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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0579

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548 KREIS KONSTANZ.

mit dem Kelch; 2) hl. Sebastian nebst Stephan (charakt. durch seine Steine);
beides geringe Werke des 17. Jhs.

Tafel: Madonna mit Kind, davor eine von ihr beschützte Schafherde, dat.
1754. Geringes Bild, nur culturgeschichtlich von einigem Interesse.

Altargemälde: Madonna mit Kind nicht schlecht, ziemlich modern, falls
nicht Uebermalung eines altern Bildes.

Holzsculptur, Dormitio b. M. V., (17. Jh.), gering.

Einige andere Zopfbilder sind bei STAIGER verzeichnet.

PRIVATHAUS. Am Ende des Dorfes steht an der Landstrasse und dem
Bache ein Salemer Hofgebäude, ein schmucklos dreistöckiger Steinbau mit hohem
Ziegeldach, der an der Hauptfacade zwischen dem I. und II. Stocke eine Stein-
tafel mit von Schwert und Krummstab durchkreuztem Wappen und der Bischofs-
mütze darüber hat. Im lorbeergeschmückten Ovalschiid ist über einen Paimbaum weg,
ein quadrirter Schrägbalken geführt und die Jahreszahl 1788 eingemeisselt. (D.)

In einem Zimmer des untern Stockwerks ist ein schöner Salemer Schrank
(weiss und Gold, Louis XVI) mit durchbrochenen untern Thürfüllungen und oberm,
mit Glas geschlossenem Aufsatz. (D).

NESSELWANGEN

RINGWALLBURGEN. Am 'Schlossberg', Eigentum d. Spitals Ueber-
lingen findet sich im Wald eine der in der Gegend häufigen Ringwallburgen.
Ein steil abfallender Bergvorsprung ist durch Wall und Graben von der Bergfläche,
von welcher er ausläuft, abgeschnürt und dann für sich rings mit einer Terrasse
umgeben. Alles ist Erdwerk: Hr. Ullersberger fand an Ort und Stelle nur wenig
Steine, gar keinen Mörtel, wohl aber viele Kohlen und 'verglaste Fragmente von
Thon'. Sonst sind Funde, welche die Bedeutung dieser eigentümlichen Befestigungs-
werke erhellen könnten, nicht gemacht. Bemerkenswert ist die Beschränktheit der
befestigten obern Fläche, des sog. 'Schlossplatzes' (10—16 m breit, ca. 40 m
lang, länglich rund verlaufend); jedenfalls konnten nicht sehr viele Menschen hier
Zuflucht finden. Der prähistorische Charakter dieser Erdwerke wird nicht zu be-
zweifeln sein. (W-)

Eine zweite ähnliche Ringwallburg befindet sich im Walddistrict- 'Sigismund-
bau' in der Nähe des Hohenlindenhofs, auf Gemarkung Ueberlingen. Hier ist
der 'Schlossplatz' mit Wall und Graben umringt, ausser an Stellen, wo der Steil-
abhang dies entbehrlich machte; er erscheint so einem aus der Somma aufsteigen-
den Krater nicht unähnlich. (W.)

KIRCHE moderner Zopfbau. Der Thurm wol noch alt; Halle mil
Tonnengewölbe.

Im Privateigenthum des Herrn Pfarrers Fid. Fr ick er befindet sich ein
Silbercrucifix mit Bezeichnung Benvenuto (Cellini) MDLI. Auf dem

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