von Fürstenberg gehörige Schloss Werenwag ist keine ein-
heitliche Schöpfung. Noch die allerneuste Zeit war an dem Aufbau desselben thätig
und hat viel mit dazu beigetragen, die reizvolle Umrisslinie, welche das Schloss auf
seinem steilen in das hier erweiterte Donauthal hereinragenden Felsen bietet, zu
schaffen.

Werenwag wird wie Hausen schon im II. Jahrhundert genannt, 1387 ging
die Lehensherrlichkeit über dasselbe an Oesterreich über, welches nach dem Aus-
sterben der Werenwag die Herrn von Laubenberg damit belehnte, nach deren Aus-
sterben es gegen die Mitte des 17. Jahrhunderts an die Fürstenberg kam. Der
Besitz ging später nochmals an Oesterreich über, als Fürst Anton Egon von Fürsten-
berg in kaiserliche Ungnade fiel; Oesterreich gab es an die Herren von Ulm, welche
das Schloss und drei Dörfer wieder gegen Geldentschädigung an die Fürstenberg
abtraten, deren Eigenthum es bis heute geblieben ist.

Wie Hausen auf der Spitze eines vorspringenden, beinahe senkrecht nach der
Donau abfallenden Felsens erbaut, war Werenwag durch eine 16 m breite Schicht von
dem Bergrücken getrennt und, wol in der gleichen Weise wie Hausen, ursprüng-
lich mit letzterm verbunden. Jetzt vermittelt eine zweibogige Steinbrücke den Ver-
kehr zwischen Hochebene, Schlosshof und Schloss, dessen Grundplan wir in
Fig. 102 geben.

Von hohem Alter ist nur der Unterbau des, dem Bergrücken zugekehrten,
mächtigen halbrunden Thurmes und des den Brückeneingang flankierenden Viereck-

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