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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0544

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AMT UEBERLINGEN. — LIPBACH. 513

Rococo mit classicistischen Anklängen. Auf einer der Tafeln Fürstenbergisches
Wappen mit Adler und A • 1720 • I • F • W • L • P

Das Bild des Pfarrers Wey, als Donators mit Ansicht der Kirche.

Zwei Altarbilder: Kreuzigung und Verlobung der hl. Katharina
von Siena, dazu S. Georg und Nikolaus mit den drei Kugeln, ebenfalls Rococo,
nicht ganz schlecht. Wol italienisch.

Das Altarblatt des Hocha 11ars (Assumptu) ist sehr gering.

Vortragkreuz: holzgeschnitzter Christus, nicht ganz schlecht (18. Jh.).

An der Orgelbühne drei Scenen musicirender Engel, recht brav und
munter, offenbar von einem Italiener aufgemalt, um 1720.

Ueber dem Portal Steinsculptur: hl. Georg, Brustbild mit dem Drachen
(16. Jh.).

An der Westfront Fürtenbergisches Wappen (17. Jh.).

Zwei Beichtstühle, gutes Rococo.

Glocken: 1) Eine Glocke vom Anf. des 16. Jhs.

2) Eine grosse Glocke, hübsche Reliefs mit S. Georg, Agnes, Agathas, Dominieus,
Sebastian, Kreuzigungsgruppe; 1663 von Theodosius Ernst in Lindau gegossen.

3) Eine dritte, alten, deren Krone von den Schweden abgeschlagen wurde.
Am Schlägel 1630 W, an der Glocke in goth. Minuskel: atlHO iJOlUHlt ODCCCCCÜH •
SbC • lllilria • tOlllillUÖ • tCCUUl • Zwei Medaillons (S. Georg!) schwer zu erkennen.

4) Vierte Glocke, 1818 in Salem gegossen.
Wetterfahne mit PAX, modern.

In der Sacristei zwei leidlich gute Rococo Schreine.

LIPBACH

(Gm. Kluftern)

STAIGRR Mecrsb. S. 236 f.

KAPELLE Zopfbau. Der sehr niedrige vierschiffige Thurm kann noch
von dem Bau des 10. Jiis. sich erhalten haben. Satteldach; oben je zwei rund-
bogige Fenster ohne Profilirung; unten Schiessscharten. Die Thurmhalle hat ein
Tonnengewölbe.

Die Kapelle wurde im 10. Jh. gegründet und der erste Bau durch B. Gebhard II
eingeweiht. Als Bezeugung für die Dedication lassen sich anführen:

1) eine halbverwischte Inschrift an der Sacristeimauer, welche anscheinend
eine ältere darunter stehende auffrischte (vgl. STAIGER a. a. O. — Fürstcnb.
Urkdb. V. 31. 34, Na. 990:

Anno domini 990 est haec capella consecrata per venerabilem dominum
s. Gebhardum episcopurn Constantiae. Renovatum ctim appositione altaris
anno 1602. Supra scripta denuo renovata sunt. . .

2) Eine hs. Notiz des 18. Jhs. im Pfarrarchiv zu Kluftern, eb. abgedr., in
welcher allein schon der Zusatz zu S. Gebehardo: hunc procuratore ecclesiorem

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