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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0412

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AMT MESSKIRCH. — HEINSTETTEN. 387

mittelgrossen Backsteinen durchschossen; wo behauene Steine am Aeussern ver-
wendet sind, haben diese meist eine Ansichtsfläche von 20 X 3° cm- Technisch
von Interesse ist der Umstand, dass in die Mauern Eichenholzbalken von 15 X 2° cm
Stärke als Anker eingelegt sind. Die noch erhaltenen Reste von Stockgebälken
zeigen, dass nach dem Abgleichen eines Stockwerkgemäuers, diese jeweils auf zwei
Schwellen gelegt wurden, welche bündig mit der innern und äussern Mauerflucht
liefen und dass die Balken über die ganze Mauerstärke weggriffen. Auch die
Fensteröffnungen scheinen durch starke Ueberlaghölzer oberhalb begrenzt gewesen
zu sein. Bemerkenswerth ist am Wege von der Brücke in das Innere ein gut
erhaltenes Tonnengewölbe von 3,00 m Spannweite; am höchsten ragen noch die
Trümmer des 5,60 m breiten äussersten Vorbaues in die Luft, an welchem auch
noch die genannten Reste eines Stockgebälkes erhalten sind. — Bei dem Kirch-
lein im Dorfe Hausen (der Grabkirche der Ritter von Hausen) steht eine grosse
Anzahl ausgezeichneter seh miedeeiserner Grabkreuze. Es sind spätmittel-
alterliche oder Renaissancearbeiten und dürfen mit zum besten gezählt werden in
Composition und Ausführung, was auf diesem Gebiete geleistet wurde. (D.)

Eine andere BURG, 1516 als 'Burgstall Lagein' dem Sixtus von Hausen
geh., 1243 als Lagellun und Eigenthum eines Nordewinus de L. erwähnt
(BAUMANN Arch. Salemit. Ztschr.f. Gesch. d. OR. XXXI106. Schriften
des Vereins für Gesch. u. s. f. in der Baar. 1880. III 294) lag laut eines
Vertrags des genannten Sixtus von Hausen mit den Freiherren von Zimmern süd-
lich von Hausen auf der Höhe über dem Donauthale.

HEINSTETTEN

KIRCHE (Tit. s. Agathae v.) Zopf bau.

Zwei Seiten alt äre sind mit spätgothischen Hochreliefs geschmückt: 1) links:
die Verkündigung und die Heimsuchung, reizende Holzsculpturen des
beginnenden 16. Jhs. mit spätgothischen Rinceaux. Leider schlecht gefasst. 2) rechts:
Baldachinaltärehen mit leerer Mittelnische, in welcher eine hl. Agatha mit den Brüsten,
rechts der hl. Johannes Bapt., links die hl. Odilia mit dem Kelch und Buch, auf
welchem die Augen liegen. Aus derselben Zeit und ebenso schöne Arbeit.

Tauf stein spätgothisch, mit reichornamentirtem achteckigen Fuss. Wappen
(15. Jh.).

In der Sacristei Rest eines spätgothischen Tabernakels mit der Inschrift:

etet ■ yani^ ■ angelorü (15- JM-

Zwei G1 ocken, eine von 1715 mit: Johann Jacob Huber vonWalds-
huet gos mich in Balzheim; die andere von 1767 mit: Leonhard Rosen-
1 e ch e r.

Eine dritte ist jetzt eingeschmolzen.

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