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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0696

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664 KREIS KONSTANZ.

Das flachgedachte Schiff ist sammt den Fenstern total verzopft. Der gerad-
linig abgeschlossene Chor hat ein Rococogewölbe. Auch die Chorfenster sind gänz-
lich verzopft, ebenso das Mobiliar.

Holzgruppe: hl. Martin auf dem Ross, dem Bettler den Mantel zutheilend.
Leidlich gute spätgothische Arbeit des 15. Jhs., neu polychromirt.

Grabstein eines Consiliarius Bened. Tiberius Stier, gest. 1758.

Im Chor zwei gute schmiedeiseme Kerzenständer (16.—17. Jhs.).

Vierzehn Stationen, in Hochrelief geschnitzte Holzmedaillons, reiche und
anziehende Arbeit des 17. Jhs. Crucifix und Gott Vater in der Mitte sind geringer.

Silberne Monstranz, c. 65 cm h., am Fuss: Deliciae meae sunt
cum filiis hominum. Prov. 8. Escam dedit timentibus se. Ps. 1 1 o.
Caspar Schaidteck (+~+) plebanus in Vrnow anno 1 59 1. Der Knauf und
zwei kleine Engelsfigür- C*0 chen wahrscheinlich später eingesetzt. Sonst noch
goth. Motive. (Mitth. des Hrn. Pf. BOCK in Salem).

Ueber das in dem benachbarten Weiler SCHATTBUCH einst bestehende
Landgericht, eine der ältesten richterlichen Stätten Schwabens, s. STAIGER
Salem S. 348. Das 'Urtelshäusle' verschwand erst 1818.

WENDUNGEN

(Gm. Wittenhofen, Pf. Roggenbeuren)

KAPELLE (Tit. s. Wendelini et s. Galli), stilloser flachgedeckter Bau des
16. Jh. (?). Der Chor scheint aber noch alt zu sein, da der breite, mächtige, rund-
bogige Triumphbogen noch einen Sims mit romanischer Profilirung zeigt.

Mobiliar durchaus zopfig. Neben dem Altar, nicht an der Seite, sondern an
der Altarwand ein spätgothisches Sacramentshaus mit altem Eisengitter. Ueber
demselben in schlechter gothischer Minuskel ßcCE päi^ angß'iOr 15ZR.

Ein Rococokelch.

Sehr einfaches Vortragkreuz aus Messing, Christus etc. (16. Jh.). Schlechte
getriebene Arbeit.

Zwei Glocken aus Roggenbeuern mit Medaillons (17. —18. Jh.).

WEPPACH

(Gm. Wittenhofen)

STAIGER Salem S. 223 f. — Jahrgesch. d. Franciscaner i. Bad.
(MONE Qs. III642). — F. MONE Die bild. Künste 184. — STENGELE
'Fr. Stimme' 1883, No. 118.

Ehemaliges KLOSTER der Franciscanerinnen, gestiftet 1424 durch Ursula
von Hagnau und ihre Söhne aus Markdorf. Die Kirche wurde 1493, 23. Sept.
consecrirt per Danielem episcopum Bellinensem, suffraganeum Hermanni episcopi

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