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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0065

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50 KREIS KONSTANZ.

ganz oben noch etwa 22 Eekquadern, also im Ganzen 64 über dem Fundament.
Diese Buckelquadern an den Ecken, von etwa 30—50 cm Höhe, sind sorgfaltiger
bearbeitet als die sehr unregelmässigen übrigen, die bisweilen ohne Bossagen sind.
Die Formen der erwähnten Thür- oder Fensteröffnung mit ihrem rechtwinklig um-
rahmenden Falz, in welchen ein hölzerner Verschluss hineinpasste, lassen die Zeit
des romanischen Stiles erkennen, also das 12. Jh. Das einfache, rundbogige Stadt-
thor von Thengen, aus dem 16. oder 17. Jh., ist ohne architektonische Bedeutung.
Von dem Thorbau, welcher die Stadt von der Burg trennte, sind nur noch wenig
Reste übrig:.

WATTERDINGEN

KIRCHE (Tit. S. Gordiani et Epimachi mm.) Zopf bau.

Schöne Rococochorstühle. — Vortragkreuz, schön vergoldete, silber-
plattirte und gravirte Arbeit des 17.— i8.Jhs.; der Christus zwischen ornamentirten
Medaillons.

Die Kanzel vom Jahre 1744, die Statuen der Kirchenpatronen, der Ma-
donna und des hl. Johannes Evangelista und der aus gewöhnlichem weissem Sand-
stein gearbeitete Taufstein — alles unbedeutende Arbeiten — tragen das Wappen
des Freiherrn Heinrich Bernhard Anton von Hornstein-Binningen,
welcher 1714 bis 1753 der Gemeinde als Pfarrer vorstand.

WEIL

KAPELLE (fit. S. Nicolai Ep., Filiale von Blumenfeld). Chor 16.-17. Jh.
Spätgothisch.

Gothischer Kelch mit Wappen und Datum 1664.

WEITERDINGEN

KIRCHE (Tit. S. Mauritii), ursprünglich gothisch angelegt, jetzt gänzlich
überarbeitet und vergrössert. Das Schiff, im Jahre 1885 verlängert, hatte ursprünglich
drei jetzt ganz überarbeitete Fenster. Der Chor, drei Seiten eines Achtecks mit vor-
gelegten zwei Jochen, ist spätgothisch. Dreiviertel-Ecksäulchen sollten die Gewölbe-
rippen' tragen. Jetzt ist die Decke erneuert, zopfig. Zweistöckiger Thurm mit
Satteldach, oben einfache gothische Fenster.

Die Kirche bewahrt eine namhafte Anzahl (ca. 15) von Epitaphien, welche
grossentheils der Familie von Hornstein angehören.

[So]
 
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