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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0526

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AMT UEBERLINGEN. — FRICKINGEN. 495

FRICKENWEILER

(Gm. Mahlspüren i. Thal)

KAPELLE modern. Im Chor zwei Büsten weiblicher Heiligen als Reli-
quiarien, wol 17.—18. Jh. Eine derselben nicht schlecht.

FRICKINGEN

F. MONE Die bild. Künste I 112. — Vgl. Diöc.-Arch. I rjp.

KIRCHE (Tit. s. Martini), spätgothisch, verzopft.

Der Chor, aus drei Seiten des Achtecks geschlossen. Das Maasswerk der
Fenster ausgebrochen. Spätgothische Thüre mit übergreifendem Stabwerke nach
der Sacristei.

Der Thurm gehört noch der Uebergangszeit des 13. Jhs. an. Das untere
Stockwerk zeigt einen Sims mit sehr feinem Rundbogenfries. An der Nordseite
des Thurms romanisch profilirte Rundfensterchen, oben ein Fenster von der ||||

Satteldach mit Staffelgiebel. Form: ^M

Schiessscharten. Oben gekuppelte gothische Fenster des 13. Jhs.

Die Thurmhalle (Gratgewölbe) dient als Sacristei.

Rococokreuz aus getriebenem Silber.

Ostensorium, ebenf. Rococo.

Zwei Rococokelche, gut.

Monstranz: spätgothischer Fuss mit Rococostrahlenkranz.

Holztafelgemälde von 1622, Krönung Maria, gering.

Im Chor ein Stein aus Hermansberg eingemauert: OSSA . S. CRESCEN-
TIS. MART.

Holzstatuette eines hl. Sebastian, neu polychromirt. Sehr natura-
listisches Werk des ausgehenden 15. Jhs. Der Heilige ist ganz nackt, mit schmalem
Schurz, dargestellt.

An der Südseite der Kirche Sonnenuhr des 16. Jhs.

Von den Glocken war eine, die j. umgegossen ist (sie!), vom Jahre 1492;
die drei noch erhaltenen sind vom J. 1501 (Fr.), von Meister Nikolaus in
Konstanz gegossen (MONE a. a. O.J.

Die KAPELLE zum hl. Leonhard ist 1583 gebaut und 1778 erneuert (Fr.).

Der BURGSTALL, spärliche Trümmer des ehemaligen Edelsitzes. Im 12. Jh.
wird hier ein Konrad v. Pfrungen gen., im 13. (1236) verkauften die Justingen
das Dorf an Konstanz. Eine eingesessene Familie von F. soll urkdl. 1036—1218
vorkommen; Konrad von Homburg soll 1356 den Burgstall zerstört haben. Nörd-
lich von demselben an steiler Halde eine RINGBURG mit Mardelle (sog. 'Schweden-
Schanze'; Gh. B. S. 824).

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