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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 1): Die Kunstdenkmäler des Kreises Konstanz — Freiburg i.Br., 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.1229#0076

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AMT KONSTANZ. — BURGHOF. 6l

RESTE DER EHEMALIGEN FORTIFICATION. Ein Rundthurm
der ehemaligen Befestigung der Kirche, trägt auf dem Spitzbogen des Eingangs das
Wappen der v. Sulz. Da die Kirche im Chorschlussstein dasselbe Wappen trägt
und 1496 die Erbauungszeit des Chores ist, so ist die Befestigung etwa gegen 1500
zu datiren. Die Grafen von Sulz waren in Bohlingen 1469—1497 Herren; vorher
gehörte Bohlingen zu Salem, später zu Konstanz. Die Wappen in den Chorschluss-
steinen beziehen sich auf die Stifter Alwig v. Sulz, gestorben 1493 und seine Frau
Verona v. Brandis.

PRIVATHÄUSER. Das Gasthaus zur Krone, ehemals ein bischöf-
liches Bezirksamt, trägt an der Rückseite die Jahreszahl 1686 und das Wappen des
Bischofs Johannes Franz, Vogt von Altensumerau und Prassberg (reg. 1645 —1669).

SCHROTZBURG, unbedeutende Burgruine, dem Hause Fürstenberg gehörig.
(KOLRs Lex. S. III 189).

BÖHRINGEN

KAPELLE in der Nähe des Dorfes; über die Stiftung derselben weiss man
nichts Bestimmtes. Wie die Sage geht, hat sie ein Ritter von Homburg (Schlossruine bei
Stahringen) erbauen lassen zur Sühne wegen eines Brudermords. Diese
Sage beruht vielleicht auf einer Verwechslung, indem Ritter Konrad von Homburg
am 21^; Jenner 1356 den Bischof von Konstanz, Johann IV. von Windloh, beim
Abendbrod in der Pfalz überfiel und ihn erschlug. (Freiburger Dwcesan-Archiv
III 103). (Fr.).

BURGHOF

bei Wallhausen, Gm. Dettingen.

ROTH v. SCHRECKENSTEIN. Die Insel Mainau, S. 66, 133, 193,
240, 248, 313. — RAICH Mainau S. 237.

Der Burgstall zu Dettingen, gen. 'die alte Burg', jetzt kurzweg meist 'Burg' oder
'Burghof, einst (bis 1368) Eigenthum der Familie von Dettingen und als solche
vielleicht Heimat des Minnesängers Heinrich von Dettingen, ward 1405 Sept. 25.
durch die Deutschordens-Commende Mainau erworben, und zwar von dem Domprobst
Albr. Blarer und seinen Verwandten zu Konstanz um den Preis von 743 Pfund
Pfennige. Im J. 1684 war der Burggraben, wie es scheint, noch vorhanden, indem
m bes. Jahre die Herstellung einer Brücke an der alten Burg accordirt wird. Im
3°jähr. Krieg wird letztere durch die Hohentwieler und Erlach'schen 'Truppen zer-
stört, doch nicht gänzlich, da noch 1715 in einem Indult des Konstanzer General-
vicars Ignaz von Bildstein (ausgest. für den Statthalter von Schönau) von einer noch
benutzten Hauskapelle Rede ist, in welcher auf einem Tragaltar celebrirt wurde.
(Capella domestica castri Burg prope Walhausen.)

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