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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0333

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AMT KONSTANZ. — OEHNINGEN. 309

Die oberen Stockwerke des Schlosses sowie der Treppenthurm sind spätere
Zuthaten. Das Renaissanceportal des Treppenhauses trägt das modern in Thon
gefertigte Wappen des jetzigen Besitzers v. Enzenberg. Im obersten Stockwerk ist
(iie Jahreszahl 1620 zu lesen. Die Wendeltreppe ist aus schweren, eichenen Stufen
gebildet, deren Spindel von der Dicke der grössten Stufenbreite bis auf den Dach-
boden hinauffuhrt.

Im Saal des oberen Stockwerks sind aus neuerer Zeit Wappen an die Decke
und an die Fensternischen gemalt, alle v. Bodman angehörig von 1420 an bis in
in unser Jahrhundert, sowie ihrer Frauen, geborene v. Thengen 1420, von Halweyl
1562, von Werdenstein 1648, von Hornstein 1752, von Bubenhofen 1762.

Der Thorthurm und ein F.ckthurm der Mauern ist spätgothisch , ebenso wie
die Letzteren in den Obertheilen erneuert. Ueber dem Thor war früher eine
Kapelle.

Das spitzbogige Portal des Thores ist von Molassesandstein-Buckelquadern
aufgeführt, zum Theil restaurirt, die Mauern von schlechtem Gefüge aus Rollsteinen
aller Art aufgeführt, die wohl von benachbarten Gletschermoränen herrühren mögen.

OBERSTAAD

(Gm. Oehningen).

PFAHLBAUSTATION (IV.).

SCHLOSS. Hr. ZELLER-WERTMÜLLER beschreibt in einem an
Hrn. Prof. R. Rahn in Zürich gerichteten und mir zur Verfügung gestellten Briefe,
d. d. 23. Mai 1873, ein Gebäude mit romanischem Thüreingang. 'Das Ge-
bäude, in welchem sich die Thüre befindet, ist ein Erdgeschoss in Sandsteinquadern
ausgeführt, und es finden sich, so viel ich mich erinnere, noch weitere unbedeutende
Spuren romanischer Architektur daran. Der Oberbau, Riegel, ist aus dem 17. oder
18. Jh. und weist auf geistliche Erbauer hin (Kloster Petershausen?). Die Thüre,
rundbogig, ist nach der beigegebenen Zeichnung von einer zwischen zwei Hohl-
kehlen gestellten Volte umspannt; in den Hohlkehlen stehen Kugeln, Blumen, Sterne,
Schnecken. Am Schlussstein ein grotesker Kopf.

Im J. 1886 konnte mir Niemand mehr über dieses vermuthlich seit 1873
verschwundene Haus Nachricht geben. Wir geben eine Abbildung nach Zeichnung
von Weysser (Fig. 80).

OEHNINGEN

KIRCHE und ehemaliges KLOSTER.

BRUSCITIUSp. 348 sq. — J. RADER D. Kl. 0.. Badenia, Ztschr.
f. Vat. Gesch. u. Landeskunde. (1844) ILT68. — MEYER VON KNONAU
Die Bestätigung der Stiftung zu 0. und die Weingartner Gesch. d. Weifen.
(Anz. f. Schweiz. Gesch. 1870. Ij—j), — GAMS Kloster-Nekrologien u. s. w.
mit Zusätzen von ZELL und KÖNLG. (Treib. Diöc. — Arch. XIIL 244 f.)

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