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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0584

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AMT UEBERLINGEN. — RICKENBACH. 553

Wänden; kein Schlussstein. Dieselbe dient jetzt als Sacristei. Eine spätgothische
Thüre mit gedrehten Säulenfüsschen und übergreifendem Stabwerk führt zu ihr.

Zwischen Chor und Thurm kleines Treppenthürmchen.

Dem ebenfalls spätgothischen, aus drei Seiten des Achtecks geschlossenen
Chor sind drei Joche vorgelegt. Schönes Netzgewölbe, an den Schlusssteinen i)
Madonna mit Kind; 2) Petrus und Paulus; 3) Wappen (Mainau?). Die
hohlprofilirten Gewölberippen entspringen Dreiviertelwandsäulchen, von denen zwei
abgestutzt sind und leere Wappenschilder unter sich haben. Die drei Fenster des
Chors sind dreitheilig, zum Theil jetzt geschlossen.

An der Südseite der Kirche ist eine Sonnenuhr aufgemalt.

Vier Glocken des 17.-19. Jhs. (166 S.J.

Im Chor ein Oelgemälde auf Leinwand, gutes Porträt eines Stifters:
Bartholomäus Moser von Pfaffenhofen M. D= Stifter des hiesigen
Moszerischen Stipendii jj aetatis LIII.|j 1642.

Rococoaltäre. Auf einem derselben die Himmelskönigin mit Domini-
cus und Katharina v. Siena, Statuen in Lebensgrösse (Rococo).

Ewige Lampe, sehr schöne Kupferarbeit des 18. Jhs.

Im Pfarrarchiv eine hs. Geschichte der Pfarrei. Danach wäre der Chor um
1300 unter B. Heinrich v. Klingenberg, das Langhaus 1498 erbaut (s. dagegen
oben).

Vor dem Ort nach Ueberlingen zu eine zopfige KAPELLE. Ueber der
Thüre hübsches Rococowappen mit A-A-I-S-M-DCCLIII.

PFAFFENHOFEN

(Gm. Owingen)

TAFELGEMÄLDE erwähnt 1523 : 'hernoch den 24. Martii hat M. Engel-
hard Hofman die schönen Tafel zu Pf. gemacht und uffgesetzt' (MONE Ztschr.
XVII 280. Alts REUTLINGERS Chron. v. Ueberlingen, II, 1, fol. 271).
Das Werk ist seither verschwunden.

RICKENBACH

RÖMISCHE RESTE: Münzen von Probus und Gratian (MONE Ztschr.
XVI 64.)

Die in dem Urbar von S. Blasien vorkommende Bezeichnung 'herstraez',
1383, lässt MONE (Ztschr. X 262) einen Römerweg hier unterstellen.

KAPELLE spätgothisch, aber ganz verzopft.

Am Chor noch ein zweitheiliges, geblendetes gothisches, Fenster.

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