Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0695

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
AMT XJEBERLINGEN. — "WEILDORF. 663

In der Sacristei Oelgemälde auf Lwd. (17. Jh.): Ecce homo. Gute Copie
eines venezianischen Bildes.

Vortragkreuz, Crucifixus zwischen den vier Medaillons mit den Evange-
listen. Rückseite: gravirtes Barockornament; farbige Glasflüsse. Sehr schönes Werk
des 17. Jhs.

Glocken von 1734, 1760.

URNAU

KIRCHE (zu den hl. Dreikönigen) Zopfbau.

Der Thurm ist in dem Kerne noch romanisch, aber überarbeitet und in den
Fenstern verzopft. Oben auf jeder Seite je ein Paar roher Rundfenster, gross und
ohne jegliche Profilirung. Staffelgiebel und Satteldach. Die Giebel sind mit auf-
steigendem rohen Rundbogenfries versehen. Die ungewölbte Thurmhalle dient als
Chor. Ueber dem Altar, an der Evarigelienseite, spätgothisches, ganz verzopftes
Sacramentshäuschen (Wandnische) mit Eisengitter und Schloss. Unter
dem es krönenden Eselsrücken Veronika, das Schweisstuch haltend, geringe Sculptur
des ausgehenden 15. Jhs.

Rechts vom Altar in die Chorwand halb eingelassen ein spätgothischer Tauf-
stein, ackteckig. Rohe Arbeit.

Auf dem Hochaltar sechs grosse zopfige Altarleuchter mit das Holz
bekleidendem Silberbeschlag.

Auf dem Hochaltar Altarblatt auf Lwd.: Anbetung der hl. Dreikönige,
sehr geringe Arbeit eines italienischen Manieristen in der Richtung Maratta's.

K e 1 ch , silbervergoldet; Kuppe geschweift, barock; Knauf und Fuss noch
spätgothisch, wol Ende 14. Jh. Auf dem Fusse in Relief Madonna im Strahlen-
kranz mit Kreuz und der Inschrift VRNAW.

Die Sacristei hat ein Kreuzgewölbe des 14. Jhs., dessen hohlprofilirte
Rippen auf ikonischen Consolen in den Ecken aufsitzen. Am Schlussstein Relief:
die Hand Gottes, umstrahlt von Liliennimbus; zwei Finger der Hand sind aus-
gestreckt, drei geschlossen.

Messingkreuz mit gutem Christus, wol Ende 16.—17. Jh., Fuss barocki-
sirend und wol später.

Broncefunde im sog. 'Schelmenäcker' hat man mit dem Betrieb der Erz-
giesserei im Linzgau in Verbindung gebracht. Andere (F. MONE Die bild. Künste
I 91) denken an Begräbnissplätze römischer Soldaten (?).

WEILDORF

STAIGER Salem S. 323 f. — F. MONE Die bild. Künste I 94.
KIRCHE (ad. s. Petr. et Paul.) spätgothisch begründet, aber gänzlich ver-
zopft. Portal spätgothisch, mit übergreifendem Stabwerk.

[663]
 
Annotationen